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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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sind schmerzliche Nachrichten!«, rief Éomer bestürzt. »Viel Leid bringt sein Tod über Minas Tirith und über uns alle. Er war ein wackerer Mann! Alle rühmten ihn. In die Mark kam er nur selten, denn immer kämpfte er in den Kriegen an den Ostgrenzen; aber ich habe ihn kennen gelernt. Mehr wie einer von Eorls munteren Söhnen als wie die ernsten Menschen von Gondor kam er mir vor; und wahrscheinlich wäre er zu seiner Zeit ein großer Führer seines Volkes geworden. Doch aus Gondor haben wir von seinem Tod keine Nachricht erhalten. Wann ist er gefallen?«
    »Heute ist der vierte Tag, seit er tot ist«, sagte Aragorn; »und am Abend jenes Tages sind wir von Parth Galen aufgebrochen.«
    »Zu Fuß?«, rief Éomer.
    »Ja, so, wie du uns siehst.«
    Éomer machte große Augen. »Streicher ist ein zu schäbiger Name, Arathorns Sohn«, sagte er. »Flügelfuß sollte ich dich nennen. In mancher Methalle wird diese Tat der drei Freunde besungen werden. Vierzig Wegstunden und fünf habt ihr zurückgelegt, ehe der vierte Tag verstrichen ist! Zäh ist Elendils Geschlecht!
    Doch was kann ich jetzt für euch tun, Herr? Ich muss eilends zurück zu Théoden. Vor meinen Männern musste ich die Zunge im Zaum halten. Zwar haben wir noch keinen offenen Krieg mit dem Schwarzen Land, und manche, denen der König sein Ohr nicht verschließt, geben feigen Rat; doch der Krieg kommt. Von unserem alten Bündnis mit Gondor werden wir nicht abfallen. Solange Gondor kämpft, werden wir es unterstützen: So sage ich, und so sagen alle, die zu mir halten. Ich bewache die Ostmark, den Bezirk desDritten Marschalls. Alle unsere Herden und ihre Hirten habe ich über die Entwasser zurückgezogen, und nun ist niemand mehr hier, außer Wachtposten und Kundschaftern auf schnellen Pferden.«
    »Also zahlt ihr Sauron keinen Tribut?«, sagte Gimli.
    »Das tun wir nicht und haben es nie getan«, sagte Éomer, und seine Augen blitzten zornig auf. »Allerdings ist mir zu Ohren gekommen, dass diese Lüge über uns verbreitet wird. Vor einigen Jahren wünschte der Herr des Schwarzen Landes, Pferde von uns zu kaufen, und bot einen hohen Preis; aber wir haben das Geschäft abgelehnt, weil er die Tiere für seine schlimmen Taten einsetzt. Dann schickte er Orks zum Plündern. Sie nehmen mit, was sie in die Finger bekommen, aber vor allem haben sie es auf schwarze Pferde abgesehen; und von denen haben wir jetzt nur noch wenige. Daher bekämpfen wir die Orks ohne Erbarmen.
    Doch die größten Sorgen haben wir zurzeit mit Saruman. Er fordert die Herrschaft über dies ganze Land, und seit Monaten liegen wir mit ihm im Krieg. Er hat Orks in Dienst genommen, Wolfsreiter und übles Menschengesindel, und er hält die Pforte gegen uns besetzt, sodass wir damit rechnen müssen, von Osten und Westen zugleich angegriffen zu werden.
    Mit einem solchen Feind ist schwer fertig zu werden: Er ist ein gerissener und wandlungsfähiger Zauberer, der in vielen Gestalten erscheint. Bald tritt er hier auf, bald da, meistens, sagt man, als ein alter Mann in Mantel und Kapuze, Gandalf sehr ähnlich, wie viele sich nun erinnern. Seine Spione schlüpfen durch jedes Netz, und seine Unheilsvögel fliegen frei umher. Ich weiß nicht, wie das noch enden wird. Mir schwant Böses, denn nicht alle seine Freunde, so scheint mir, wohnen in Isengard. Doch wenn du ins Haus des Königs kommst, wirst du selbst sehn. Willst du nicht kommen? Trügt mich die Hoffnung, die mir sagt, dass du mir als Retter aus Not und Ratlosigkeit gesandt bist?«
    »Ich werde kommen, wenn ich kann«, sagte Aragorn.
    »Komm gleich!«, sagte Éomer. »Elendils Erbe wäre wahrhaftig eine Verstärkung für Eorls Söhne in dieser bösen Zeit. Ebenjetztwird in der West-Emnet eine Schlacht geschlagen, und ich befürchte, dass sie schlecht für uns ausgeht.
    Überhaupt bin ich ohne Erlaubnis des Königs hierher in den Norden geritten, und in meiner Abwesenheit ist sein Haus nur wenig bewacht. Aber meine Kundschafter hatten mir vor drei Nächten gemeldet, dass ein Haufen Orks vom Ostwall herabkam, darunter manche mit Sarumans weißem Zeichen. Ich befürchtete das Schlimmste: ein Bündnis zwischen Orthanc und dem Dunklen Turm; und daher ritt ich mit meiner Éored aus, den Männern von meinem Hausvolk. Wir überholten die Orks vor zwei Tagen bei Anbruch der Nacht, kurz vor dem Saum des Entwaldes. Dort haben wir sie umzingelt, und gestern Morgen haben wir die Schlacht geschlagen. Fünfzehn Männer habe ich verloren und leider auch

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