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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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begeistert ist. Falls Lodge es nämlich wirklich war, beweist das, dass wir es nicht einfach nur mit einem Nachahmungstäter zu tun haben», sagte Merrily.
    «Nein.»
    «Denn wenn die Tat auch nicht in jedem Detail zu Wests
modus operandi
passt, so ist sie doch auf sehr ähnliche Art ausgeführt worden, bis hin zu den fehlenden Knochen. Und nachdem die arme Donna zwei Jahre
vor
Wests Verhaftung und all der öffentlichen Diskussion ermordet wurde, besteht die einzige Erklärung dafür, dass jemand Wests
modus operandi
gekannt haben konnte, darin,
dass er West selbst kannte

    «Ganz genau», sagte Huw ruhig.
     
    Und das war der Grund, aus dem Huw gekommen war. Er führte einen Kreuzzug für
die Eltern all dieser toten und vermissten Mädchen, die Nacht für Nacht wach liegen und sich in allen Einzelheiten ausmalen, was man ihren Kindern angetan haben könnte.
    Oder vielleicht auch nur für eine Mutter und ein Mädchen.
    Oder auch nur, um sich von seinen Schuldgefühlen zu befreien.
    Und jetzt wollte Huw mit Hochwürden Jerome Banks sprechen, dem Lodge von den Geistern in seinem Bungalow erzählt hatte und den Banks weggeschickt hatte. Warum? Und warum hatte sich Banks unbedingt diese Beerdigung vom Hals schaffen wollen? Was war der
wahre
Grund dafür? Huw wollte Antworten hören. Huw Owen mit seiner struppigen Mähne und diesem durchdringenden Blick, der einem Angst machen konnte.
    Bevor sie losfuhren, war Merrily nach oben zu Jane gegangenund hatte ihr Geld für die Imbissbude gegeben. Jane wurde mit siebzehn zu einem Schlüsselkind. Das durfte nicht so weitergehen.
    «Spatz, Huw und ich müssen   … jemanden besuchen.»
    «Wahnsinn», hatte Jane so gelangweilt, wie es nur ging, gesagt. «Echt?»
    «Es wird vermutlich nicht lange dauern, aber   …»
    «Jaja, Fritten sind o.   k.»
    «Oder willst du vielleicht mitkommen? Wir könnten dann später irgendwo was essen gehen.»
    Jane hatte die Musik leiser gestellt und Merrily mit diesem schrecklichen schiefen Lächeln angestarrt. «Nur, damit ich es richtig verstehe – du lädst mich zu einem Arbeitsgespräch mit ein paar Pfarrern ein. Thema:
Gottes Werk
.» Dann hatte sie seufzend den Kopf geschüttelt. «Merrily, wenn du nur wüsstest, wie peinlich herablassend das klingt.»
    «Sonst hat es dich doch immer so interessiert   … jedenfalls gewisse Aspekte meines Jobs.»
    «Interessen ändern sich», hatte Jane gesagt. «Oder vielleicht verstehen wir andere auch falsch. Zum Beispiel hatte ich gedacht, dass meine Mutter auch an ganz normalen Männern interessiert ist.»
    «Und was soll das jetzt schon wieder bedeuten?»
    Aber Jane hatte nur mit den Schultern gezuckt.
     
    Auf dem Weg nach Ross kamen sie an einem Pub vorbei, der den Namen
Hackebeil
trug.
    «Falls sich beweisen ließe, dass Lodge Donna umgebracht hat», sagte Merrily, «was könnte man daraus für einen Schluss ziehen? Könnte man dann nicht davon ausgehen, dass es eine ganze Tätergruppe gab?»
    «Ja. Diese Sekte, von der Fred gesprochen hat. Und alle haben gedacht, er will nur von sich ablenken. Trotzdem, selbst wennRoddy Lodge Donna umgebracht hat, Julia hat er nicht umgebracht. Fred hat Julia umgebracht.»
    «Sie meinen, allein ihre Phantasien   …»
    «Der Gedanke an Fred und Rose und daran, was sie den anderen angetan hatten. Die Vorstellung davon, wie er Donna misshandelt. Julia war Künstlerin. Sie konnte mit diesen Bildern im Kopf nicht leben.»
    «Es tut mir so leid, Huw.»
    «Ich habe wieder von ihr geträumt. Von Julia und ihren weißen Donna-Porträts. Ich sehe immer diese weißen Porträts vor mir. Ich habe auch eines zu Hause. Ich glaube nicht, dass sie ihren Frieden gefunden hat. Ich glaube, dass keine von den beiden ihren Frieden gefunden hat.»
    «Nein.»
    «Und West tötet immer noch», sagte Huw. «Wie er es immer getan hat. Sie haben ja gelesen, dass seine erwachsenen Kinder Selbstmordversuche unternommen haben. Und dann war da noch Terry Crick. Er hat im Januar 1996 einen Schlauch vom Auspuff in sein Auto gelegt und sich mit dem Kohlenmonoxyd umgebracht   … er konnte nicht damit leben, dass er die Mordserie vielleicht hätte stoppen können. Sie waren Freunde, wissen Sie, in den späten Sechzigern, der Junghippie Terry und der immer gutgelaunte Fred. Der alles für seine Freunde getan hat. Er war unheimlich stolz auf seine Abtreibungsgerätschaften. Hat den Frauen immer erzählt, dass sie zu ihm kommen könnten, wenn sie mal ein Problem hätten. Terry hat geglaubt, das

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