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Der Herzog und seine geliebte Feindin

Der Herzog und seine geliebte Feindin

Titel: Der Herzog und seine geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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schließlich. „Wir wissen, dass dies für dich eine schwierige Zeit ist. Aber fünftausend Pfund sind eine Menge Geld, und es wäre nicht in unserem Sinne, wenn … äh, wenn …“
    Sie dachten wirklich, sie sei auf unredliche Weise an die Summe gekommen. Wenn sie das glaubten, fragten sie sich vielleicht …
    „Nein“, sagte Minnie nicht ohne Bitterkeit. „Ich habe es offen und ehrlich verdient.“ Nun, vielleicht war es nicht wirklich offen gewesen, und auch nicht unbedingt ehrlich. Dennoch hatte sie es rechtmäßig erworben. Rechtmäßig und mit Fug und Recht. Das würde reichen müssen.
    „Wie?“
    „Ich hatte einen Heiratsantrag. Seine Mutter wollte nicht, dass ich ihn annehme.“ Minnie wandte den Blick ab. „Ich habe es nicht getan.“ Fünf kleine Worte, aber sie brachen ihr das Herz.
    Doch sie hatte schon vor Langem damit abgeschlossen, sich zu wünschen, dass die Dinge anders wären. Wünsche waren dumm und witzlos.
    „Einen Heiratsantrag?“, wiederholte Caro. „Aber von wem denn? Ich kann mir nicht vorstellen …“ Sie brach ab, als das Hausmädchen hereinkam.
    „Miss“, sagte sie und nickte zu Minnie. „Misses. Es ist jemand gekommen, der Miss Pursling zu sprechen wünscht.“
    „Wer ist es?“, fragte Eliza.
    Lydia. Lydia war gekommen. Minnie würde alles erklären können, alles in Ordnung bringen …
    Aber das Mädchen zog den Kopf ein, plötzlich verlegen, und Minnie beschlich die ungute Vorahnung, wer der Besucher sein würde.
    „Seine Gnaden“, antwortete sie. „Der Duke of Clermont.“
    Ihr Magen verwandelte sich in Eis, aber ihre Hände schienen viel zu warm. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, ob sie sich ihm in die Arme werfen sollte oder lieber aus dem Fenster klettern, um ihm zu entkommen. Sie starrte einfach nur geradeaus, den Wechsel über fünftausend Pfund in stummer Anklage in ihrer Rocktasche gefaltet.
    „Oh“, sagte Eliza.
    „Ich hatte Gerüchte gehört.“ Caro rieb sich den Kopf. „Aber es klang so unwahrscheinlich. Du hättest es uns doch gesagt, wenn irgendetwas daran wäre. Das hättest du doch, oder?“
    Minnie konnte sich nicht dazu überwinden, ihnen in die Augen zu sehen.
    „Ich … vielleicht sollten wir das später besprechen. Später.“
    Caro nickte. Eliza stand auf und stützte sich dabei schwer auf ihren Stock, den sie im Haus benutzte. „Minnie“, sagte sie leise. „Wenn du ihn nicht heiraten willst, dann musst du das nicht tun. Wir werden dich niemals dazu zwingen. Egal, was geschehen ist – was du gesagt hast, was du getan hast. Egal, wie du dich entscheidest. Wir haben dich lieb.“
    Als er kurz darauf vorgelassen wurde, kämpfte Minnie mit den Tränen. Sie konnte sich nicht einmal umdrehen, um ihn anzusehen. Sie konnte nur seine Schritte auf den Bodendielen wahrnehmen, während er näher kam und dann ein Stück hinter ihr stehen blieb.
    Er stand, wartete vielleicht darauf, dass sie ihn zur Kenntnis nahm. Aber das konnte sie nicht. Wenn sie sich jetzt umdrehte …
    „Ich habe daran gedacht, zu deinem Fenster hochzuklettern“, erklärte er mit ernster Stimme, „aber ich hätte meine Stiefel ausziehen müssen, um auf dem Mauerwerk Halt zu finden, und zudem sah das Fenster, von dem ich glaube, dass es deines ist, verdächtig schmal aus. Jetzt weiß ich, warum Julia einen Balkon hatte. Daher habe ich mich für die bemerkenswert unromantische Route entschieden – ich habe an die Haustür geklopft.“
    Sie lachte zitternd. „Romeo war zudem sechzehn.“ Sie atmete nochmals tief ein, setzte eine gelassene Miene auf und drehte sich dann zu ihm um. „Ich dachte, Sie hätten gestern Lebewohl gesagt. Was tun Sie heute hier?“
    Statt einer Antwort griff er nach ihrer Hand. Während sie ihm den Rücken zugekehrt hatte, hatte er sich die Handschuhe ausgezogen und sie auf den Tisch gelegt. Sie müsste sie ihm entziehen, aber sie war innerlich noch zu wund, um ihm zu widerstehen. Seine Finger fassten ihre. Seine Hände waren weich und zugleich stark um ihre.
    „In Ordnung“, sagte er. „Ich werde es einfach offen aussprechen. Ich habe alles ruiniert.“
    „Sie haben alles ruiniert“, wiederholte Minnie. „ Sie haben alles ruiniert.“ Sie starrte ihn an, fragte sich, ob er irgendwie über Nacht den Verstand verloren hatte. Er nickte statt einer Antwort, und sie winkte ihm, Platz zu nehmen. In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander.
    „Du hast mir gesagt“, erklärte er und setzte sich, „dass du keine Herzogin sein

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