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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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galt.
    Sie war nicht gut darin, albern zu lächeln und sich affektiert zu benehmen. Auch mangelte es ihr an gesellschaftlichen Umgangsformen, wodurch sie sich und ihre Sippe vor höheren Gästen nur blamiert hätte.
    Rionna trottete die Anhöhe hinab zu dem sprudelnden Bach, der die zwei Seen des McDonald-Lands verband. Die beiden Ufer des Bachs waren vereist, was hübsch anzusehen war. Die Eisschicht war nur in der Mitte offen, wo das Wasser nach wie vor munter über die Felsen plätscherte. Zu beiden Seiten türmten sich Schneewehen, die das Wasser umrahmten und die Erde unter einer weißen Decke begruben.
    Am Ufer blieb Rionna stehen, schlang sich die Arme um den Leib und schloss die Augen. Tief atmete sie die harsche Winterluft ein. Der Rauch aus dem Kamin der Burg mischte sich darunter, ein Hauch nur, und drang Rionna in die Nase. Und erstmals seit Ewigkeiten duftete es wieder nach am Spieß gebratenem Fleisch.
    Wie lange sie so dastand und auf das Wasser starrte, vermochte sie nicht zu sagen. Sie bibberte bereits vor Kälte, als ihr die Erkenntnis kam, dass es nicht etwa der Verlust ihrer Freiheit war, der ihr so zusetzte. Es war die Angst vor dem Unbekannten.
    Sie gebärdete sich wie ein Kind, das quengelte, weil man ihm sein Lieblingsspielzeug weggenommen hatte. Dabei konnte sie durchaus dazu beitragen, dass ihr Clan zu neuen Kräften kam. Vielleicht nicht mittels der Fertigkeiten, die sie am besten beherrschte, aber ein jeder von ihnen musste mit Veränderungen klarkommen. Und sie war nicht die Einzige, der das nicht gefiel.
    Wenn ihr Gemahl sich eine formvollendete Dame - den Inbegriff weiblicher Anmut - und eine gut geführte Burg wünschte, so würde sie sich fügen, und wenn es das Letzte war, das sie tat.
    Sie würde ihm keinen Anlass geben, sich ihrer zu schämen.
    Ein Geräusch ließ sie zusammenfahren. Ruckartig hob sie den Kopf und starrte über den Bach hinweg auf das Unterholz, aus dem Reiter hervorpreschten und zu ihrem Entsetzen auf sie zuhielten.
    Schreiend fuhr Rionna herum, als die Männer auch schon den Bachlauf erreichten und das Eis unter den Pferdehufen knarrend brach. Sie rannte am Ufer entlang. Es war völlig aussichtslos, bergauf zur Burg zu flüchten. Ohnehin würde sie den Pferden nicht davonlaufen können.
    Gerade wollte sie einen weiteren Warnruf ausstoßen in der Hoffnung, dass man sie trotz der Entfernung auf der Burg hörte, als ein Stiefel sie im Rücken traf und zu Boden stieß.
    Sie landete im Schnee, und die Wucht des Aufpralls nahm ihr den Atem.
    Ohne auf den Schmerz zu achten, stemmte sie sich hoch, kam auf die Füße und wollte erneut fliehen.
    Eine Hand krallte sich ihr ins Haar, und der Angreifer riss sie rückwärts zu Boden. Als sie aufsah, schauten fünf Männer auf die herab. Rionna schmeckte bittere Angst, wich jedoch dem Blick der Schurken nicht aus. Sie würde ihnen nicht zeigen, wie sehr sie sich fürchtete.
    „Was wollt ihr?“, verlangte sie zu wissen.
    Der, der sie festhielt, schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht, woraufhin sie erschreckt schwieg, ehe sie zornentbrannt auf ihn losging und ihm die Finger in die Augen grub. Gequält jaulte er auf, stolperte nach hinten, und dieser kurze Moment genügte Rionna, um sich loszureißen.
    Allerdings kam sie nicht weit. Sogleich packte sie ein anderer und drückte sie mit dem Gesicht voran nach unten. Schnee drang ihr in Nase und Mund und betäubte den pochenden Schmerz, der von dem böswilligen Schlag rührte.
    Abermals wurde sie auf den Rücken gewälzt, doch dieses Mal verpasste der Kerl ihr einen Fausthieb gegen die Wange. Er packte Rionna bei der Kehle und würgte sie, sodass sie keine Luft mehr bekam.
    Er ließ erst locker, als sie erschlaffte. Die anderen rückten näher; auch der erste Angreifer wankte heran. Aus einem der Kratzer, die Rionna ihm beigefügt hatte, sickerte Blut.
    „Kleines Miststück“, spie er.
    Er griff nach dem Ausschnitt ihrer Tunika und riss daran, bis ihre Brüste entblößt waren. Wieder wehrte sie sich, doch der Bursche, der sie im Würgegriff hielt, drückte erneut zu, sodass sie ihren Widerstand aufgeben musste.
    Sie versuchte zu schreien, brachte aber keinen Laut heraus. Tränen der Wut trübten ihr die Sicht, als einer der Angreifer ihre Brüste begrapschte und sie in eine der Spitzen zwickte.
    Ehe sie vollends die Besinnung verlor, lockerte sich der Griff um ihren Hals, und sie atmete tief ein. Sobald sie wieder genügend Luft in der Lunge hatte, öffnete sie den Mund, um

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