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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Lippen gekommen wären.
    Sie fluchte noch immer, als sie sich umwandte und ihn in der Tür stehen sah. Abrupt verstummte sie und funkelte ihn an, als sei sie über sein Eindringen erbost. Als sie keine Anstalten machte, sich zu entschuldigen, hob er eine Braue.
    Rionna stemmte die Hände umso entschiedener in die Hüften und hielt seinem Blick unbeirrt stand. In ihren Augen loderte es bernsteinfarben und golden, eine eigentümliche Mischung.
    „Seid Ihr gekommen, mich zu überprüfen, Gemahl?“
    Er presste die Lippen zusammen, nun seinerseits wütend.
    „Ich bin gekommen, um in Erfahrung zu bringen, warum in der großen Halle kein Essen auf dem Tisch steht. Es ist längst Zeit für das Mittagsmahl. Die Krieger haben bereits einiges geleistet und dürften hungrig sein. So wie ich.“
    Verwirrt zog sie die Brauen zusammen und sah ihn stumm an. Auch die anderen Frauen bedachten ihn mit einem Blick, der ihm das Gefühl gab, etwas gänzlich Törichtes gesagt zu haben.
    Sarah ergriff als Erste das Wort. Nach einem Blick auf Rionna trat sie vor. „Bei uns gibt es kein Mittagsmahl, Laird.“
    Abermals legte er die Stirn in Falten. „Gibt es dafür einen bestimmten Grund? Es ist wichtig, dass die Männer essen. Sie müssen bei Kräften bleiben, vor allem jetzt, da sie härter als zuvor üben.“ Rionna räusperte sich. „Was sie Euch da behutsam zu vermitteln versucht, ist die Tatsache, dass wir nichts zu essen haben. Wir nehmen morgens Brot und Käse zu uns, sofern wir haben, und beschließen den Tag mit dem, was wir erjagt haben.“
    „Und wenn nichts erlegt worden ist?“
    „Dann essen wir nichts“, erwiderte sie schlicht.
    Caelen schüttelte den Kopf. Das ergab keinen Sinn. Die McDonalds mochten keine besonders starke Streitmacht sein, aber sie hatten stets zu den besser gestellten Clans gehört.
    „Euer Vater hat mit meinem Bruder um einen Dreimonatsvorrat aus Eurer Speisekammer gewettet“, stellte er heraus.
    „Den wir nicht besaßen“, beschied Rionna ihm verbittert. „Er hat uns zurückgelassen, ohne dass wir etwas zu essen hatten. Um uns bei anderen Clans zu versorgen, fehlte uns das Geld.“
    Caelen unterdrückte einen Fluch. „Zeigt mir die Speisekammer.“ Achselzuckend drehte Rionna sich um und ging ihm voran aus der Waschküche. Sie schritt den Gang entlang von der großen Halle fort und vorbei an der Küche bis zu einem winzigen, stickigen Kämmerlein. Caelen betrat es und schaute sich mit sinkendem Herzen um. Die Vorratskammer war leer.
    Um den McDonald-Clan schien es - sofern dies denn möglich war - schlechter zu stehen, als es vor Ewans Heirat mit Mairin um seinen eigenen gestanden hatte.
    „Das ist untragbar“, presste er hervor. „Der Clan muss essen.“ „Wir sind es gewohnt, mit wenig auszukommen“, sagte sie nüchtern. „So leben wir schon seit Jahren.“
    „Hat Euer Vater alles verprasst?“
    „Mein Vater hatte allein sein eigenes Wohl und seinen eigenen Bauch im Sinn.“
    „Ein Wunder, dass die McDonalds nicht schon längst überrannt worden sind“, meinte er empört. „Ihr wäret wahrlich eine leichte Beute gewesen.“
    Rionna presste die Lippen aufeinander, und ihre Augen wurden schmal vor Zorn. „Ihr vergesst, dass es Euer Clan ist, über den Ihr Euch da so verächtlich äußert.“
    „Nay, nicht mein Clan ist es, den ich verachte, sondern Euren Vater. Es ist frevelhaft, wenn ein Mann sich nicht um seinen Clan kümmert. Hungern etwa auch die Kinder? Und was ist mit den Alten und Kranken?“
    Sie seufzte müde. „Es bringt nichts, Eurem Ärger Luft zu machen, Gemahl. Der Mann, dem er gilt, ist nicht hier, und mein Clan hat lange genug gelitten. Wir haben Euren Tadel nicht verdient.“ Caelen stieß ungehalten den Atem aus, machte auf dem Absatz kehrt und ließ Rionna stehen.
    „Wohin geht Ihr?“, rief sie ihm nach.
    „Auf die Jagd“, rief er zurück.

Kapitel 13
    P lanänderung“, beschied Caelen, als er im Hof zu Gannon stieß. „Sag Simon und Arien, sie sollen ihre besten Jäger zusammentrommeln und die Pferde satteln.“
    Gannon sah ihn fragend an, wandte sich dann jedoch ab, um zu tun, wie ihm geheißen.
    Kurz darauf kehrte er mit einer kleinen Kriegerschar zurück.
    „Es geht auf die Jagd, McCabe?“, wollte Simon wissen.
    Aus seiner Anrede sprach Geringschätzung. Caelen verengte die Augen. Er durfte sich vor seinem neuen Clan keine Blöße geben, wenn er je ernst genommen werden wollte. Diese Kerle mussten ihn nicht mögen, aber sie würden verflucht noch

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