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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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es sich nicht für eine Frau, ein Schwert zu führen. Den anderen Männern hat er befohlen, dass ein jeder, der die Klinge mit mir kreuzte, es mit ihm zu tun bekomme.“
    Sie trat auf Caelen zu und bohrte ihm einen Finger in die Brust. „Hätte ich mein Schwert dabei gehabt, wäre es diesen Halunken nicht gelungen, auch nur in meine Nähe zu kommen. Sie hätten mich nicht in den Schnee gestoßen. Sie hätten mich nicht angerührt. Sie hätten mich nicht geschlagen.“
    Ah, sie hatte sich wahrlich in Rage geredet - ein beeindruckender Ausbruch. Beschämt stellte Caelen fest, dass er vor Verlangen schier zitterte, während sie ihn anging wie ein Krieger, der kurz davor war, einen tödlichen Hieb anzubringen.
    Es kostete ihn alle Selbstbeherrschung, sie nicht in den Schnee zu werfen und ihr die Tunika sowie diese unausstehlichen Hosen auszuziehen.
    „Wenn Ihr Euch eine folgsame, wohlerzogene Burgherrin mit guten Manieren wünscht, die zudem eine formvollendete Gastgeberin ist und Euch mit Artigkeiten überhäuft, so hättet Ihr es Euch zweimal überlegen sollen, mich an Eures Bruders statt zu heiraten. Er zumindest hat gewusst, was ihn erwartet.“
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und trat ihm einen weiteren Schritt entgegen, bis sie mit der Brust gegen seinen Bauch stieß.
    „Denn all dies bin ich nicht, und ich verspüre auch nicht das Verlangen danach, so zu werden. Dabei hatte ich mir bereits vorgenommen, mich zu fügen und die perfekte Gemahlin zu werden - bis jene Männer über den Bach gekommen sind und mich so mühelos wie ein Kind überwältigt haben. Was nütze ich Euch oder meinem Clan, wenn ich mich nicht einmal selbst verteidigen kann? Wie soll ich erst meine Sippe schützen? Die Kinder? Die übrigen Frauen der Burg? Soll ich an ihren Gräbern stehen und mich freuen, dass ich eine gute Gemahlin und elegante Dame war? Soll das ihren Familien ein Trost sein? Werden sie mir vergeben, dass ich tatenlos mit angesehen habe, wie ein geliebter Mensch sterben musste, weil mein Gemahl eine Frau will, die hübsch lächeln und ohne zu stolpern einen Knicks machen kann?“
    Nur mit Mühe verkniff sich Caelen das Lachen. Er biss sich auf die Unterlippe und versuchte tapfer, seine Heiterkeit nicht zu zeigen, denn wenn er nun lachte, würde Rionna ihn vermutlich erdolchen.
    Ihre unverhohlene Respektlosigkeit sollte ihn eigentlich erzürnen, und er hätte sie längst in ihre Schranken weisen müssen. Aber erstmals seit dem Angriff war wieder Leben in ihr, und bei Gott, sie war wahrhaft herrlich anzuschauen in ihrem Zorn.
    „Findet Ihr das etwa komisch?“, verlangte sie zu wissen.
    Sie schubste ihn mit aller Kraft, worauf er nicht vorbereitet war. Mit einem dumpfen Aufschlag landete er im Schnee und schaute erbost zu ihr auf, während er sich die Schenkel abklopfte.
    Rionna ragte über ihm auf und versengte ihn mit dem Blick. Plötzlich jedoch stahl sich Schmerz in ihre Miene, und wieder legte sich ein Schatten auf ihre Augen.
    „Lasst mich so sein, wie ich bin, Caelen. Niemals käme mir in den Sinn, meinerseits Euch ändern zu wollen. Ich kann Euch helfen, wenn Ihr es nur zulasst. Verbannt mich nicht in den Hintergrund, um mich nur hervorzuzerren, wenn es Euch passt. Das mag der Lauf der Welt sein, aber das heißt nicht, dass es auch zwischen uns so sein muss.“ Caelen seufzte. Ihr sehnliches Flehen rührte an einen Teil seines Herzens, den er lange tot geglaubt hatte. „Ist es Euch tatsächlich so wichtig, Männerkleider zu tragen und ein Schwert zu schwingen?“ Düster schüttelte sie den Kopf. „Es geht mir nicht um die Art der Kleidung. Wenn Ihr mir zeigt, wie man in Frauengewändern ein Schwert führen kann, werde ich mich willig fügen.“
    „Es ist unmöglich, in Frauengewändern zu kämpfen“, murmelte er. „Ihr würdet nur über den Saum stolpern.“
    Zum ersten Mal lächelte sie, und ihre Augen strahlten ein Maß an Lebendigkeit aus, wie er es schon lange nicht mehr an ihr gesehen hatte. „Dann habe ich also Eure Erlaubnis, diese Kleider hier zu tragen?“ Abermals seufzte er, diesmal gereizt. „Wann habt Ihr je in irgendeiner Sache meine Erlaubnis eingeholt?“
    „Ich kann durchaus entgegenkommend sein“, verteidigte sie sich. Er verdrehte die Augen. „Sofern es Euren Zwecken dient, aye.“ Seine Augen verengten sich, und er musterte Rionna eindringlich. „Aber ich habe Bedingungen, Rionna. Künftig wird Gannon Euch überallhin begleiten - und ich meine überallhin. Ihr werdet nirgendwo

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