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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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schmoren, wenn mir danach ist. Und mir ist danach. Du brauchst ja nicht zusehn. Geh und fang dir noch eines, und iss es so, wie es dir schmeckt – aber irgendwo für dich, wo ich dich nicht sehen muss. Dann musst du das Feuer nicht sehen, und ich sehe dich nicht, und wir sind beide zufrieden. Ich pass schon auf, dass das Feuer nicht raucht, wenn dich das beruhigt.«
    Knurrend zog Gollum sich zurück und kroch in den Farn. Sam machte sich mit den Pfannen zu schaffen. »Was braucht ein Hobbit zu einem Karnickel?«, sagte er sich. »Ein paar Kräuter und Wurzeln, vor allem Knullen – von Brot gar nicht zu reden. Kräuter müsste’s eigentlich geben.«
    »Gollum!«, rief er leise. »Aller guten Dinge sind drei. Ich brauche ein paar Kräuter.« Gollum streckte den Kopf aus dem Farn, sah aber nicht sehr hilfsbereit aus. »Ein paar Lorbeerblätter, etwas Thymian und Salbei, das muss genügen – aber schnell, bevor das Wasser kocht!«, sagte Sam.
    »Nein!«, sagte Gollum. »Sméagol ist nicht danach. Und Sméagol mag Stinkblätter nicht. Er isst kein Gras und keine Wurzeln, nein, Schatz, er müsste schon am Verhungern sein oder sehr krank, armer Sméagol.«
    »Sméagol soll mich erst kennenlernen, wenn er nicht tut, was man ihm sagt!«, knurrte Sam. »Wenn dieses Wasser kocht, wird Sam ihm den Kopf reinstecken, ja, Schatz. Und nach Rüben und Möhren und Knullen würd ich ihn auch suchen lassen, wenn es die Jahreszeit wär. Ich wette, es gibt allerlei gute Sachen, die in dieser Gegend wild wachsen. Für ein halbes Dutzend Knullen gäb ich jetzt ein Vermögen.«
    »Sméagol geht nicht, o nein, Schatz, diesmal nicht«, fauchte Gollum. »Er hat Angst, und er ist sehr müde, und dieser Hobbit ist nicht lieb, gar nicht lieb. Sméagol gräbt doch nicht nach Wurzeln und Möhren und … Knullen. Was sind denn Knullen, Schatz, was sind Knullen?«
    »Kar-tof-feln«, sagte Sam. »Das Ein und Alles für den Ohm und die beste Grundlage für einen leeren Magen. Aber du wirst keine finden, darum brauchst du nicht zu suchen. Aber sei so gut, Sméagol, und hol mir die Kräuter, und ich werd gleich eine bessere Meinung von dir haben. Außerdem, wenn du ein neues Leben anfangen willst und weiter schön brav bist, dann koch ich dir mal eines Tages Knullen. Mach ich, Bratfisch und Fritten, nach Art von S. Gamdschie. Da könntest du nicht nein sagen!«
    »Ja, ja, könnten wir! Versengter Fisch, bäh! Gib mir Fisch jetzt, und deine scheußlichen Fritten kannst du behalten!«
    »Ach, du bist nicht zu retten«, sagte Sam. »Geh schlafen!«
    Am Ende musste Sam sich selbst zusammensuchen, was er brauchte, aber dazu musste er nicht weit gehen und konnte die Stelle im Auge behalten, wo Frodo immer noch schlief. Eine Weile saß er da, in Gedanken verloren, und unterhielt das Feuer, bis das Wasser kochte. Das Tageslicht nahm zu, und es wurde warm; der Tau verflog von Laub und Gras. Bald lagen die Kaninchen, in Stücke geschnitten, mit Kräuterbündeln kochend in den Pfannen. Fast wäre Sam eingeschlafen, während die Zeit verstrich. Er ließ sie fast eine Stunde kochen, stach ab und zu prüfend mit der Gabel hinein und kostete die Brühe.
    Als er fand, dass sie gar waren, nahm er die Pfannen vom Feuer und trat leise zu Frodo. Frodo schlug die Augen halb auf, als Sam sich über ihn beugte, dann erwachte er aus seinem Traum: einem schönen, friedlichen Traum, der sich nicht festhalten ließ.
    »Hallo, Sam!«, sagte er. »Nicht geschlafen? Ist irgendwas faul? Wie spät ist es?«
    »Etwa zwei Stunden nach Tagesanbruch«, sagte Sam, »vielleicht so gegen halb neun nach auenländischer Zeit. Faul ist nichts. Aberganz so, wie es sein soll, würd ich sagen, ist es auch nicht: keine Soße, keine Zwiebeln, keine Knullen. Ich hab ein bisschen Fleisch für dich gekocht, Herr Frodo, und etwas Brühe. Wird dir guttun. Du musst sie aus deinem Becher trinken oder gleich aus der Pfanne, wenn sie etwas abgekühlt ist. Schüsseln hab ich nicht dabei, und überhaupt nichts, wie sich’s gehört.«
    Frodo gähnte und reckte sich. »Du hättest lieber schlafen sollen, Sam«, sagte er. »Und in dieser Gegend Feuer zu machen, ist gefährlich. Aber Hunger hab ich, und ob! Hmm! Kann ich’s von hier aus riechen? Was hast du denn gekocht?«
    »Ein Geschenk von Sméagol«, sagte Sam, »zwei junge Karnickel – allerdings kann ich mir denken, dass Gollum ihnen jetzt nachtrauert. Aber es gibt nichts dazu außer ein paar Kräutern.«
    Sam und Frodo setzten sich an den Rand des

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