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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Anweisungen aufzählte.
    Rionna durfte sich nicht wie ein Mann kleiden. Sie durfte keinerlei Tätigkeiten frönen, die einer Dame nicht anstanden, und hier hatte Caelen ausdrücklich auf Schwertkampf, Kämpfen im Allgemeinen und überhaupt jedwede kriegerische Beschäftigung verwiesen. Zudem durfte sie sich die Brüste nicht mehr straff umwickeln.
    Bei dieser Anordnung wurde Rionna tiefrot. So heiß brannten ihr die Wangen, dass sich das dampfende Wasser mit einem Mal nur noch lauwarm anfühlte. Hätte er sie noch mehr demütigen können?
    „Na, na, Mädchen, nun schaut nicht so“, sagte Sarah begütigend. „Ist ja nicht so, als hätte er es der ganzen Burg kundgetan. Er hat mich beiseitegenommen, mir mitgeteilt, was er wünscht, und mich angewiesen, zu niemandem ein Wort zu sagen.“
    „Wenn er mir etwas mitzuteilen hat, so hätte er es mir direkt sagen sollen“, zischte Rionna.
    Sarah schnaubte. „Ihr hättet ihm doch gar nicht zugehört, sondern weitergemacht wie bisher.“
    Rionna verzog missmutig den Mund. „Und was ist falsch an meinem bisherigen Lebenswandel?“
    Sarah goss ihr einen Eimer Wasser über den Kopf und tunkte sie unter. Spuckend tauchte Rionna wieder auf und funkelte sie aufgebracht an, doch Sarah grinste nur vergnügt.
    „Um die Wahrheit zu sagen, warte ich schon lange darauf, Euch endlich zurechtzurücken, mein Kind. Euer Vater hat sich nie um Euer Gebaren geschert, auch wenn es ihm missfiel. Er war zu bequem, dabei hätte er Euch schon vor Jahren an die Kandare nehmen sollen. Eure Mutter hätte Euch mit den Aufgaben einer Burgherrin vertraut machen sollen, aber sie war viel zu sehr damit beschäftigt, Euren Vater von fremden Röcken fernzuhalten. Ihr habt wahrlich kein leuchtendes Vorbild gehabt, aber das wird sich ändern. Ich werde die feinste Burgherrin aus Euch machen, die der McDonald-Clan je gesehen hat.“
    Rionna ließ ergeben die Schultern sinken, als sie die Entschlossenheit in den Augen der älteren Frau sah - Entschlossenheit und schamloses Entzücken. Sarah rieb sich listig die Hände vor Begeisterung.
    „Zunächst einmal werden wir Maß für neue Kleider nehmen. Eure alten Gewänder werden Euch oben herum nicht mehr passen, nun da Ihr Euch die Brüste nicht mehr schnürt. Drei der Frauen sind bereits dabei, eines der Kleider Eurer Mutter abzuändern. Ein paar Stiche hier und da, dann habt Ihr etwas zum Anziehen, bis wir Euch eine neue Garderobe verschafft haben.“
    „Wir können uns keine neue Garderobe für mich leisten“, erwiderte Rionna düster.
    Sarah schüttelte den Kopf. „Darüber sollt Ihr Euch nicht den Kopf zerbrechen. Der Laird erwartet in den kommenden zwei Wochen allerlei Güter von seinem Bruder. Er hat mir selbst gesagt, dass er für Euch um warme Kleider und all den Putz gebeten hat, den eine Dame eben braucht.“
    „All den Putz, den eine Dame braucht“, äffte Rionna sie nach. „Still jetzt, das Wasser wird kalt. Euer Gezeter ändert nichts an der Tatsache, dass Ihr viel lernen müsst. Es wäre besser für alle Beteiligten, wenn Ihr Euch frohmütig daranmacht.“
    „Ach, lass mich doch murren. Ich weiß ja, dass du recht hast, aber ehrlich gesagt fiebere ich der Aufgabe nicht gerade entgegen.“
    Lächelnd tätschelte Sarah ihr die Wange. „Ich liebe Euch wie eine eigene Tochter. Und so werde ich Euch auch behandeln, was bedeutet, dass ich Euch einen Klaps in den Nacken verpasse, wann immer Ihr frech werdet.“
    Rionna grinste, wurde aber gleich wieder ernst. „Was hältst du von dem neuen Laird?“
    Sarah legte den Kopf schräg und dachte nach.
    „Ich halte ihn für einen barschen, aber gerechten Mann. Er ist hart und hat feste Ansichten. Es mag ein wenig dauern, bis sich der Clan an seine Art gewöhnt hat, aber ich glaube, dass wir dadurch gewinnen werden.“
    „Das glaube ich auch“, räumte Rionna unwillig ein. „Ich wünschte nur ...“
    „Was wünscht Ihr Euch, mein Kind?“
    Rionna presste die Lippen aufeinander, nicht gewillt, vor Sarah Schwäche zu zeigen. Sie wünschte sich Dinge, wie nur ein Mädchen sie sich wünschte. Sie träumte mädchenhafte Träume. Albernheiten, mit denen sich keine erwachsene Frau befassen sollte, die für ihren Clan verantwortlich war.
    „Es ist nicht von Belang, was ich mir wünsche“, sagte sie leise. „Was der Laird wünscht, das zählt.“
    Caelen stand mit verschränkten Armen im Burghof und schaute den McDonalds-Kriegern mit versteinerter Miene bei den Waffenübungen zu. Neben ihm stand

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