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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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wurden heller. »Das wird eine schöne Nacht«, sagte er laut. »So fängt meine Fahrt gut an.Jetzt ist mir danach zumute, loszugehn. Diese Warterei hier halt ich nicht mehr aus. Ich gehe jetzt, und Gandalf muss mir dann eben nachkommen.« Er wandte sich zurück, blieb aber stehen, denn er hörte Stimmen vom Ende des Beutelhaldenwegs, grad um die Ecke. Die eine Stimme kannte er, der alte Ohm Gamdschie, die andere klang fremd und irgendwie unangenehm. Was der Fremde sagte, konnte er nicht verstehen, aber er hörte die Antworten des Ohms, die doch recht schrill klangen. Der Alte schien etwas aus der Fassung zu sein.
    »Nein, der Herr Beutlin ist fort. Seit heute morgen, und mein Sam ist mitgegangen; jedenfalls sind alle seine Sachen schon weg. Ja, alles verkauft und fort, sag ich Ihnen doch! Warum? Warum, geht mich nichts an und Sie auch nicht. Wohin? Ist kein Geheimnis. Zieht nach Bockenburg oder nach irgendwo da drüben. Ja, ist ’n Stück weit weg. Bin selbst nie so weit gekommen, sind so komische Leute da in Bockland. Nein, ausrichten kann ich auch nichts, guten Abend!«
    Schritte entfernten sich, den Bühl hinunter. Frodo wusste nicht recht, warum es ihn so erleichterte, dass sie nicht den Bühl heraufkamen. »Wahrscheinlich, weil ich es so satt habe, von allen Seiten ausgefragt und beobachtet zu werden«, dachte er. »Was für eine Meute von Klatschmäulern!« Einen Moment lang dachte er daran, hinzugehen und den Ohm zu fragen, wer sich da nach ihm erkundigt hatte, aber dann besann er sich eines Besseren (oder Schlechteren), machte kehrt und ging rasch zur Höhle zurück.
    Pippin saß in der Vorhalle auf seinem Rucksack. Sam war nicht da. Durch die dunkle Türöffnung ging Frodo hinein. »Sam!«, rief er. »Sam! Wird Zeit!«
    »Komme gleich, Herr!«, kam die Antwort von weit drinnen, und schon kam Sam selbst, sich den Mund wischend. Er hatte vom Bierfass im Keller Abschied genommen.
    »Alles klar, Sam?«, sagte Frodo.
    »Ja, Herr. Jetzt halt ich’s eine Weile aus.«
    Frodo schloss die runde Tür ab und gab Sam den Schlüssel. »Jetzt lauf und bring ihn zu dir nach Hause!«, sagte er. »Dann nimmstdu die Abkürzung über den Haldenweg und kommst so schnell du kannst zur Pforte auf dem Feldweg durch die Wiesen. Heute Abend gehn wir nicht durchs Dorf. Da horchen und glotzen zu viele.« Sam rannte in scharfem Trab davon.
    »So, endlich kann’s losgehn!«, sagte Frodo. Sie schulterten die Rucksäcke, nahmen ihre Stöcke und gingen ums Eck zur Westseite von Beutelsend. »Auf Wiedersehn!«, sagte Frodo und blickte zu den leeren dunklen Fenstern hin. Er winkte ihnen zu, dann wandte er sich weg und eilte (genau wie einst Bilbo, was er aber nicht wusste) hinter Peregrin den Gartenweg hinab. Unten sprangen sie an der niedrigen Stelle über die Hecke, schlugen den Weg über die Wiesen ein und verschwanden in der Dunkelheit wie ein Windhauch im Grase.
    Am Fuß des Bühls auf der Westseite kamen sie zu der Pforte, durch die man auf einen schmalen Feldweg gelangte. Dort hielten sie an und stellten die Riemen ihrer Rucksäcke richtig ein. Gleich darauf kam Sam keuchend angetrabt. Sein schwerer Rucksack saß hoch auf dem Rücken, und auf dem Kopf trug er einen formlosen Filzlappen, von dem er behauptete, es sei ein Hut. In der Dunkelheit sah er ganz wie ein Zwerg aus.
    »Natürlich habt ihr die schwersten Sachen mir aufgeladen«, sagte Frodo. »Mir tun die Schnecken leid und alle, die ihr Haus auf dem Rücken tragen.«
    »Ich könnte dir noch eine Menge abnehmen, Herr Frodo. Mein Packen ist noch ganz leicht«, sagte Sam tapfer und wahrheitswidrig.
    »Nein, das machst du nicht, Sam!«, sagte Pippin. »So wird es ihm gut tun. Er trägt nur, wovon er selbst gesagt hat, dass wir es einpacken sollen. Er ist ein bisschen behäbig geworden in letzter Zeit. Er wird das Gewicht nicht mehr so spüren, wenn er erst mal was von seinem Eigengewicht abgelaufen hat.«
    »Sei nicht so gemein zu einem armen alten Hobbit!«, sagte Frodo. »Bis wir nach Bockland kommen, bin ich bestimmt gertenschlank. Aber ich rede Unsinn. Ich vermute, du hast dir mehr aufgeladen, alsdir zukommt, Sam, und beim nächsten Umpacken pass ich mal besser auf.« Er nahm seinen Stock wieder zur Hand. »Also, Nachtspaziergänge machen wir doch alle gern«, sagte er. »Dann bringen wir jetzt bis zum Schlafengehn noch ein paar Meilen hinter uns!«
    Ein kurzes Stück weit folgten sie dem Feldweg nach Westen. Dann bogen sie links ab und tauchten wieder in die Wiesen ein. Im

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