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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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noch etliche Gelegenheiten, ehe die Nacht um ist«, sagte der Zwerg und lachte. »Aber ich bin ganz zufrieden. Seit wir in Moria waren, hab ich die Axt nur zum Holzhacken gebraucht.«
    »Zwei!«, sagte Gimli und tätschelte seine Waffe. Er war an seinen Platz auf dem Klammwall zurückgekehrt.
    »Zwei?«, sagte Legolas. »Mehr hab ich geleistet, obwohl ich inzwischen nach Orkpfeilen suchen muss, denn die meinigen sind alle verschossen. Immerhin beläuft sich die Zahl meiner Abschüsse nun auf mindestens zwanzig. Doch nur wenige Blätter sind dies im Walde.«
    Der Himmel klarte schnell auf, und der niedergehende Mond schien hell. Doch den Reitern der Mark brachte das Licht wenig Hoffnung. Die Feinde vor ihnen schienen mehr und nicht weniger geworden zu sein, und immer neue Scharen drängten vom Tal durch die Bresche herein. Der Ausfall auf dem Felsen hatte den Verteidigern nur eine kurze Atempause verschafft. Mit verdoppelten Kräften wurde der Angriff aufs Tor wiederaufgenommen. Wie eine Sturmflut brausten Isengards Heere gegen den Klammwall an. Vom einen Ende zum andern wimmelte es zu Füßen der Mauer von Orks und Dunländern. Seile mit Greifhaken wurden über die Brüstung geworfen, schneller als die Männer sie durchschneiden oder zurückwerfen konnten. Hunderte von langen Leitern wurden angestellt. Viele wurden umgestürzt und zertrümmert, aber ebenso viele nahmen ihren Platz ein, und die Orks sprangen hinauf wie Affen in dendunklen Wäldern des Südens. Unten häuften sich die Toten und Verstümmelten wie Dachziegel in einem Sturm, türmten sich immer höher und abscheulicher auf; und immer kamen noch mehr Feinde.
    Die Männer von Rohan wurden müde. Sie hatten keine Pfeile und keine Speere mehr, ihre Schwerter waren schartig, die Schilde gespalten. Dreimal konnten Aragorn und Éomer sie wieder sammeln, und dreimal flammte Andúril allen voran in einem verzweifelten Gegenangriff, der die Feinde vom Wall herabwarf.
    Dann gab es ein Getöse in ihrem Rücken, in der Klamm. Orks waren wie Ratten durch die Rinne gekrochen, in der der Bach unter dem Wall hindurch nach draußen floss. Im Schatten der Felswände hatten sie sich gesammelt und abgewartet, bis der Kampf auf dem Wall am heißesten tobte und fast alle Verteidiger dort hinaufgeeilt waren. Dann kamen sie hervor. Schon waren einige tief in die Klamm, bis zu den Pferden, vorgedrungen und kämpften mit den Wachen.
    Mit seinem schaurigen Schlachtruf, der von den Felsen widerhallte, rannte Gimli die Treppe vom Wall in die Schlucht hinunter: »Khazâd! Khazâd!« Seine Axt bekam Arbeit im Überfluss.
    »Ai-oi!«, rief er. »Die Orks sind hinter dem Wall. Ai-oi! Komm, Legolas! Es sind genug für uns beide. Khazâd ai-mênu! «
    Der alte Gamling blickte von der Hornburg herab; die mächtige Stimme des Zwergs durchdrang den Tumult. »Die Orks sind in der Klamm!«, rief er. »Helm! Helm! Auf, Helmingas!« Er rannte die Treppe vom Felsen herab, gefolgt von vielen Männern aus der Westfold.
    Ihr Angriff war erbittert und überraschend, und die Orks wichen zurück. Binnen kurzem waren sie in den Engen der Schlucht eingekeilt und wurden allesamt erschlagen oder flohen schreiend in die Tiefen, wo sie von den Wachen in den verborgenen Höhlen niedergemacht wurden.
    »Einundzwanzig!«, rief Gimli. Mit einem beidhändigen Hieblegte er sich den letzten der Orks vor die Füße. »Damit wäre Meister Legolas’ Kopfzahl überboten.«
    »Wir müssen dies Rattenloch verstopfen«, sagte Gamling. »Es heißt, Zwerge könnten mit Steinen umgehen. Bitte, hilf uns, Baumeister!«
    »Wir bearbeiten den Stein nicht mit der Streitaxt und auch nicht mit den Fingernägeln«, sagte Gimli. »Aber ich will sehn, was ich tun kann.«
    Sie sammelten ein, was sie an kleinen Felsbrocken und Steintrümmern in der Nähe fanden; und unter Gimlis Anleitung verstopften die Westfolder das innere Ende der Rinne bis auf einen engen Durchlass. Der vom Regen angeschwollene Klammbach schäumte und kreiste über das Stauwehr und breitete sich langsam in kalten Pfützen von Felswand zu Felswand aus.
    »Oben wird es trockener sein«, sagte Gimli. »Komm, Gamling, sehn wir, wie es auf dem Wall steht!«
    Er stieg hinauf und fand Legolas zusammen mit Aragorn und Éomer. Der Elb wetzte sein langes Messer. Für eine Weile war der Ansturm der Feinde abgeflaut, weil ihr Versuch, durch die Rinne einzudringen, vereitelt worden war.
    »Einundzwanzig!«, sagte Gimli.
    »Gut!«, sagte Legolas. »Aber ich bin jetzt bei zwei

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