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Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Titel: Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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starrte mich aus glasig werdenden Augen an – und sank reglos zu Boden.
    Rasch kniete ich neben ihm nieder, überzeugte mich hastig davon, daß er nicht ernstlich verletzt war, und zerrte seinen zentnerschweren Leib keuchend in eine einigermaßen bequemere Position. Dann wandte ich mich ab und ging auf die Treppe zu.
    Auf der obersten Stufe machte ich noch einmal Halt und sah zu der Wand zurück, an der die Tür erschienen war. Sie war nicht mehr da; natürlich nicht. Die Wand war so glatt und unberührt, als wäre alles nur ein Spuk gewesen, ein Trugbild, mit dem mich meine eigenen Sinne genarrt hatten. Aber ich wußte, daß sie dagewesen war.
    Wenn sie das nächste Mal aufging, würde ich sterben.

    * * *

    »Dort hinein!« Necron deutete mit einer befehlenden Geste auf die offenstehende Tür der Bibliothek und versetzte van der Groot einen Stoß, als der nicht schnell genug reagierte. Der Holländer taumelte und fiel der Länge nach auf den Boden.
    Necron lachte häßlich. »Stehen Sie auf, van der Groot. Zum Liegen haben Sie bald Zeit genug. Eine Ewigkeit.«
    van der Groot richtete sich stöhnend auf und starrte den Magier aus brennenden Augen an. Seine Lippen zuckten. Aber er war klug genug, keinen Laut von sich zu geben, sondern schweigend zu einem der Sessel zu gehen, auf die Necron gedeutet hatte, und sich hineinzusetzen.
    Auch Howard nahm Platz. Zwei schwarzgekleidete Drachenkrieger nahmen hinter ihnen Aufstellung und zogen ihre Säbel.
    Der Alte begann seinen restlichen Männern schnell und in einem unverständlichen, arabischen Dialekt Anweisungen zu geben. Nacheinander entfernten sie sich. Ihre Schritte waren auf dem Parkettfußboden draußen in der Halle beinahe nicht zu hören.
    »Und jetzt –« Necron wandte sich um und streckte fordernd die Hand in Howards Richtung, »das Tor, Lovecraft!«
    Howard zögerte, wenn auch nur für eine Sekunde. Schließlich legte er den Kopf schräg, starrte an Necron vorbei ins Leere und flüsterte: »Es ist hier, Necron. Direkt hinter Ihnen.«
    Necron starrte ihn für die Dauer eines Lidzuckens mißtrauisch an, dann drehte er sich mit einem Ruck herum und ging quer durch den verwüsteten Raum auf die gewaltige Standuhr in der Ecke zu. Seine Augen leuchteten auf.
    »Natürlich«, flüsterte er. »Ich muß blind gewesen sein, nicht von selbst darauf zu kommen. Auf diesem Wege muß Craven verschwunden sein und ich selbst habe die fremde Macht gespürt, als ich das erste Mal in diesem Zimmer war.« Er hob die Arme und streckte die Hände nach dem Uhrgehäuse aus, berührte es aber noch nicht, sondern drehte sich wieder zu Howard und van der Groot um.
    Howard starrte ihn finster an. »Was wollen Sie noch, Necron? Warum benutzen Sie es nicht und gehen endlich?«
    »Bald«, antwortete der Magier. »Nur noch ein wenig Geduld, Lovecraft. Dieser junge Narr ist bereits auf dem Weg hierher, um mir mein Eigentum zurückzugeben. Sobald ich es habe, gehe ich zurück.«
    Er lachte, hoch, schrill und triumphierend, wandte sich an den einzigen Haschischim, der zurückgeblieben war und unter der Tür Wache hielt, und sagte: »Bring das Mädchen. Wir wollen doch alle beisammen sein, wenn Craven erscheint, nicht wahr?«
    Seinen Worten folgte ein dünnes, boshaftes Kichern. Er warf einen triumphierenden Blick in Howards Richtung, schlug sich vor Vergnügen auf die Oberschenkel und eilte ohne ein weiteres Wort hinter dem Krieger her. Howard und van der Groot blieben allein zurück.
    »Der... der Kerl ist wahnsinnig, Howard«, murmelte der Holländer. »Das ist kein Mensch mehr, sondern ein Ungeheuer.« Er schluckte ein paarmal, versuchte sich zur Ruhe zu zwingen und fuhr dann, noch erregter als zuvor, fort: »Und Sie wollen ihm das Buch ausliefern! Sie sind genauso verrückt wie er. Glauben Sie im Ernst, dieser Irre wird sein Wort halten?«
    Seltsamerweise lächelte Howard. »Sollte ich das nicht?«
    »Nein, ganz und gar nicht!« schnappte van der Groot. Howards Ruhe und Gelassenheit schienen ihn zur Raserei zu treiben. »Wissen Sie, was er tun wird? Er wird Sie betrügen, Howard! Er wird Craven das Buch abnehmen und durch dieses Tor verschwinden!«
    »Ich weiß«, antwortete Howard gelassen. »Aber vielleicht ist es gerade das, was ich will.«
    Diesmal antwortete van der Groot nicht mehr. Aber seine Verwirrung stieg im gleichen Maße, in dem der zufriedene Ausdruck auf Howards Gesicht zunahm.

    * * *

    In einer halben Stunde würde die Sonne aufgehen, und das Grau der Dämmerung würde die

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