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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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einen Reinigungsplan aufstellte. Ganz zu schweigen von den schier einschläfernden Vorträgen über das korrekte Benehmen einer Dame sowie die Begrüßung und Bewirtung hochgestellter Gäste.
    Als hätten sie je hochgestellte Gäste auf McDonald Keep empfangen.
    Offenbar würde ihr Gemahl auch heute nicht zurückkehren, und die Dämmerung würde erst in einigen Stunden hereinbrechen. Es juckte ihr in den Fingern, unten im Hof zum Schwert zu greifen und ihrem Verdruss in einem ordentlichen Kampf Luft zu machen.
    Das Problem war nur, dass Sarah sie ohne mit der Wimper zu zucken bei Caelen anschwärzen würde. Das bedeutete, dass sie zunächst Sarah weismachen musste, sie würde sich in ihre Kammer zurückziehen, ehe sie sich zurück in den Hof schleichen durfte.
    Sie wandte sich vom Fenster ab, zog den Umhang enger um sich und schritt die Turmtreppe hinab. Unten erwartete sie eine der Mägde, die Sarah ihr zweifellos auf den Hals gehetzt hatte, um sie auf Schritt und Tritt zu verfolgen.
    „Ich werde mich in mein Gemach begeben“, sagte Rionna leise.
    „Seid Ihr nicht wohl, Mylady?“
    Rionna lächelte die Frau an, die nicht älter war als sie selbst. „Es geht mir gut, Beatrice. Ich bin nur ein bisschen müde.“
    Beatrice lächelte vielsagend zurück. „Ihr schlaft nicht gut, seit der Laird fort ist. Er wird bald zurück sein, Mylady, mit genügend Fleisch, um uns über den Winter zu bringen.“
    Rionna lächelte verhalten, als sie sich den Stufen zuwandte, die zu der Kammer hinaufführten. Während die Männer Caelen nicht so leichtfertig als Laird akzeptierten, hegten die Frauen der Burg weit weniger Bedenken. Was auch immer er getan hatte, er hatte sich das Vertrauen der weiblichen Clanmitglieder gesichert. Diese sahen es als gegeben an, dass er sie sicher durch alle Widrigkeiten führen, ihre Vorräte aufstocken und dem Clan zu seiner alten Größe verhelfen werde.
    Wenn ihm all dies tatsächlich gelänge, wäre Rionna durchaus zufrieden mit ihrer Ehe.
    Oder sollte es zumindest sein.
    Sie betrat das Gemach, in dem sie die letzten drei Nächte allein verbracht hatte, und stellte verwundert fest, dass ihr Gemahl den Raum bereits geprägt hatte. Caelen besaß nicht viel. Bei der Abreise von seiner alten Heimstatt hatte er kaum etwas eingepackt.
    Aber war das kleine Gemach zuvor karg und unscheinbar gewesen, wirkte es nun männlich, als habe Caelen ihm sein Wesen eingehaucht.
    Auf dem Bett lagen die Felle, die er von der McCabe-Feste mitgebracht hatte. Es waren kostbare, dicke Felle. Unter ihnen zu schlafen war Rionna bereits zur Gewohnheit geworden. Selbst die Fensterbespannungen hatte er durch eigene ersetzt.
    Am Kamin stand ein kleiner Tisch mitsamt Stuhl für Caelens Schriftrollen. Auch Feder und Tinte fanden sich dort. Die Rollen erweckten Rionnas Neugier - zu gern hätte sie gewusst, was darauf geschrieben stand. Doch sie konnte nicht lesen. Der Umstand, dass ihr Gemahl derart gebildet war, überraschte und faszinierte sie gleichermaßen.
    Caelen besaß einige ungeahnte Tiefen, die Rionna bislang nicht annähernd ausgelotet hatte. Fest stand, dass er sich unnahbar gab und anderen nur so viel von sich zeigte, wie er zeigen wollte. Das ließ Rionna schier verzweifeln, denn sie wollte unbedingt alles erfahren, was es über den Mann, den sie geheiratet hatte, zu erfahren gab.
    Sie schritt zu der Truhe, in der sich die Kleider befanden, welche die Frauen für sie angefertigt hatten. Sie griff hinter das Möbelstück, in den schmalen Spalt zwischen Holz und Wand, und zog Tunika und Hosen hervor, die sie dort verborgen hatte.
    Der Stoff umschmeichelte ihre Finger. Die Sachen waren abgetragen, aber bequem. Vertraut. Vorfreude packte sie, und eilig entledigte sie sich ihres Gewands und streifte sich die Tunika über.
    Als sie angekleidet war, holte sie ihre Stiefel aus dem Winkel, in dem sie seit der Rückkehr nach McDonald Keep standen. Bevor sie die Stiefel anlegte, zog sie ihre kostbaren Socken an.
    Dadurch saßen die Stiefel zwar recht eng, aber nicht unangenehm eng. Weit wichtiger war, dass ihre Füße warm blieben.
    Beschwingt tänzelte sie zu der Wand, an die Caelen ihr Schwert gehängt hatte. Zum Glück hatte er es nicht einschmelzen und Rüstzeug daraus fertigen lassen. Eine solch feine Waffe zu zerstören wäre eine Schande gewesen.
    Sie ließ die Finger über das Heft gleiten und nahm das Schwert behutsam von der Aufhängung. Es fühlte sich herrlich an in ihrer Hand. Sie spürte das Gewicht und befühlte

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