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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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beißend, gefährlich.
    Ein Polizist kam auf den Wagen zu. «Gomer.» Dann sah er, dass hinter dem Steuer eine Frau saß. «Oh.»
    Gomer öffnete die Beifahrertür. «Könnten Sie die Taschenlampe rausholen, die unterm Armaturenbrett liegt, Frau Pfarrer?»
    Der Polizist sagte: «Du hast die
Pfarrerin
mitgebracht?»
    «Die kleine Pfarrerin hat
mich
mitgebracht, Robbie.»
    Der Polizist schnupperte an Gomer und nickte; er hatte verstanden. Gomer kannte vermutlich die meisten Polizisten in der Gegend und ihre Väter und Großväter auch.
    Merrily fand die Taschenlampe und kletterte aus dem Lieferwagen. Ihre Beine fühlten sich schwach an. Sie war noch nie in Gomers Lager gewesen. Sie hielt nach der berühmten ehemaligen Flugzeughalle Ausschau, sah aber nur die grellen Lichter der Löschfahrzeuge. Ein paar Feuerwehrleute mit Schläuchen bewegten sich langsam zwischen den Rauchwirbeln. Sie schienen die Erde zu bewässern, als wollten sie etwas zum Wachsen bringen, und Merrily begriff, dass das Gebäude in sich zusammengefallen sein musste. Es gab keine Flammen mehr, die Feuerwehrleute wollten nur sichergehen, dass sich nichts entzündete.
    Sie sah einen Traktor, der keine Fensterscheiben mehr hatte. Gomer war zu zwei Polizisten und einem älteren Feuerwehrmann gegangen, die im dunstigen Licht der Scheinwerfer etwas von ihr entfernt beieinanderstanden. Sie machte einen Schritt auf die Gruppe zu, da schrie ein weiterer Feuerwehrmann sie an.
    «Bleiben Sie
zurück

    «Schon gut   ….» Sie hob die Hände. Der Dreiviertelmond beschien einen auf der Seite liegenden Bagger, der schrecklich verdreht aussah, wie ein Zugpferd mit gebrochenem Hals.
    Gwynneth oder Muriel. Merrily war den Tränen nah. Sie sah, wie einer der Polizisten Gomer zurück zum Lieferwagen führte, der Einsatzleiter der Feuerwehr folgte ihnen und blaffte: «…   Öltank? Diesel?»
    «Der Tank war in der Halle», sagte Gomer. «Und es war abgeschlossen.»
    «Gab es nur den einen?»
    «Ja. Und es war abgeschlossen. War ’n gutes Schloss.»
    «Und wer hatte außer dir noch einen Schlüssel, Gomer?» Ein älterer Polizist mit grauem Schnurrbart.
    «Sonst hatte niemand die verdammten Schlüssel, Cliff! Ich und Nev, sonst niemand. Willst du damit sagen, es hat jemand aufgeschlossen? Sonst bräuchtest du nämlich einen Schweißbrenner, um hier reinzukommen, das kannst du mir glauben.»
    «Also, als die Feuerwehr hier ankam, hat jedenfalls nichts auf einen Einbruch hingewiesen, soweit ich das jetzt sagen kann. Allerdings   –»
    «Wann genau war denn das?», fragte Gomer.
    «Vor ungefähr zwei Stunden. Da war schon nicht mehr so viel übrig.»
    «Wenn ihr nämlich glaubt, dass es Brandstiftung war, kann ich euch direkt einen Namen sagen.»
    «Gomer, solche Schlüsse können wir zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht ziehen.»
    «Einen ziemlich
guten
Namen, Cliff.»
    Merrily blinzelte verwirrt. Woher wollte er den Namen eines möglichen Brandstifters kennen? Gab es da etwas, das sie nicht wusste? Plötzlich wurde es ruhiger, und sie bemerkte, dass die Löschwasserzufuhr ausgestellt worden war.
    «Gomer, hör mal», sagte Cliff ruhig, «bevor du jetzt mit Beschuldigungen um dich wirfst   … hast du Nev heute Abend irgendwo gesehen?»
    «Was?»
    «Nev.»
    «Abends seh ich Nev nie.» Gomer holte seine Blechdose mit den Zigaretten hervor. «Is doch o.   k., wenn ich rauche?»
    «Das lassen Sie besser», sagte der Feuerwehrmann.
    Der jüngere Polizist, Robbie, legte seine Hand auf Gomers Blechdose. «Wir können ihn nicht finden, weißt du.»
    «Er wohnt in Presteigne. Da gibt’s ’ne Menge Pubs. Hängt garantiert in einem davon an der Theke.»
    «Das wissen wir alles», sagte Robbie. «Wir wissen, dass Nev in letzter Zeit ziemlich viel getrunken hat. Heute Abend auch.»
    «Hängt davon ab, was ihr euch unter ziemlich viel vorstellt», sagte Gomer vorsichtig.
    «Die Sache ist die   …» Der Ältere, Cliff, zögerte. «Die Sache ist die, Gomer   … Nev ist vorhin aus dem
Royal Oak
geflogen. Hatte getrunken und sich mit dem Jungen von Clem Morris geprügelt, Jordan. Der denkt anscheinend, Nev ist hinter seiner Freundin her. Wie auch immer, die Sache hat sich ziemlich hochgeschaukelt, und wir wurden gerufen, um für Ruhe zu sorgen. Wir haben Nev unmissverständlich gesagt, dass er auf direktem Weg nach Hause gehen und seinen Rausch ausschlafen soll.»
    «Der blöde Mistkerl», knurrte Gomer.
    «Allerdings wissen wir, dass Nev nicht nach Hause gegangen

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