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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Oberfläche dringen lassen als zu Eurer Zeit in Granbretanien, und wir konnten es befragen. Wir erfuhren fast alles, was Ihr in Londra erlebt hattet, und auch, weshalb Ihr hierherkamt. In diesem Augenblick war ich nahe daran, Euch Eurem Schicksal zu überlassen oder Euch gar selbst zu töten. Aber dann erkannte ich auch, dass sich ein Konflikt in Eurem Inneren abzeichnete, dessen Ihr Euch kaum bewusst wart.«
    Falkenmond, der vortäuschte, auf eine von Bowgentles ungestellten Fragen zu antworten, erschauderte gegen seinen Willen.
    »Es wurde mir bewusst, dass nicht Euch die Schuld traf, und dass obendrein, wenn ich zuließe, dass das Schwarze Juwel Euch tötete, Granbretanien einen potentiellen mächtigen Feind verlöre. Obgleich ich gedenke, neutral zu bleiben, hat Granbretanien doch zuviel getan, mich zu beleidigen, als dass ich einen solchen Mann tot sehen möchte. Deshalb beschlossen wir, Euch einzuweihen und wissen zu lassen, dass ich über die Mittel verfüge, die Kraft des Schwarzen Juwels für einen unbestimmten Zeitraum auszuschalten. Wenn ich zu reden aufhöre, dann begleitet Euch Sir Bowgentle zu meinen Gemächern, wo ich tun werde, was zu tun ist. Es bleibt uns wenig Zeit, ehe die Lords des Dunklen Imperiums die Geduld verlieren und das volle Leben des Juwels freigeben …«
    Falkenmond hörte Graf Brass die Halle verlassen und gleich darauf Bowgentle laut sagen: »Wenn Ihr also Lust habt, mich zu begleiten, mein Lord, zeige ich Euch den Teil der Burg, den Ihr noch nicht kennt, unter anderem auch die Privatgemächer des Grafen, die nicht viele Besucher sehen.«
    Falkenmond war sich dessen bewusst, dass Bowgentle das alles sagte, um die Lords Granbretaniens zu beschwichtigen und ihre Neugier zu erwecken, um dadurch Zeit zu gewinnen.
    Bowgentle führte ihn einen Gang entlang, der vor einem dicken Wandbehang endete. Er schob ihn beiseite und drückte auf einen Knopf. Sofort begann ein Teil der Wand aufzuleuchten, und als das Leuchten verging, gab sie eine Öffnung frei, durch die sie gebückt traten. Sie kamen in einen kleinen Raum, dessen Wände mit alten Karten und Diagrammen behangen waren, und von ihm aus in ein größeres Gemach mit alchimistischen Apparaturen und vergilbten Büchern der Chemie, Zauberei und Philosophie.
    »Hier entlang«, forderte Bowgentle Falkenmond auf und schob erneut einen Wandbehang zur Seite. Sie gelangten auf einen dunklen Gang.
    Falkenmonds Augen bemühten sich, die Dunkelheit zu durchdringen, aber es war unmöglich. Vorsichtig stapfte er den Korridor entlang. Plötzlich leuchtete ein grelles Licht auf.
    Falkenmond sah Graf Brass mit einer seltsamen Waffe in der Hand auf seinen Kopf zielen. Er warf sich zur Seite, aber der Gang war zu eng. Er hörte einen Knall, der schier sein Trommelfell zerriss, vernahm ein eigenartig melodiöses Summen und stürzte, das Bewusstsein verlierend, zu Boden.
    Als er erwachte, fühlte er sich wohl wie nie zuvor. Er lächelte und streckte sich. Er lag auf einer Bank allein in einer kleinen Kammer. Vorsichtig tastete er nach seiner Stirn. Das Schwarze Juwel war noch an seinem Platz, aber es fühlte sich nicht mehr warm und lebendig an, sondern wie ein normaler Edelstein, kalt und glatt.
    Eine Tür öffnete sich, und Graf Brass trat ein. Er lächelte zufrieden.
    »Es tut mir leid, dass ich Euch gestern Abend erschreckte«, entschuldigte er sich. »Aber ich musste sehr schnell handeln, um das Schwarze Juwel zu lähmen und seine Lebenskraft herauszulocken. Ich halte sie nun sowohl durch physische als auch magische Mittel gefangen, doch vermag ich es nicht für immer. Sie ist zu stark. Einmal wird sie freikommen und in das Juwel zurückfließen, wo immer Ihr auch sein mögt.«
    »So ist mir zumindest eine Gnadenfrist vergönnt«, murmelte Falkenmond. »Für welche Dauer glaubt Ihr?«
    »Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Sechs Monate fast gewiss, vielleicht auch ein Jahr oder zwei. Allerdings könnte es sich möglicherweise nur um Stunden handeln. Ich möchte nicht, dass Ihr Euch in falscher Sicherheit wiegt, Dorian Falkenmond, doch kann ich Euch zusätzliche Hoffnung geben. Im Osten lebt ein Zauberer, der das Schwarze Juwel aus Eurem Kopf entfernen könnte. Er ist ein Gegner des Dunklen Imperiums und hilft Euch vielleicht, wenn Ihr ihn zu finden vermögt.«
    »Sagt mir seinen Namen.«
    »Malagigi von Hamadan.«
    »Er ist also in Persien zu Hause, dieser Magier?«
    Graf Brass nickte. »Ja. In schier unerreichbarer Ferne.«
    Falkenmond seufzte und

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