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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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sie alles gegeben, sich für den Rest des Nachmittags im Bett verkriechen zu können.
    Sie erwähnte es mit keinem Wort. Zu hart hatte sie um die Erlaubnis gerungen, mit dem Schwertkampf fortfahren zu dürfen. Sie würde Caelen keinen Anlass liefern, ihr diese Erlaubnis wieder zu entziehen.
    „Wo ist Euer Schwert?“, knurrte er gereizt.
    Er war düsterer Stimmung heute und würde entsprechend gnadenlos sein. Rionna biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu stöhnen.
    „Gannon holt es.“
    Caelen blickte ungeduldig über die Schulter, ehe er sich wieder Rionna zuwandte.
    „Bis er kommt, üben wir den Faustkampf. Wenn Ihr in der Schlacht das Schwert verliert, hängt Euer Überleben von Eurem Verstand und Euren Fäusten ab.“
    Wachsam musterte sie das Funkeln in seinen Augen. Caelen war eindeutig auf Streit aus, aber den Gefallen würde sie ihm nicht tun. Er würde sie nur wie einen Käfer zerquetschen.
    Als Gannon mit ihrem Schwert kam, wäre sie vor Erleichterung fast in sich zusammengesackt. Caelen wirkte enttäuscht.
    „Macht mir keine Schande heute“, raunte Gannon ihr zu, bevor er sich zurückzog.
    „Ich werd’s versuchen.“
    Kaum hatte sie die Hand um den Schwertgriff geschlossen, stürzte sie sich auch schon mit einem Kampfschrei auf Caelen. In dessen Augen flackerte Überraschung auf, die sogleich glühender Zufriedenheit wich.
    Er parierte ihren Angriff, und als er ihren schwungvollen Hieb abfing, spürte Rionna die Wucht der aufeinandertreffenden Klingen bis in die Zehen. So stark war die Erschütterung, dass ihr war, als würden ihr die Zähne aus dem Kopf springen.
    Eine Weile rangen sie erbittert, doch Rionnas Kräfte schwanden rasch. Bei jeder Bewegung hatte sie das Gefühl, durch zähen Schlamm zu waten, und mit jedem Herzschlag wurden ihr die Arme schwerer.
    Als Caelen vorstieß, war sie gezwungen zurückzuweichen. Er ließ das Schwert über dem Kopf kreisen und dann niederfahren. Rionna fing den Schlag ab und tat einen weiteren Schritt zurück, da sich ihr Schwert mit einem Mal gefährlich neigte.
    Wie von selbst senkte sich die Spitze und bohrte sich in den Schnee. Die Welt verschwamm, und Rionna stützte sich auf den Schwertgriff, um nicht zu fallen. Vage sah sie, dass Caelen sie zunächst verblüfft und schließlich besorgt anstarrte, ehe die Schwärze sie umfing.
    Sie sank auf die Knie, das Schwert noch immer umklammert, kippte zur Seite und fiel besinnungslos in den Schnee.
    Caelen war im selben Moment bei ihr wie Gannon. Beide knieten neben ihr nieder, und Caelen hob sie auf, bevor der Schnee ihr die Kleider durchnässen konnte.
    Sein Herz raste und hämmerte ihm wie eine Keule gegen die Brust. Hatte er sie verletzt? Hatte er sie mit dem Schwert geschnitten? Aber das hätte er doch bemerken müssen.
    Seine Aufmerksamkeit war ihm im denkbar ungünstigsten Moment abhandengekommen. Immerhin hatte er mit seiner Frau gefochten und nicht mit einem Krieger von seiner Statur und Stärke. Er hatte an die Schwierigkeiten gedacht, die er mit den Männern hatte, und überlegt, wie sich diese beheben ließen. Dabei hatte er kaum auf seine Gemahlin geachtet.
    Rionna fest an die Brust gepresst, rannte er durch den Schnee auf den Wohnturm zu. Die erstaunten Ausrufe um ihn herum beachtete er gar nicht, sondern stürmte die Treppe hinauf. Gannon war ihm dicht auf den Fersen.
    Er hastete in seine Kammer und legte Rionna behutsam aufs Bett, um sie sogleich gründlich von Kopf bis Fuß auf eine Verletzung hin zu untersuchen. Das Ergebnis machte ihn ratlos.
    Sie wies nicht einen Kratzer auf. Es gab kein Blut und keine Prellungen - nicht einen erkennbaren Grund für ihre Ohnmacht.
    Alles deutete darauf hin, dass sie schlicht die Besinnung verloren hatte. War sie etwa krank?
    „Hol Sarah“, wies er Gannon an. „Sie soll sich beeilen.“
    Gannon verschwand, und Caelen berührte leise fluchend Rionnas blasse Wange. Niemals hätte er in diesen Unsinn einwilligen dürfen.
    „Rionna. Rionna, wacht auf.“
    Sie regte sich nicht, und das beunruhigte ihn noch mehr. Was, wenn sie schwer krank war? Sie war stur. Es würde zu ihr passen, keinen Ton darüber zu verlieren.
    Erleichtert schaute er auf, als er vom Gang her Geräusche hörte. Sarah hastete herein, gefolgt von Neda, der Heilerin.
    „Was ist passiert, Laird?“, fragte Neda.
    Er erhob sich, damit die beiden Rionna untersuchen konnten. „Ich weiß es nicht“, gestand er. „Sie ist beim Übungskampf zusammengebrochen. Eine Verletzung habe ich allerdings

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