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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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zu schreien, als ihr Gesicht unter einem weiteren Hieb zu bersten schien.
    Der Mann schlug kräftig, jedoch mit Bedacht zu, mal links, mal rechts. Ein Schleier aus Schmerzen senkte sich über Rionna. Die übrigen Unholde machten sich derweil mit ihren lüsternen Fingern über sie her. Sie quetschten und betatschten sie wie das Fell eines Hermelins.
    Heiße Tränen rannen ihr über die zerschundenen Wangen. In ihrem ganzen Leben hatte sie sich nie so hilflos gefühlt. Wo war ihr Schwert? Wie sollte sie sich verteidigen?
    Man würde sie schänden, hier auf ihrem eigenen Land, und das Einzige, das sie tun konnte, war daliegen und heulen.
    Als schon alles schwarz wurde um sie her, beugte sich ihr Angreifer vor. Sein heißer, stinkender Atem strich ihr übers Gesicht.
    „Ihr werdet dem neuen Laird etwas ausrichten“, zischte der Kerl. „Sagt ihm, dass kein McCabe vor Duncan Cameron sicher ist. Weder Mairin McCabe und deren kleines Töchterchen noch sonst irgendwer, der den McCabes lieb und teuer ist. Laird Cameron wird jeden niedermachen, der sich mit Ewan McCabe verbündet. Er wird nicht ruhen, bis Neamh Álainn ihm gehört. Sagt ihm auch, Laird Cameron sendet ihm Euer hübsches angeschlagenes Antlitz mit den besten Empfehlungen.“
    Er stieg über sie hinweg, trat ihr dabei Schnee ins Gesicht und stapfte zu seinem Pferd.
    Das Geräusch von Hufen, die durch Wasser platschten, drang durch den Wirrwarr in Rionnas Schädel. Sie versuchte den Kopf zu heben, wurde jedoch von Schmerz übermannt. Ihr Magen hob sich gefährlich, und eine Woge der Übelkeit schwappte über sie hinweg.
    Sie schloss die Augen und atmete flach und gleichmäßig, bis das Unwohlsein abgeflaut war. Langsam wälzte sie sich auf die Seite und verharrte eine Weile so, um Kraft zu sammeln.
    Sie versuchte, sich auf die Knie zu stemmen, kippte jedoch vornüber. Vor Verzweiflung kamen ihr erneut die Tränen. Bei allem, was heilig war - sie musste zurück zur Burg, und wenn sie kriechen musste.
    Als sie sich abermals aufrappelte, schwanden ihr beinahe die Sinne. Sie warf einen Blick den Hügel hinauf und seufzte matt. Die Entfernung schien ihr unüberwindlich.
    Und dann kroch sie los.

Kapitel 15
    M ylady! Mylady!“
    Nur mit äußerster Mühe gelang es Rionna, den Kopf zu heben und nach vorn zu schauen, wenngleich sie nicht erkannte, wer da rief. Ihr rechtes Auge war so gut wie zugeschwollen, und mit dem anderen sah sie alles verschleiert. Noch immer dröhnten ihr die Ohren von den Schlägen, die sie eingesteckt hatte.
    „Allmächtiger, Mädchen, was ist geschehen?“
    „Hugh“, flüsterte sie und unternahm einen kraftlosen Versuch, sich mit der zerfetzten Tunika zu bedecken.
    „ Aye , ich bin’s, Hugh. Sagt mir, was passiert ist.“
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schmeckte Blut. „Männer.“ Ihre Stimme war rau, und sie erkannte sich kaum. Ihr Hals war vom Würgegriff des Angreifers geschwollen. „Sind über den Bach gekommen.“
    „Zu den Waffen!“, brüllte Hugh.
    Rionna sank vornüber, gänzlich erschöpft. Sie hörte, wie Hugh den Kriegern befahl, die Pferde zu holen.
    „Rionna!“
    Sie spürte, wie jemand sie behutsam bei den Schultern fasste, herumdrehte und ihr das Haar aus dem wunden Gesicht strich.
    „Oh, mein Kind“, klagte Sarah. „Was ist Euch widerfahren?“
    „K...kalt. Hilf mir hinein.“
    „ Nay , rührt Euch nicht. Einer der Männer soll Euch tragen. Fühlt sich irgendetwas gebrochen an?“
    Seltsamerweise erheiterte die Frage Rionna. Sie grinste schief und bereute es prompt, ihren Mund verzogen zu haben. „Nur mein Gesicht.“
    „Mangan, komm her und trag deine Herrin in ihre Kammer“, beschied Sarah.
    Rionna stöhnte, als der stämmige Krieger sie hochhob.
    „Tut mir leid“, sagte Mangan schroff. „Ich will Euch nicht wehtun.“
    „Alles in Ordnung, Mangan. Bin nur ein wenig angeschlagen.“ „Dass ein Mann eine Frau so zurichtet, ist schändlich“, knurrte er. „Aye, das ist es“, flüsterte sie und erschauerte, als sie sich an Caelens Ausbruch erinnerte, nachdem ihr Vater sie geschlagen hatte. Er würde rasen vor Wut, wenn er von dem Überfall erfuhr.
    Mangan trug sie in den Wohnturm und die Treppe hinauf. Sarah und einige Mägde folgten ihnen nach oben.
    „Leg sie aufs Bett. Aber vorsichtig!“, fügte Sarah rasch an. „Neda, hol warmes Wasser und Tücher und sorge dafür, dass man Rionna ein Bad bereitet. Sie wird sich erkältet haben. Mangan, schaff Holz heran. Ich will ein

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