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Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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beide Arme und begann zur Oberfläche emporzuschwimmen, so schnell ich konnte.

    * * *

    Das Schiff erbebte wie im Sturm. Immer wieder dröhnte der Rumpf wie unter gewaltigen Hammerschlägen, und das Wummern der Maschinen war längst im Gellen zahlloser Alarmklingeln untergegangen. In die kühle Frischluft im Salon hatte sich ein beißender Gestank gemischt, und vor den beiden Sichtfenstern tanzten bizarre schwarze Schatten einen höllischen Totentanz.
    Auf dem Pult vor Nemo war eine große Anzahl roter und gelber Lampen zu flackerndem Leben erwacht, und in den letzten Minuten war seine Bewegung immer fahriger und schneller geworden; Spears hatte gesehen, daß er ein paarmal Fehler gemacht hatte, denn er hatte seine Ruhe verloren und fluchte manchmal halblaut in seiner Muttersprache vor sich hin. Der Kampf schien sich seinem Höhepunkt zu nähern.
    Unendlich langsam hob Spears die Hand, zog den Volant zur Seite und trat aus seinem Versteck heraus. Während der letzten zwanzig Minuten hatte er ein halbes Dutzend Male dazu angesetzt, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, und genauso oft im letzten Moment wieder gezögert, denn stets war entweder ein Mann hereingekommen oder hatte Nemo aufgesehen oder war sonst etwas passiert, was es zu riskant erscheinen ließ, sein Versteck zu verlassen.
    Jetzt war sein Moment gekommen. Die Männer, die bisher hektisch im Salon auf und ab gelaufen waren oder unverständliche Dinge getan hatten, waren gegangen. Das runde Metallschott am anderen Ende des Raumes war geschlossen, und Nemo war allein mit nur einem Mann seiner Besatzung zurückgeblieben.
    Spears zweifelte nicht daran, daß dieses Alleinsein nur wenige Augenblicke dauern würde; aber mehr brauchte er nicht. Lautlos trat er hinter das geschwungene Kommandopult, hob seine Schraubenschlüssel-Keule – und schlug zu. Das Werkzeug traf den Matrosen neben Nemo im Nacken. Noch in der gleichen Bewegung zuckte die Keule herum, streifte Nemos Schläfe und landete auf seiner linken Schulter. Der Kapitän der NAUTILUS schrie auf, kippte aus seinem Sitze und krümmte sich auf dem Boden.
    Spears schrie triumphierend auf, schwang seine Waffe und setzte ihm nach, aber Nemo reagierte schneller, als Spears es ihm zugetraut hätte. Sein Fuß zuckte hoch, traf den Sessel und schleuderte ihn direkt vor Spears Füße.
    Spears stolperte, kämpfte einen Moment lang mit wild rudernden Armen um sein Gleichgewicht und fiel schließlich der Länge nach hin. Der Schraubenschlüssel entglitt seiner Hand und flog scheppernd über den Metallboden davon.
    Aber der Wahnsinn gab Spears schier übermenschliche Kräfte. Mit einer blitzartigen Bewegung sprang er wieder auf die Beine, setzte seiner Waffe nach, riß sie in die Höhe –
    und erstarrte.
    Der Salon war nicht mehr leer. Die Tür hatte sich nicht geöffnet, dessen war sich Spears vollkommen sicher – aber vor dem Kommandopult Nemos waren urplötzlich zwei Gestalten erschienen.
    Gestalten, die geradewegs aus einem Alptraum entsprungen zu sein schienen!
    Die Kleinere von ihnen mußte an die zwei Meter messen, während die andere noch gute zwei Handspannen größer war, dabei so breitschultrig, daß sie schon fast mißgestaltet wirkte. Ihre Körper waren schwarz, besetzt mit schimmernden Riemen und kleinen, kupferfarbenen blitzenden Knöpfen, und wo ihre Hände sein sollten, prangten fürchterliche, dreifingrige Krallen aus Stahl.
    Das Schlimmste aber waren die Köpfe: gewaltige, metallen blitzende Kugeln mit einem einzigen, riesenhaften Auge, das fast die gesamte Gesichtsfläche einnahm, dafür aber ohne Mund, Nase oder andere sichtbare Sinnesorgane. Zwei dicke, gewundene schwarze Schläuche verbanden die beiden Horrorgestalten mit der Wand.
    Spears prallte entsetzt zurück, sah sich nach einem Fluchtweg um und hob den Schraubenschlüssel, als die größere der beiden Gestalten einen Schritt in seine Richtung machte und die fürchterlichen Hände ausstreckte. »Weg!« kreischte er. »Keinen Schritt weiter!«
    »Mach keen Scheiß nicht, Jungchen«, sagte die Gestalt. Ihre Worte klangen grauenhaft: verzerrt und hechelnd und wie die boshafte Karikatur einer menschlichen Stimme. Spears fuhr wie unter einem Hieb zusammen, machte einen Schritt zur Seite und blieb abrupt wieder stehen, als die zweite Alptraumgestalt seine Bewegung nachvollzog und nun ebenfalls die Hände hob. Das bißchen, was von seinem klaren Verstand übrig geblieben war, zerbrach vollends.
    »Verschwindet, ihr Teufel!« wimmerte er.

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