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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Hauses.«
    »Ich sprach nicht von Éomer«, sagte Háma. »Und er ist nicht der Letzte. Da ist Éowyn, Éomunds Tochter, seine Schwester. Sie ist furchtlos und großherzig. Alle liebten sie. Lasst sie wie ein König für die Eorlinger sein, solange wir fort sind!«
    »So sei es!«, sagte Théoden. »Lasst die Herolde ausrufen, dass Frau Éowyn das Volk führen wird!«
    Dann setzte sich der König auf eine Bank vor der Tür, und Éowyn kniete nieder und empfing von ihm ein Schwert und einen prächtigen Harnisch. »Lebe wohl, Schwestertochter!«, sagte er. »Dunkel ist die Stunde, aber vielleicht kehren wir wieder in die Goldene Halle. Doch in Dunharg kann das Volk sich lange verteidigen, und wenn die Schlacht verlorengeht, werden alle dort hinkommen, die sich retten können.«
    »Sprecht nicht so!«, sagte sie. »Lang wie ein Jahr wird mir jeder Tag sein, bis Ihr wiederkehrt.« Aber bei diesen Worten blickte sie Aragorn an, der nahebei stand.
    »Der König kehrt wieder«, sagte er. »Befürchte nichts! Nicht im Westen, im Osten erwartet uns das Schicksal.«
    Nun stieg der König die Treppe hinunter, mit Gandalf an der Seite. Die anderen folgten. Aragorn blickte zurück, als sie zum Tor gingen. Éowyn stand allein vor dem Haus am Kopf der Treppe, dasSchwert senkrecht vor sich gestellt, beide Hände auf dem Heft. Jetzt trug sie den Harnisch, und sie glänzte silbern in der Sonne.
    Gimli ging neben Legolas, die Axt auf der Schulter. »Na, endlich geht es los«, sagte er. »Die Menschen machen viele Worte vor jeder Tat. Die Axt wird mir schon ganz unruhig in der Hand. Aber gern will ich glauben, dass diese Rohirrim auch ihren Mann stehen, wenn’s drauf ankommt. Nur ihre Art Krieg ist nichts für mich. Wie soll ich überhaupt aufs Schlachtfeld kommen? Ich wollte, ich könnte hinlaufen, statt mich wie ein Sack in Gandalfs Schoß mitschleppen zu lassen.«
    »Sicherer als an so manchem andern Platz sitzt du dort«, sagte Legolas. »Doch ohne Zweifel wird er dich gern absetzen, wenn es zum Hauen und Stechen kommt; oder Schattenfell selbst würde es tun. Die Axt ist keine Waffe für einen Reiter.«
    »Und ein Zwerg ist kein Reiter. Orkhälse will ich durchhauen, nicht Menschenschädel rasieren«, sagte Gimli und tätschelte den Griff seiner Waffe.
    Am Tor fanden sie eine große Schar Männer, alte und junge, alle schon im Sattel. Mehr als tausend waren dem Aufruf gefolgt. Ihre Speere waren wie ein jung aufschießender Wald. Mit lautem Freudengeschrei begrüßten sie Théoden. Einige hielten sein Pferd Schneemähne bereit; andere hatten Aragorns und Legolas’ Pferde herbeigeholt. Gimli runzelte verdrossen die Stirn, aber Éomer, sein Pferd am Zügel führend, trat an ihn heran.
    »Sei gegrüßt, Gimli Glóinssohn!«, rief er. »Noch hatte ich keine Zeit, unter deiner Zuchtrute, wie du mir verheißen hast, höfliche Worte zu lernen. Doch sollen wir unseren Streit nicht ruhen lassen? Jedenfalls werde ich nicht wieder schlecht über die Herrin des Waldes reden.«
    »Ich will meinen Zorn für eine Weile vergessen, Éomer Éomundssohn«, sagte Gimli; »doch solltest du Frau Galadriel je mit eigenen Augen sehen, so wirst du mir bestätigen, dass sie die schönste aller Frauen ist, oder es ist aus mit unserer Freundschaft.«
    »Es sei!«, sagte Éomer. »Doch bis dahin verzeih mir, und zumZeichen unserer Versöhnung bitte ich dich, mit mir zu reiten. Gandalf reitet mit dem Herrn der Mark an der Spitze; aber mein Pferd Feuerfuß wird uns beide tragen, wenn es dir recht ist.«
    »Ich danke dir herzlich«, sagte Gimli hocherfreut. »Gern will ich mit dir aufsitzen, wenn mein Genosse Legolas neben uns reitet.«
    »So soll es sein«, sagte Éomer. »Legolas links von mir, Aragorn rechts, und niemand wird wagen, sich uns in den Weg zu stellen.«
    »Wo ist Schattenfell?«, sagte Gandalf.
    »Er läuft frei auf den Wiesen herum«, antwortete man ihm. »Von keinem Menschen lässt er sich berühren. Dort ist er, unten an der Furt, wie ein Schatten zwischen den Weiden.«
    Gandalf pfiff durch die Finger und rief den Hengst laut beim Namen, und in einiger Entfernung warf er den Kopf hoch und wieherte, machte kehrt und kam pfeilschnell auf das Heer zugestürmt.
    »Nähme der Atem des Westwinds sichtbare Gestalt an, sähe er so aus«, sagte Éomer, als das prächtige Pferd herankam, bis es vor dem Zauberer stehen blieb.
    »Die Übergabe des Geschenks scheint schon vollzogen«, sagte Théoden. »Aber hört mich, ihr alle! Hier nun ernenne ich meinen

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