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Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Titel: Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Zaubersprüchen. Das Leben meiner Freunde ist in Gefahr.«
    »Sie wissen ganz genau, daß das NECRONOMICON kein Buch mit alten Zaubersprüchen ist«, antwortete Tornhill kalt. »Sie spielen doch nicht ernsthaft mit dem Gedanken, es Necron zu geben?«
    »Er wird Howard un die Kleine töten, wenners nich kriegn tut«, sagte Rowlf.
    »Das wird er nicht«, antwortete Tornhill gereizt. »Ich werde ihn daran hindern.«
    »Sie?« Ich lachte, hart und bewußt herablassend. Tornhill erbleichte und starrte mich wütend an. »Sie wissen genau, daß Sie das nicht können, Tornhill«, sagte ich. »Wenn Sie versuchen, sich einzumischen, bringen Sie Howard und Priscylla in Gefahr. Ich werde das nicht zulassen.«
    »Aha. Und wie? Ich weiß, wo das Buch ist, vergessen Sie das nicht.«
    »Dann wissen Sie auch, was geschieht, wenn Sie es auch nur anrühren«, antwortete ich. »Ihr Wissen nutzt Ihnen nichts, Tornhill. Was mit dem Buch geschieht, entscheide allein ich.«
    Bevor er noch etwas sagen konnte, wandte ich mich wieder an Rowlf. »Was hat er genau gesagt? Versuch’ dich zu erinnern, Rowlf. Ich muß jedes einzelne Wort wissen.«
    »Nicht viel«, antwortete Rowlf. »Nur daß du... bezahl’n sollst, glaub ich. Dasser dich ham will. Dich persönlich. Un du sollst das Nickernemikon mitbringn.«
    »Und wohin?«
    »Ins Haus«, sagte Rowlf nach kurzem Schweigen. »Mehr hatter nich gesacht. Er würd dich schon fin’n, meinter. Du sollst zum Haus komm’, mittem Buch.«
    »Das verbiete ich«, sagte Tornhill ruhig.
    Rowlf lächelte. »Ein Wort, un ich hau ihm aufs Maul«, sagte er liebenswürdig. »Sin noch zwei Betten frei hier.«
    Tornhill reagierte nicht auf die Drohung, aber seine Stimme klang versöhnlicher, als er weitersprach. »Er wird Sie umbringen, Craven«, sagte er. »Und Howard und Priscylla auch. Glauben Sie im Ernst, er läßt einen von ihnen am Leben, wenn er das Buch hat?«
    »Mich sicher nicht«, antwortete ich. »Aber vielleicht Priscylla. Verdammt, Tornhill, was würden Sie tun, wenn er Ihre Freundin und Ihren besten Freund dort gefangen hätte und als Geiseln benutzte?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Tornhill. »Und ich denke auch nicht über Fragen nach, die mit was-wäre-wenn beginnen, Craven. Mich interessieren Fakten.«
    Er stand auf, trat ein paar Schritte vom Bett zurück und griff in die Manteltasche. Als er die Hand wieder hervorzog, lag eine Pistole darin. Der Hahn knackte hörbar.
    »Und diese Fakten«, fuhr er fort, »besagen eindeutig, daß Sie im Moment nicht der richtige Mann sind, eine Entscheidung zu treffen. Sie sind nicht objektiv, Craven. Sie lieben dieses Mädchen, und Sie würden alles tun, um sie zu befreien. Selbst diesem wahnsinnigen alten Mann das Buch überlassen. Und das kann ich nicht gestatten.«
    Ich stand auf, aber ich griff ihn nicht an. Tornhill würde schießen – ich kannte ihn so gut wie er sich selbst. Er würde ohne Zögern abdrücken, wenn ich einen Trick versuchte.
    »Und was haben Sie vor?«
    »Ich bringe Sie zurück in den Yard in Ihre Zelle«, sagte Tornhill. »Dann nehme ich zehn von meinen besten Leuten und räuchere Necron und seine Mörderbande aus. Morgen früh ist alles vorbei.«
    »Damit bringen Sie Howard und Priscylla um.«
    »Das ist möglich«, gestand Tornhill. »Aber nicht sehr wahrscheinlich, Craven. Wir haben gute Leute beim Yard. Und ich habe schon mehr als eine Geisel befreit.«
    »Aus den Händen eines Magiers?«
    »Der ist auch nicht kugelfest«, sagte Tornhill lakonisch.
    »Sind Sie sicher?«
    Meine Frage brachte ihn sichtlich aus dem Konzept. Aber nur für einen ganz kurzen Moment. Dann schüttelte er unwillig den Kopf, steckte die Hand mit der Waffe in die Manteltasche und deutete mit der anderen zur Tür. »Gehen Sie, Craven«, befahl er. »Und denken Sie daran – eine falsche Bewegung, und ich erschieße Sie. Besser, Sie glauben mir.«
    Und ob ich ihm glaubte! Für Tornhill war die Sachlage im Grunde ganz einfach: Er wußte ebensogut wie ich, welche Gewalten in dem Buch schlummerten, und welchen Schaden der verrückte Magier mit dieser Macht anrichten konnte. Er konnte sich zum Herrscher über Länder oder Kontinente aufschwingen; vielleicht sogar der ganzen Welt. Es war eine ganz einfache Rechnung – Howards, Priscyllas und mein Leben gegen das von Tausenden. Tornhill blieb gar keine andere Wahl, als mich lieber zu erschießen, ehe er das NECRONOMICON aushändigte.

    * * *

    Die Gänge waren menschenleer und nirgendwo bot sich eine

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