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Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Titel: Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Bernhardt
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Junge den einen oder anderen Blick voller Angst und Verwunderung gewohnt. Aber das?
    Der Weg zum Anwesen des Händlers schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, als ob jemand den Pfad ins Endlose gestreckt hätte. Überall diese Blicke voll von… ja was eigentlich? War es Angst oder Verachtung? Hängten sie ihm den plötzlichen Verfall der Burg an? Ahnten sie, dass er ihren Grafen auf dem Gewissen hatte?
    Nikko spielte schon mit dem Gedanken, sich auf dem Rest des Weges unsichtbar zu machen. Zwar würde dies die Lage nur noch verschlimmern, soweit das überhaupt noch möglich war. Aber so müsste er die bohrenden Blicke wenigstens nicht mehr ertragen.
    Dann kam das Haus mit dem Wildschweinkopf endlich in Sicht! Der Adept beschleunigte den Schritt. Bloß rein da, war sein einziges Ziel! Hastig klopfte er an die Tür, während der Pöbel schon einen Halbkreis um die Front des Hauses bildete. Noch einmal klopfte der Junge.
    »Da seid Ihr ja, Nikko!«, freute sich der Händler, als er die Tür endlich öffnete. »Was ist denn hier los? Geht nach Hause, Leute! Finulf wird Euch später berichten.«
    »Kommt besser rein«, raunte der Alte und fügte kopfschüttelnd hinzu: »Bevor sie noch Fackeln und Mistgabeln holen.«
    »Was meint Ihr?«, war Nikko ganz verwirrt und trat ins Innere, wo er die Blicke der Dörfler endlich nicht mehr ertragen musste.
    »Ein Scherz«, grinste Fodaj. »Geht es Euch gut? Ihr seht so blass aus.«
    »Es war ein… anstrengender Tag«, druckste der Adept. »Dann… die Meute da draußen. Was wollen die eigentlich?«
    »Antworten«, zuckte der Händler die Schultern und zwinkerte: »Das sind sie übrigens nicht allein.«
    »Nun kommt aber erst einmal mit nach hinten«, pustete er dann. »Finulf warte auch schon!«
    »Adept«, erhob sich der Dorfälteste und verbeugte sich höflich.
    »Ältester«, nickte der Junge. »Bleibt ruhig sitzen!«
    »Setzen wir uns doch alle!«, lachte Fodaj. »Wie wäre es mit einem Bier? Oder doch etwas… Gehaltvolleres?«
    »Ich könnte jetzt schon etwas mit ordentlichem Bums vertragen«, keuchte Finulf. »Der Schock muss erst einmal gekontert werden.«
    »Natürlich«, grinste der Händler und füllte ein klares Getränk in kleine Becherchen. »Zum Wohl!«
    Nikko war vorsichtig genug, erst einmal an dem Zeug zu nippen. Eine gute Entscheidung! Noch nie hatte er etwas probiert, was so sehr im Mund brannte. Dennoch, das war jetzt genau das Richtige!
    »Nun, Adept«, lächelte Finulf. »Ihr würdet uns einen großen Gefallen damit tun, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Was ist auf der Burg passiert? Was ist mit Seiner Erlaucht?«
    »Wo soll ich nur anfangen?«, schüttelte Nikko den Kopf. »Was wisst Ihr eigentlich über den Nek… ähm den Grafen?«
    »Seine Erlaucht ist ein sehr zurückgezogen lebender Mann«, erwiderte der Dorfälteste. »Die Kür des neuen Fürsten, auf den Tag genau vor einem Jahr, war die erste Gelegenheit seit langer Zeit, zu der der Graf auf die Burg geladen hatte, die er selbst nie verlässt. Seither hatten wir in nicht wieder gesehen.«
    Genau ein Jahr? Was für ein Zufall. Hoffentlich war dies kein schlechtes Omen für Fydal, der an diesem Tage zum Fürsten ernannt wurde. Für dessen Anspruch auf Hocatin war das jähe Ende des Nekromanten aber ohnehin ein großes Desaster.
    »So war es Euch also nicht bewusst, dass der Graf selbst ein Zauberer war?«, wollte der Adept wissen.
    »Ein Zauberer?«, war Finulf ganz erstaunt. »Nein! Seid Ihr Euch da sicher?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Nikko ganz trocken.
    »Was meint Ihr damit, dass er ein Zauberer war?«, fragte Fodaj nun nach. »Ist er denn…«
    »Ja«, hauchte der Adept. »Er ist nicht mehr.«
    »Was?«, fiel Finulf fast vom Stuhl. »Wie denn? Was… was ist passiert?«
    Tja, was sollte der Junge darauf nur antworten? Vielleicht hatte er ja schon zu viel damit preisgegeben, dass der Graf ein Zauberer gewesen war. Doch wie hätte er sonst den Zustand der Burg, nun bar jeder Illusion von Intaktheit, erklären sollen?
    Er konnte den einfachen Menschen hier doch nicht erzählen, dass sie über Generationen von ein und demselben Untoten regiert wurden. Wie hatte der Meister es eigentlich geschafft, seine Untertanen so zu narren?
    Dafür war nun wirklich keine Zeit! Jetzt musste schnell eine Lüge her. Er konnte den beiden ja nicht erzählen, dass er die Seele des Nekromanten höchstpersönlich vernichtete hatte.
    »Krankheit«, log der Adept. »Er ist einer… Krankheit erlegen. Mit seinem

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