Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Himmel über der Heide (German Edition)

Der Himmel über der Heide (German Edition)

Titel: Der Himmel über der Heide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
Vom Netzwerk:
Denkmalschutzbehörde», gab Volker zu bedenken. «Auch Steuererleichterungen sind möglicherweise drin.»
    «Wie realistisch schätzen Sie denn die Chance ein, an solche Fördergelder zu kommen?», fragte Dorothee weiter. «Ich meine, in einer Höhe, in der es sich überhaupt lohnt, an einen Umbau zu denken.»
    Volker zuckte mit den Schultern. «Am besten machen Sie einen Termin beim Landkreis. Die können Ihnen bestimmt weiterhelfen. Auch was die Steuervergünstigungen angeht, bin ich leider kein Fachmann, da sollten Sie vielleicht mal mit Ihrem Steuerberater oder direkt mit dem Finanzamt sprechen. Das wäre schon mal ein guter Anfang.»
    «Das werde ich gleich Montag tun», nahm Dorothee den Vorschlag auf.
    «Sind die Gebäude denn wirklich so baufällig?», fragte Kati.
    Volker zuckte mit den Schultern. «Genau das müsste man auf jeden Fall als Erstes prüfen. Ich … äh, habe bereits mit einem Bekannten gesprochen und quasi ein bisschen Verstärkung organisiert.» Er räusperte sich. «Wir arbeiten häufiger zusammen. Also … äh, Andreas könnte uns kurzfristig als Fachmann zur Verfügung stehen. Er kennt sich aus mit historischen Gebäuden und weiß, wie man morsche Holzbalken –»
    «Sie meinen … Andreas Witthöft?», fragte Elli überrascht und warf Kati einen besorgten Blick zu. Denn offensichtlich ahnte sie bereits, wie ihre Enkelin auf die bloße Erwähnung des Namens reagieren würde.
    Tatsächlich erstarrte Kati, als sie den Namen hörte.
    «Ich weiß …» Abwehrend hob Volker die Hände. «Da gab es in der Vergangenheit einige Schwierigkeiten. Aber ich glaube, Andi kann uns in der momentanen Situation wirklich am besten weiterhelfen.»
    Mit großen Augen starrte Kati ihr Gegenüber an. Sie konnte nicht glauben, was Volker gerade gesagt hatte. In ihren Ohren rauschte es. Alles um sie herum verschwamm, und sie registrierte auch nicht, wie Elli zur Beruhigung ihre Hand nahm und liebevoll streichelte. Am liebsten wäre sie Volker an die Gurgel gesprungen.
    Doch ehe sie protestieren konnte, kam Dorothee ihr zuvor: «Wir sind dankbar für jede Hilfe, die wir bekommen können, Herr Kruse.»
    «Was!?»
    Entsetzt sprang Kati auf. Wie konnte ihre Stiefmutter nur so voreilig sein? Lieber würde sie den Hof an Frank Lehmann verkaufen, als … Andi Witthöft um Hilfe zu bitten! Doch sie musste sich zusammenreißen. Auf keinen Fall wollte sie Volker brüskieren, schließlich hatte er sie vor dem Schlimmsten bewahrt und war eindeutig hier, um ihnen zu helfen.
    Kati ging zum Fenster und sah hinaus.
    Für ein paar Momente herrschte betretenes Schweigen am Tisch.
    Dann sagte Dorothee in die Stille: «Das Ganze ist ja vor allem eine Frage der Zeit. Ich meine, was machen wir, wenn uns tatsächlich morgen das Dach auf den Kopf fällt?»
    «Deswegen habe ich an Andi gedacht», erklärte Volker schnell. «Er macht sich nämlich schon seit längerem Gedanken, was aus dem Heidehof werden könnte. Um den Verfall der Gebäude aufzuhalten und die Finanzen in den Griff zu bekommen –»
    «Was heißt denn hier schon seit längerem ?», entfuhr es Kati. Mit energischen Schritten kehrte sie zum Tisch zurück.
    «Ich … ich glaube einfach, der Heidehof liegt ihm am Herzen.»
    «So ein Quatsch!» Kati schnaubte verächtlich.
    «Er weiß, wie viel Potenzial diese alten Gebäude hier haben, und meint, man könnte aus dem ganzen Anwesen ein richtiges Schmuckstück machen.»
    «Das hat er sich ja toll ausgedacht! Hat er nicht schon genug angerichtet hier?»
    «Kati, bitte, reiß dich zusammen!», zischte Dorothee.
    Nur widerwillig ließ sich Kati auf den Stuhl fallen. «Was noch? Will er den Hof auch gleich übernehmen?» Mit verschränkten Armen lehnte sie sich zurück und blitzte Volker herausfordernd an.
    «Ich denke, du tust Andi Unrecht», sagte Volker nun äußerst bedächtig. «Er hat es auch nicht leicht seit …»
    Offensichtlich wollte er noch etwas ergänzen, fand aber die richtigen Worte nicht.
    «Lassen Sie es gut sein, Volker», sagte Elli und tätschelte seinen Arm. Ihre Stimme klang versöhnlich, als sie fortfuhr: «Sie kennen unsere Geschichte. Es ist für uns alle nicht leicht, mit der Vergangenheit fertigzuwerden. Umso mehr freuen wir uns, dass Sie uns helfen, was die Zukunft angeht.»
    «Das tue ich gerne, Frau Weidemann. Vielleicht sollten wir uns als Erstes in aller Ruhe die Gebäude sorgfältig ansehen. Wenn Interesse besteht, kann ich ja in den nächsten Tagen noch mal wiederkommen.» Nach einem

Weitere Kostenlose Bücher