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Der Hexer - GK567 - Als der Meister starb

Der Hexer - GK567 - Als der Meister starb

Titel: Der Hexer - GK567 - Als der Meister starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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ändern. Ich kann ihn höchstens noch eine Stunde zurückhalten.«
    Bannermann schnaubte. »Sie sind von Sinnen! Wenn ich hier in der Nähe Land ansteuere, schlitzen wir uns den Bauch auf. Haben Sie eine Ahnung, wie die schottische Küste aussieht?«
    »Sie müssen es tun!« begehrte Andara auf. »Was wir gerade erlebt haben, war nicht mehr als ein Vorgeschmack dessen, was geschieht, wenn meine Kräfte erlahmen.«
    »Kräfte?« schnappte Bannermann. »Von was für Kräften sprechen Sie, Montague? Was sind Sie? So eine Art Zauberer? Oder der Teufel persönlich?«
    »Vielleicht von beiden ein bißchen«, antwortete Andara leise. Bannermann blieb ernst, und Andara fügte nach einer langen Pause hinzu: »Mein Name ist nicht Montague, Bannermann. Ich bin Roderick Andara.«
    Wenn Bannermann dieser Name etwas sagte, so ließ er sich nichts anmerken.
    »Sie müssen den Kurs ändern, Captain«, fuhr Andara fort. »Ich flehe Sie an. Wenn Ihnen das Leben Ihrer Männer etwas bedeutet, dann tun Sie es! Laufen Sie die nächste Küste an. An Land kann er uns nichts tun.«
    Bannermann lachte hart. »Ich werde das Schiff auf Grund setzen, wenn ich tue, was Sie verlangen, Andara«, schnappte er.
    »Dann tun Sie es!« erwiderte Andara erregt. »Ich bezahle Ihr Schiff, wenn es das ist, worum Sie sich sorgen. Ich komme für jeden Schaden auf.«
    »Auch für das Leben der Männer, die ertrinken werden, wenn wir eine halbe Meile vor der Küste an den Riffen stranden?« fragte Bannermann kalt.
    Andara schwieg einen Moment. »Bannermann«, sagte er dann. »Ich schwöre Ihnen, daß niemand, der hier auf dem Schiff ist, mit dem Leben davonkommt, wenn Sie den Kurs nicht ändern. Ich kann es Ihnen jetzt nicht erklären, aber das Wesen, das uns folgt, ist nicht aus Fleisch und Blut. Es ist kein Meeresungeheuer, gegen das Sie kämpfen könnten. Wenn meine Kräfte nachlassen, wird es dieses Schiff zermalmen wie eine Nußschale.«
    Bannermann starrte ihn an. »Gut«, sagte er schließlich. »Ich tue, was Sie verlangen, Andara. Aber sobald wir an Land sind, liefere ich Sie den Behörden aus.«
    Andara antwortete nichts darauf. Bannermann starrte ihn noch eine Sekunde an, fuhr dann mit einem Ruck herum und stapfte aus der Kabine. Die Tür flog krachend hinter ihm ins Schloß.
    »Gebe Gott, daß wir noch Zeit genug haben«, flüsterte Andara. »Er ist ... so stark.«
    »Wer?« fragte ich verwirrt. Ich hatte kaum die Hälfte von dem, was Andara gesagt hatte, wirklich verstanden. Aber das, was ich zu ahnen begann, erschreckte mich zutiefst.
    »Der, der uns folgt«, antwortete er. Er seufzte, ließ sich neben mir auf die Bettkante sinken und starrte zu Boden.
    Seine Hände spielten unbewußt mit der dünnen Goldkette um seinen Hals.
    »Ich bin schuld an allem, was jetzt geschehen ist«, murmelte er. »Vielleicht ist es nur die gerechte Strafe Gottes, die mich trifft. Ich habe mich mit Mächten eingelassen, die für Menschen verboten sind. Aber warum müssen Unschuldige sterben?«
    Ich blickte ihn verwirrt an. »Ich ... verstehe nicht.«
    »Das kannst du auch nicht, Junge«, murmelte er. Er schwieg einen Moment, und wieder schien sein Blick durch mich hindurch zu gehen, als sähe er etwas ganz anderes. »Vielleicht wirst du es später einmal begreifen. Wenn ... wenn du das hier überlebst. Ich hätte dich niemals mitnehmen dürfen. Ich hätte dich lassen sollen, wo du warst.«
    »Ich ...«
    Andara hob hastig die Hand. Ich verstummte. »Ich kann dem Fluch dessen, was ich getan habe, nicht entrinnen«, fuhr er fort. »Vielleicht muß ich sterben, denn ich bin verantwortlich für den Tod vieler. Aber es geht um dich.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Andara lächelte. »Ihr habt geglaubt, ich wäre krank, nicht wahr?« fragte er. Ich nickte. »Ich war es nicht, Robert. Es war keine Krankheit, die die Kräfte meines Körpers aufzehrte. Ich ... habe versucht, großes Unheil zu verhindern, aber ich habe versagt. Was jetzt geschieht, ist eine direkte Folge dieses Versagens.« Er stand auf, öffnete seine Kiste und nahm ein dünnes, in steinhartes braunes Schweinsleder gebundenes Buch hervor. Ich wollte danach greifen, aber er schüttelte rasch und befehlend den Kopf, setzte sich wieder neben mich und legte das Buch behutsam auf seine Knie. »Berühre es nicht«, sagte er. »Berühre nie etwas von dem Inhalt dieser Kiste, oder der Fluch, der auf mir lastet, wird auch dich treffen.«
    Er öffnete das Buch. Ich beugte mich neugierig vor, aber zu meiner Enttäuschung

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