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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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tatsächlich gelungen, mich allein herzubringen?“, fragte Kade. Er entsann sich, was das anbelangte, nur noch an den Schmerz, der ihn zerrissen hatte, als er sich aufs Pferd zu ziehen versuchte - und dann an nichts mehr. „Aye. Zu guter Letzt.“
    Dieser Zusatz ließ ihn eine Braue heben.
    „Sie hatte Schwierigkeiten, allein nach Stewart zurückzufinden“, erklärte Will ruhig. „Als sie endlich in den Burghof ritt, war es fast Zeit für das Nachtmahl, und zu allem Überfluss hatte es auch noch zu regnen begonnen.“ Seine Mundwinkel zuckten amüsiert. „Sie hat für einigen Trubel gesorgt.“
    „Gewiss, denn dass ich quer über dem Sattel meines Pferdes hing und ein Pfeil aus meinem Rücken ragte, mochte sicher für einiges Aufsehen gesorgt haben, schätze ich.“
    „Oh, dich hat man anfangs gar nicht beachtet“, erwiderte Will spöttisch. „Die Leute waren viel zu beschäftigt damit, Averill anzustarren, als dass sie Aufmerksamkeit für dich übrig gehabt hätten.“ Als Kade ihn nur verwirrt anstarrte, fuhr er fort: „Nachdem Avy eine Weile umhergeirrt war, entschied sie, dass sie nicht länger damit warten könne, die Wunde zu versorgen. Sie hielt an und kümmerte sich oben auf dem Pferderücken um die Verletzung. Und tatsächlich schaffte es sie, den Pfeil herauszuholen. Dann zerriss sie ihr Gewand und hat es irgendwie fertiggebracht,-dir diesen behelfsmäßigen Verband um Brust und Rücken zu wickeln, ehe sie ihre Suche nach Stewart fortsetzte. Sie sagte, sie sei noch nie so erleichtert gewesen wie in jenem Moment, als sie einen Hügel erklomm und Stewart auf der nächsten Anhöhe sah.“ „Dann war es also der Anblick meiner Gemahlin im Unterkleid, der alle Welt von mir abgelenkt hat?“, bohrte Kade nach.
    „Aye.“ Will verzog das Gesicht. „Und wie ich schon sagte, hatte es auch noch zu regnen begonnen, als sie in den Hof ritt.“
    „Zu regnen?“ Seine Augen weiteten sich, als ihm dämmerte, was der Regen mit dem dünnen Leinenstoff ihres Unterkleids angestellt haben dürfte.
    „Hätte genauso gut nackt sein können, Eure Lady“, warf Fergus trocken ein. Seine Stimme kam aus dem Bereich hinter Kades Rücken. Unwillkürlich wollte er sich herumdrehen, um den Mann anzusehen, doch eine feste Hand hielt ihn davon ab. „Das würdet Ihr nur bereuen, Master Kade. Besser, Ihr bleibt noch ein, zwei Tage auf der Seite liegen, bis das Schlimmste überstanden ist.“
    Als Kade keine Anstalten mehr machte, sich herumzuwälzen, wurde die Hand zurückgezogen, und Fergus trat auf die andere Bettseite, seinen Stuhl hinter sich herziehend. Er stellte ihn neben dem von Will ab, setzte sich und betrachtete ihn. „Eure zarte Gemahlin war ein wirklich erfreulicher Anblick.“
    Kade bedachte die Bemerkung mit einem finsteren Blick, doch der Krieger grinste nur. „Ihr seid ein glücklicher Mann, Master“, setzte er hinzu.
    „Sie sah in der Tat großartig aus“, stellte Will fest. Er klang verblüfft. „Ihr Haar lugte unter der Haube hervor, war völlig durchnässt und klebte ihr am Gesicht, und das Unterkleid umschmiegte ihren Körper wie eine zweite Haut.“ Er runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht, wann sie erwachsen geworden ist, aber zweifellos ist sie das.“
    Trotz der Schmerzen musste Kade lächeln. Er nahm an, dass es merkwürdig für einen Mann war, sich derlei Dinge über die eigene Schwester einzugestehen. Sie war für Will immer die kleine Avy gewesen, und heute war es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen, als er sie als die wunderschöne Frau gesehen hatte, die sie inzwischen war.
    „Allerdings hat sie nicht sagen können, wer auf Euch geschossen hat“, sagte Fergus und lenkte das Gespräch damit auf wichtigere Dinge. „Und sie meinte, dass auch Ihr es vermutlich nicht wisst. Ist das so?“
    „Leider.“ Er seufzte und schloss kurz die Lider. „Der Schütze muss sich hinter mir zwischen den Bäumen verborgen haben. Ich habe nicht das Geringste gesehen. Nur gespürt“, fügte er mit gequälter Miene an.
    „Also“, sagte Fergus grimmig. „Erst der Pfeil, der Euch auf der Reise hierher fast getroffen hätte, dann der Stein, der Euch am Kopf erwischt hat, und nun ein Pfeil, der Euch in den Rücken gefahren ist... Ich denke, jemand legt es darauf an, Euch umzubringen, Master Kade.“
    „Aye“, stimmte er verdrossen zu. „Die Frage ist nur, wer?“
    „Du warst viele Jahre fort“, stellte Will fest. „Trotzdem wäre dir doch nicht entfallen, wenn du zuvor jemanden derart beleidigt

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