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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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entdeckt werden wollte. So etwas hab ich im Auenland noch nie gesehen oder erlebt.«
    »Aber was hat einer von den Großen mit uns zu tun?«, sagte Pippin. »Und was macht der hier in unserm Land?«
    »Ein paar Menschen gibt es auch hier«, sagte Frodo. »Ich glaube, unten im Südviertel hat es mit den Großen Ärger gegeben. Aber von so einem wie diesem Reiter hab ich noch nie gehört. Ich möchte bloß wissen, wo der herkommt.«
    »Verzeihung«, warf Sam plötzlich ein, »ich weiß, wo der herkommt. Von Hobbingen kommt dieser Schwarze Reiter her, es sei denn, es gibt davon mehr als einen. Und ich weiß auch, wo er hin will.«
    »Wie meinst du das?«, sagte Frodo barsch und sah ihn erstaunt an. »Warum hast du nicht gleich was davon gesagt?«
    »Es ist mir eben erst wieder eingefallen, Herr Frodo. Das war so: Als ich gestern den Schlüssel zu unserer Höhle gebracht hab, da sagt doch mein Ohm zu mir: ›Hallo Sam!‹ sagt er. ›Ich hab gedacht, du bist mit dem Herrn Frodo schon heute Morgen abgefahren. Da hat so ein komischer Kunde nach Herrn Beutlin von Beutelsend gefragt, der ist eben erst weg. Ich hab ihn nach Bockenburg weitergeschickt. Aber der Ton von dem, der hat mir gar nicht gefallen. Das schien ihn mächtig aufzuregen, als ich ihm gesagt hab, dass Master Beutlin für immer weggezogen ist. Angefaucht hat der mich! Ist mir ganz kalt übern Rücken gelaufen‹. ›Ja, was war denn das für einer?‹ sag ich zum Ohm. ›Weiß nicht‹, sagt er, ›aber ’n Hobbit war das nicht. Der war so groß und irgendwie schwarz und hat sich so zu mir runtergebeugt. Ich denk mal, das war einer von den Großen Leuten aus einem fremden Land. Er sprach so komisch.‹
    Ich konnte nicht dableiben, um noch mehr zu erfahren, Herr, denn ihr habt ja auf mich gewartet, und ich hab es auch nicht so wichtig genommen. Der Ohm wird alt und sieht nicht mehr gut, und es muss schon fast dunkel gewesen sein, als dieser Kerl den Bühl heraufgekommen ist und ihn getroffen hat, als er am Ende unserer Straße ein bisschen Luft schnappte. Hoffentlich hat er keinen Schaden angerichtet, Herr, und ich auch nicht.«
    »Dem Ohm kann man jedenfalls nichts vorwerfen«, sagte Frodo. »Tatsächlich hab ich selbst gehört, wie er mit einem Fremden geredet hat, der sich anscheinend nach mir erkundigte, und beinah wäreich hingegangen und hätte ihn gefragt, wer das war. Hätte ich’s nur getan, oder hättest du mir nur früher davon erzählt! Vielleicht wäre ich dann auf der Straße vorsichtiger gewesen.«
    »Aber es kann doch sein, dass dieser Reiter mit dem Fremden, der beim Ohm war, gar nichts zu tun hat«, sagte Pippin. »Wir haben uns doch in aller Heimlichkeit aus Hobbingen davongemacht, und ich sehe nicht, wie er uns hätte folgen können.«
    »Und was ist mit dem Geschnüffel, Herr?«, sagte Sam. »Außerdem hat der Ohm gesagt, dass es so ein schwarzer Bursche war.«
    »Hätt ich nur auf Gandalf gewartet!«, murmelte Frodo. »Aber vielleicht hätte das alles noch schlimmer gemacht.«
    »Also weißt du oder denkst dir etwas über diesen Reiter?«, fragte Pippin, dem die hingemurmelten Worte nicht entgangen waren.
    »Ich weiß nichts, und denken will ich mir lieber auch nichts«, sagte Frodo.
    »Na schön, Vetter Frodo! Wenn dir die Geheimniskrämerei Spaß macht, dann behalt es einstweilen für dich, was du weißt! Aber was tun wir solange? Ich würde zwar gern einen Happen essen und etwas trinken, aber irgendwie denke ich, wir sollten hier lieber erst mal weitergehn. Bei deinem Gerede von schnüffelnden Reitern mit unsichtbaren Nasen wird mir ganz anders!«
    »Ja, ich denke, wir gehn jetzt lieber weiter«, sagte Frodo, »aber nicht auf der Straße – für den Fall, dass der Reiter zurückkommt oder ein anderer ihm folgt. Wir müssen heute etliche Meilen hinter uns bringen. Bis Bockland ist es noch weit.«
    Die Schatten der Bäume lagen lang und dünn auf dem Gras, als sie sich wieder aufmachten. Sie hielten sich nun einen Steinwurf weit links von der Straße und versuchten, so gut es ging, außer Sicht zu bleiben. Aber so kamen sie nicht schnell voran, denn das Gras war dicht und büschelig, der Boden uneben, und die Bäume rückten mehr und mehr zu Dickichten zusammen.
    In ihrem Rücken war die Sonne schon rot hinter den Bergen versunken, und der Abend brach an, als sie wieder auf die Straße kamen.Sie hatten die mehrere Meilen lange Ebene durchquert, auf der die Straße schnurgerade verlief; hier aber bog sie nach links ab und führte in die

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