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Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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»Verschwindet! Geht! Laßt mich!«
    »Nu hör schon auf«, sagte die Größere der beiden Gestalten. »Keiner will dir was nich tun, ehrlich. Du machs doch alles bloß schlimmer, wennen wilden Max spieln tust.« Damit trat er vor; trotz seines plump anmutenden Äußeren so schnell, daß Spears die Bewegung nicht mehr rechtzeitig registrierte. Die dreifingrige Stahlklaue schloß sich um Spears’ Handgelenk und hielt es mit unbarmherziger Kraft fest.
    Spears schrie auf, warf sich herum – und schleuderte seinen Schraubenschlüssel mit aller Macht an dem Riesen vorbei in Nemos Kommandopult. Das schwere Werkzeug traf die empfindlichen Schalter und Geräte und zertrümmerte sie. Funken stoben auf. Irgend etwas explodierte und löste einen Hagel kleiner scharfkantiger Glas- und Metallsplitter aus, und plötzlich schoß eine Stichflamme aus dem Pult und zerbarst unter der Decke des Salons.
    Als Spears mit einem hysterischen Kreischen im Griff des Riesen in der Tiefseemontur zusammensank, lief ein tiefer, stöhnender Laut durch den Leib der NAUTILUS. Irgendwo tief in ihren stählernen Eingeweiden erscholl eine dumpfe Explosion, wie ein verspätetes Echo auf die erste Detonation in Nemos Pult.
    Und langsam, ganz, ganz langsam begann sich die NAUTILUS auf die Seite zu legen und gleichzeitig tiefer zu sinken...

    * * *

    Im schwachen Licht des noch jungen Tages betrachtet, wirkte die Stadt düster und unheimlich. Die Häuser waren wie kleine graue Schatten, buckeligen Tieren gleich, die sich ihrer Häßlichkeit bewußt waren und sich schamhaft aneinanderdrängten.
    Die Straßen waren leer.
    Natürlich wußte ich nicht, ob und wie viele Menschen sich in den Häusern aufhalten mochten, aber auf den Straßen und dem kleinen, halbrunden Marktplatz zeigte sich seit einer halben Stunde – seit ich meinen Beobachtungsposten auf der Kuppe des Hügels bezogen hatte – nicht eine Seele. Und ich glaubte auch nicht, daß sich hinter den blind gewordenen Scheiben der kleinen Häuser noch Menschen aufhielten. Meine Überzeugung war schwer zu begründen und noch viel schwerer zu beweisen, aber es ist mit Städten wie mit Menschen – man spürt, ob man einem Lebenden oder einem Toten gegenübersteht. Firth’en Lachlayn war tot. Ein gemauerter Leichnam, mehr nicht.
    Behutsam ließ ich die Zweige des dürren Busches, hinter dem ich Deckung gesucht hatte, zurückgleiten, richtete mich auf Hände und Knie hoch und kroch noch ein Stückweit, ehe ich es endlich wagte, mich aufzurichten und – wenngleich noch immer geduckt – zu der flachen Senke zu eilen, in der ich Several und ihre Tochter zurückgelassen hatte.
    Obwohl ich lange weggeblieben war, schien sich Several nicht einen Deut gerührt zu haben, sondern saß noch immer so da, wie ich sie verlassen hatte: zusammengesunken und nach vorne gebeugt, als träge sie eine unsichtbare Last auf den Schultern, den Kopf ihrer Tochter im Schoß geborgen und die rechte Hand auf ihrer Stirn. Das Gesicht des Mädchens war bleich wie das einer Toten. Sie atmete, aber man mußte schon sehr genau hinsehen, um zu erkennen, daß sich ihre Brust hob und senkte.
    Several sah auf, als ich neben ihr niederkniete. Sie sagte nichts, aber der Ausdruck in ihren Augen sprach Bände.
    »Keine Sorge, Several«, sagte ich. »Sie wird wieder gesund. Ganz bestimmt.« Meine Worte klangen in meinen eigenen Ohren wie böser Hohn. Das Mädchen hatte das Bewußtsein nicht wiedererlangt, seit ich sie an Land gebracht hatte. Und ich spürte, wie ihre Lebenskraft von Stunde zu Stunde nachließ. Das Gefühl war ebensowenig zu begründen wie das, welches ich beim Anblick der Stadt gehabt hatte, und ebenso heftig. Es war etwa so, als säße ich neben einem Feuer, das langsam erlosch. Und ich war vollkommen hilflos.
    »Wir... müssen weiter«, sagte ich. »Sie haben recht, Several – die Stadt ist ruhig.«
    »Sie sind alle am Meer«, murmelte Several. Ihre Stimme klang flach und tonlos, als spräche sie im Traum. Sie sah mich an, aber ihr Blick ging geradewegs durch mich hindurch. Sie hatte kaum drei Sätze gesprochen, seit ich zurückgekommen war. »Sie werden nicht wiederkehren, ehe die Sonne untergeht.«
    Ich nickte, stand auf und drehte mich weg. Ich hatte dieser Frau versprochen, ihr zu helfen; aber das einzige, was ich für sie getan hatte, war, ihr ihre sterbende Tochter in die Arme zu legen.
    »Wir müssen los«, sagte ich. Meine Stimme klang rauh. Ich versuchte mir einzureden, daß es an den Anstrengungen der

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