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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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heiserer Stimme, und sie spähte über ihre Schulter. Offenbar litt er stark unter der Wirkung seines unmäßigen Alkoholkonsums. Seine Augen blickten trübe und waren blutunterlaufen. Unsicher drehte er seinen Hut in den Händen umher.
      Sloan fühlte sich elend. Und Heather machte ihm die grässliche Situation nicht leichter. Er wollte sich entschuldigen und sie bitten, wieder nach Hause zu kommen. Aber ihr beharrliches Schweigen ermutigte ihn kein bisschen.
      Schließlich räusperte er sich. »Heather - Wegen letzter Nacht ... Bitte, verzeih mir - ich war nicht ich selber.«
      »Ganz im Gegenteil«, erwiderte sie kühl. »In vino veritas, wie man so schön sagt.«
      »Was heißt das?«
      »Im Wein liegt die Wahrheit. Eine lateinische Redewendung ... Oh, wie unhöflich von mir! Du legst ja keinen Wert auf meine >vornehme< Bildung.«
      Weil er wusste, dass er Heathers verächtlichen Spott verdiente, ging er nicht auf ihre süffisante Bemerkung ein. »Tut mir leid, was ich gesagt habe.«
      »Soll ich wirklich glauben, dass du's ernst meinst?«
      »Natürlich bist du mir böse, mit Recht. Aber könntest du wenigstens versuchen, mir zu verzeihen?« Da sie nicht antwortete, fügte er flehend hinzu: »Bitte, komm mit mir nach Hause.«
      »Warum sollte ich? Offensichtlich gibt's in deinem Leben keinen Platz für mich.«
      »Doch.«
      »Ach ja, weil du eine Köchin brauchst, eine Haushälterin, eine Betreuerin für Janna und jemanden, der dich in deinen politischen Ambitionen unterstützt.«
      Nicht nur deshalb. Auch aus anderen Gründen, die er sich. nicht erklären konnte und wollte.
      »Gewiss, das alles hat mich bewogen, dich zu heiraten. Aber inzwischen habe ich erkannt, wie sehr du mein Leben verändert hast, und ich wünschte, du würdest bei mir bleiben.«
      Widerstrebend wandte sie sich zu ihm. »Ich mag keinen Ehemann, der mich mit Saloondamen betrügt.«
      »Gestern abend ist nichts passiert.«
      »Nichts?« fragte sie skeptisch.
      »Nicht das, was du glaubst. Ich war nur betrunken, und Della brachte mich in ihr Zimmer. Dann verständigte sie Jake und bat ihn, mich abzuholen. Sie weiß, dass ich keine Frau außer dir begehre. Frag sie doch, wenn du mir nicht glaubst.«
      Prüfend schaute sie ihn an und erinnerte sich an die Goldmünze, die er ihr in die Hand gedrückt hatte. »Du willst nur meinen Körper - nicht meine Liebe. Das hast du mir letzte Nacht unmissverständlich klargemacht.« Dazu fiel ihm keine Antwort ein, und sie erkannte, wie hoffnungslos verfahren die Situation war. »Sloan, vorerst würde unsere Ehe nicht funktionieren. Deshalb sollten wir uns trennen, wenigstens für einige Zeit.«
      Welches Gegenargument sollte er vorbringen? In der vergangenen Nacht hatte er versucht, Heather zu vertreiben, und das war ihm offensichtlich gründlich gelungen. »Willst du unsere Ehe beenden?«
      »Daran habe ich noch nicht gedacht. Aber vielleicht wäre es am besten. So wie in diesen letzten Monaten kann ich nicht mit dir zusammenleben. Falls du dir wegen meiner Schulden Sorgen machst - ich werde sie begleichen.«
      »Verdammt, das Geld interessiert mich nicht«, erwiderte er ungeduldig.
      »Vor ein paar Stunden hatte ich einen anderen Eindruck.«
      »Du schuldest mir nichts. Was du für Janna getan hast, ist zehnmal mehr wert als diese eintausendfünfhundert Dollar.«
      »Aber mein Stolz gebietet mir, jeden einzelnen Cent zurückzuzahlen. Außerdem will ich nicht mehr von dir abhängig sein. Gus McAllister hat mir ein Angebot gemacht. Heute Morgen besuchte ich ihn in der Redaktion, und er erklärte mir, er würde eine Buchhalterin und Sekretärin brauchen. Ich würde nicht ganztags arbeiten, aber doppelt soviel verdienen wie bisher. Und Caitlin hat mir versichert, ich könnte hier wohnen, so lange ich will.«
      Mühsam schluckte er. War sie ihm endgültig entglitten? »Und - der Wahlkampf?«
      »Den wirst du auch ohne meine Hilfe bravourös bestehen.«
      »Wie soll ich den Wählern erklären, dass du im Haus meines Bruders lebst?«
      »Sicher wird meine Abwesenheit deine Chancen nicht ernsthafter beeinträchtigen als dein gestriger Auftritt im Saloon.«
      Seine Augen verengten sich. »Könntest du wenigstens die Wahl abwarten, bevor du mich verlässt? Außerdem wenn du mich bestrafst, verletzt du auch Janna. Und das wäre unfair. Sie braucht dich.«
      Sekundenlang schloss Heather die Augen. Diesem Argument konnte sie nicht widersprechen, wenn sie

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