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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Barrikade aus umgekippten alten Bauernwagen. Die brachte sie zum Stehen. Im gleichen Momentbemerkten sie, dass hinter den Hecken zu beiden Seiten über ihnen Hobbits standen. Hinter ihnen schoben andere Hobbits nun weitere Wagen auf die Straße, die auf einem Feld versteckt gestanden hatten, und versperrten ihnen so den Rückweg. Von oben herab redete eine Stimme sie an.
    »So, ihr seid in eine Falle gelaufen«, sagte Merry. »Euren Kumpanen aus Hobbingen ist es ebenso ergangen, und von denen ist einer tot, und die anderen sind gefangen. Legt die Waffen nieder! Dann geht ihr zwanzig Schritt zurück und setzt euch auf den Boden! Wer auszubrechen versucht, wird erschossen.«
    Aber so leicht ließen die Strolche sich nicht einschüchtern. Einige wenige wollten gehorchen, wurden aber von ihren Spießgesellen sofort zurechtgewiesen. Zwanzig oder mehr rannten zurück und griffen die hintere Barrikade an. Sechs wurden erschossen, aber die übrigen brachen durch, töteten zwei Hobbits und flüchteten dann einzeln querfeldein in Richtung Waldende. Zwei von ihnen brachten die Verfolger noch zur Strecke. Merry stieß laut in sein Horn, und von fern kamen Antwortsignale.
    »Die kommen nicht weit«, sagte Pippin. »Das ganze Land wimmelt jetzt von unseren Jägern.«
    Dahinter versuchten die in der Gasse Eingeschlossenen, immer noch etwa achtzig, die Barrikade und die Böschungen zu ersteigen, und die Hobbits sahen sich gezwungen, viele von ihnen zu erschießen oder mit den Äxten totzuschlagen. Aber von den Stärksten und Verwegensten brachen viele an der Westseite durch und droschen grimmig auf die Hobbits ein, nun mehr aufs Töten als auf Flucht bedacht. Mehrere Hobbits fielen, und ihre Reihen wankten, als Merry und Pippin von der Ostseite herüberkamen und die Menschen angriffen. Merry selbst erschlug den Anführer, einen scheeläugigen Knochenbrecher, der aussah wie ein riesiger Ork. Dann zog er seine Leute zurück und umzingelte die Menschen, die noch übrig waren, mit einem weiten Kreis von Bogenschützen.
    Und dann war alles vorüber. Fast siebzig von den Strolchen lagen tot auf dem Schlachtfeld, und ein Dutzend wurde gefangen genommen. Neunzehn Hobbits waren gefallen und etwas über dreißig verwundet. Die Leichen der Strolche wurden auf Wagen zu einer nahegelegenen alten Sandgrube gefahren und verscharrt: in der Schlachtgrube, wie sie fortan hieß. Die gefallenen Hobbits wurden zusammen in ein Grab am Hang des Bühls gebettet, wo später ein großer Stein aufgestellt und mit einem Garten umgeben wurde. So endete die Schlacht von Wasserau im Jahre 1419, die letzte, die im Auenland geschlagen wurde, und die einzige seit der Schlacht bei Grünfeld, 1147, oben im Nordviertel. Daher erhielt sie, obwohl sie zum Glück nur wenige das Leben gekostet hatte, ein eigenes Kapitel im Roten Buch, und die Namen aller Teilnehmer wurden in einer Ehrenrolle aufgeschrieben und von allen Kennern der auenländischen Geschichte auswendig gelernt. Aus dieser Zeit stammt der beträchtlich gewachsene Ruhm und Reichtum der Familie Hüttinger; doch als Erste werden in allen Berichten die Namen der beiden Hauptleute Meriadoc und Peregrin genannt.
    Auch Frodo hatte an der Schlacht teilgenommen, allerdings ohne ein einziges Mal das Schwert zu ziehen; und in der Hauptsache hatte er sich bemüht, die wegen der eigenen Verluste erbitterten Hobbits von der Tötung derjenigen Feinde abzuhalten, die ihre Waffen schon weggeworfen hatten. Als sie den Kampf beendet und die anschließenden Aufgaben verteilt hatten, kamen Merry, Pippin und Sam wieder zu ihm, und sie ritten mit den Hüttingers nach Hause. Dort gab es ein verspätetes Mittagessen, und dann sagte Frodo mit einem Seufzer: »Na, ich denke, es wird Zeit, dass wir uns mit dem ›Obersten‹ befassen.«
    »Allerdings, und je eher, desto besser«, sagte Merry. »Und geh nicht allzu schonend mit ihm um! Er hat diese Strolche ins Land geholt und ist für alle ihre Schurkereien verantwortlich.«
    Bauer Hüttinger stellte eine Eskorte von zwei Dutzend kampfkräftigen Hobbits zusammen. »Denn wir können nur vermuten, dass von dem Gesindel niemand mehr in Beutelsend zurückgeblieben ist«, sagte er. »Sicher wissen wir’s nicht.« Dann machten siesich zu Fuß auf den Weg. Frodo, Sam, Merry und Pippin gingen voran.
    Es wurde eine der trübsten Stunden ihres Lebens. Der große Schornstein wuchs vor ihnen in die Höhe; und als sie sich durch die Reihen von hässlichen neuen Häusern zu beiden Seiten der

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