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Der Herr der Habichts - Insel

Der Herr der Habichts - Insel

Titel: Der Herr der Habichts - Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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schüchtern zu Wort: »Mirana, du siehst so blaß aus. Solltest du dich nicht hinlegen?«
    Mirana nickte und ging müde in die Schlafkammer zurück. Dort lag sie und überlegte, was Hafter und Entti wohl machten.
    Hafter hatte Entti auf der Mole entdeckt, wie sie die Leinen eines der kleinen Langboote löste. Schreiend rannte er zu ihr. Daraufhin zerrte sie nur noch heftiger an den Knoten. Er packte sie und riß sie zu sich herum. »Was tust du da? Hältst du dich für einen Mann? Nein, für ein Dutzend Männer, um dieses Boot zu rudern? Hast du den Verstand verloren? Ich muß Herrn Roriks Rat befolgen.«
    »Und wie lautet der, bitte schön?«
    »Ich binde dich an Armen und Beinen fest und mach mit dir, was mir gefällt.«
    Mit einem Wutschrei jagte sie ihm ihre Faust in den Unterleib, traf ihn diesmal allerdings nicht direkt an der empfindlichen Stelle. Hafter holte aus, und seine Faust landete an ihrer Wange. Er schlug verhalten, um ihr nicht die Zähne auszuschlagen. Sie sackte bewußtlos zusammen, er fing sie auf und hielt sie umfangen; sie fühlte sich weich und zart an. Welch ein Unterschied zu der zeternden, um sich schlagenden Katze, die aus ihr geworden war.
    Entti erwachte im Stall, die Handgelenke über dem Kopf an einen Pfosten gebunden, die Beine gespreizt, die Fußgelenke ebenfalls an Pfosten gebunden.
    Hafter saß mit verschränkten Beinen neben ihr. Er sah aus wie ein Mann, dem keine Sorge der Welt etwas anhaben konnte und der alles im Leben erreicht hatte. Fröhlich pfeifend kaute er auf einem Strohhalm.
    Als er sah, daß sie wach war, betastete er sanft ihre Wange. »Es ist nicht schlimm. Dein Gesicht wird nicht einmal anschwellen. Ein bißchen vielleicht. Aber das hast du verdient. Ich habe dich sehr vorsichtig geschlagen, weil du ja nur eine Frau bist.«
    »Binde mich los.«
    Grinsend schüttelte er den Kopf. »Ich bin doch kein Trottel.«
    Vergeblich zerrte sie an den Fesseln. In ihren Augen stand Mordlust.
    »Ich binde dich los«, sagte er genüßlich und öffnete die Knoten ihres Umhangs. »Und nicht nur das.« In aller Ruhe zog er sie aus, was nicht lang dauerte, da sie nicht einmal ein Unterhemd trug. Wieso mußte sie in Fetzen rumlaufen? fragte er sich verärgert und nahm sich vor, dafür zu sorgen, daß sie ordentliche Kleider bekam, sobald sie aufhörte, ihre weiblichen Listen an ihm auszulassen.
    Er hockte sich auf die Fersen und betrachtete sie hungrig wie eine knusprige Bärenkeule. »Danach habe ich mich gesehnt. Du gefällst mir so sehr.«
    Entti starrte diesen goldblonden Mann an, der mit seinen Leuten ihre Siedlung geplündert und niedergebrannt hatte. Er blickte auf sie herab, doch nicht auf ihre Brüste oder ihren Bauch, sondern in ihr Gesicht. Schweigend schaute er sie an. Dann verfinsterte sich seine Miene. »Was ist los mit dir?«
    Sie sagte nichts, wandte nur das Gesicht ab.
    »Entti!«
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und zwang sie, ihn anzusehen. »Schau mich gefälligst an, verflucht nochmal!«
    Sie schloß die Augen.
    »Na schön, wenn du es so haben willst. Mir ist es egal.«
    Sie hörte, wie er aufstand und sich auszog.
    Dann spürte sie seinen Körper über sich, sein pochendes Geschlecht an ihrem Bauch. Seine Brusthaare kitzelten ihre zarte Haut, sein Atem fuhr heiß in ihr Gesicht.
    Stöhnend schmiegte er sich an sie, küßte ihr Ohr, ihre Wange an der Stelle, wo vorher seine Faust gelandet war, und ihre Nase. »Du weinst ja«, sagte er plötzlich und wich zurück. »Nein, nicht weinen, Entti. Du bist zu stark, um zu weinen.«
    »Was bleibt mir denn anderes übrig?« flüsterte sie.
    Er stieß einen langen Schwall gotteslästerlicher Flüche aus.

Kapitel 23
    »Ich bringe dir Fleischbrühe und Brot mit Butter und Honig.«
    »Danke Utta.« Mirana legte das Holzbrett auf ihren Schoß.
    »Herr Rorik sagte, du darfst kein Fleisch und keine Rüben essen. Das verträgt dein Magen noch nicht. Die Fleischbrühe ist nur für dich, niemand sonst darf davon essen. Er hat sogar den Männern verboten, davon zu nehmen.«
    »Haben sie sich daran gehalten?«
    »Sie haben ihn ausgelacht, und darüber ärgert er sich«, sagte Utta. »Mein Vater sagte, Herr Rorik verhätschelt dich zu sehr, dabei brauchst du gar keinen Schutz, und Herr Rorik wäre beinahe auf ihn losgegangen.«
    Mirana lächelte.
    »Ich glaube, er hielt sich nur zurück, weil ich neben meinem Vater stand.«
    Mirana probierte die Suppe, die nach einem seltsamen Gewürz schmeckte, das sie nicht kannte. Nach wenigen

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