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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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schaffte es, ihn auf den Beinen zu halten. „Was ist, mein Gemahl?“, fragte sie besorgt.
    „Mein Rücken“, stieß Kade hervor und schüttelte den Kopf in dem Versuch, seinen plötzlich verschwommenen Blick zu klären.
    Sie runzelte die Stirn und beugte sich vor, um zu sehen, was los war. Er hörte, wie sie scharf die Luft einsog. „Da ragt ein Pfeil aus Eurem Rücken! “, rief sie entsetzt.
    „Das erklärt’s“, murmelte er noch, ehe Dunkelheit über ihm zusammenschwappte und seine Beine endgültig nachgaben.

12. Kapitel
    Oh nein!“, rief Averill, als Kade die Augen schloss und zu Boden ging. „Wagt es ja nicht, ohnmächtig zu werden. “ Wenn er die Besinnung verlöre, würde sie ihn nie aufs Pferd bekommen, um ihn von hier fortzuschaffen. Über Kades Schulter hinweg warf sie einen Blick in den Wald auf der anderen Seite der Lichtung, um den Schützen auszumachen, der den Pfeil abgeschossen hatte. Doch bis auf einen Busch, dessen Zweige sich noch regten, sah sie nichts. Was nicht hieß, dass er nicht irgendwo lauerte - womöglich schlich er gerade näher, um einen weiteren Schuss abzugeben. Averill hatte nicht die Absicht, ihm Gelegenheit dazu zu geben und ihren Gemahl zu verlieren. Sie fürchtete nämlich, dass sie sich in ihn verliebt hatte.
    Um die Wahrheit zu sagen, war diese Liebe wohl bereits gekeimt, noch ehe Kade aus seinem tiefen Schlummer erwacht war und die Augen aufgeschlagen hatte. Es mochte an all den Geschichten gelegen haben, die ihr Bruder über ihn erzählt hatte ... Und daran, dass sie ihn auch so überaus anziehend gefunden hatte. Zudem hatte er sich stets freundlich und zuvorkommend verhalten, und als er dann noch diese Leidenschaft in ihr entfacht hatte, war es endgültig um sie geschehen gewesen. Averill hatte sich in ihn verliebt, ohne Wenn und Aber. Zum Glück stand sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden und erwartete nicht, dass er ihre Liebe erwiderte. Sie war einfach nur dankbar dafür, dass er sie oder auch ihre Mitgift für wert befunden hatte, sie zu heiraten.
    Sie biss sich auf die Lippe, löste eine Hand von seiner
    Schulter und schlug ihm ins Gesicht. „Kade?“, rief sie. „Wacht auf! Ihr dürft nicht in Ohnmacht fallen.“
    „Ich falle nicht in Ohnmacht“, grollte er, wobei er betont langsam sprach. Ob er dies tat, weil ihre Wortwahl ihm nicht passte oder weil es ihm schwerfiel zu denken, vermochte sie nicht zu sagen. Doch das war ihr auch gleich. Was zählte, war, dass er bei Besinnung war.
    „Könnt Ihr laufen?“, fragte sie angstvoll. „Wir müssen Euch irgendwie aufs Pferd bekommen und zurück nach Stewart bringen. “
    „Aye.“ Kade zögerte kurz, warf den Kopf hin und her wie ein Hund, der sich Wasser aus dem Fell schüttelte, und zwang sich zu einer aufrechteren Haltung.
    Noch immer stützte er sich schwer auf sie, trug den Großteil seines Gewichts jedoch selbst, und Averill entschied, dass es gehen würde. Sie hatte keine Ahnung, wie lange es ihm gelingen würde, bei Besinnung zu bleiben. Sie wusste aber, dass sie ihn nicht würde tragen können, und überdies durfte sie auch den Bogenschützen nicht vergessen. Sie hoffte, dass er geflohen war, sobald sein Pfeil das Ziel getroffen hatte. Doch ebenso gut mochte er sich in diesem Moment näher an die Lichtung heranpirschen, um noch einmal zu schießen und zu Ende zu bringen, was er begonnen hatte.
    „Kommt, wir müssen uns sputen“, murmelte sie, zog ihm rasch mit einer Hand das Beinkleid hoch und duckte sich, um sich seinen Arm über die Schultern zu legen.
    Er stieß einen Laut aus, der eine Zustimmung sein mochte oder auch nicht, und taumelte nach vom. Die jähe Bewegung traf sie unerwartet, sodass sie beinahe das Gleichgewicht verloren und ihn mit sich zu Boden gerissen hätte. Sie konnte sich gerade noch fangen und schwankte vorwärts, wobei sie sich den Schwung zunutze machte, um Kade eilig über das offene Gelände zu zerren. Die beunruhigende Vorstellung, dass sie vielleicht noch immer beobachtet wurden und als Zielscheibe dienten, ließ ihr das Haar an Hinterkopf und Nacken zu Berge stehen. Doch es gab nichts, was sie dagegen unternehmen konnte, außer zu beten, dass dies nicht der Fall war - und die Lichtung so schnell wie möglich zu überqueren. Kade wurde mit jedem Herzschlag schwächer, und so lastete immer mehr Gewicht auf Averills Schultern. Aber als sie die Tiere endlich erreichten, stand er nach wie vor aufrecht.
    „Wir müssen Euch in den Sattel bekommen“, sagte sie

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