Der himmlische Weihnachtshund
grenzt ja schon an Frechheit!«
Sie lachten.
»So war es ja auch nicht gemeint«, kicherte Tessa, dann blickte sie auf die Uhr. »Ich glaube, ich sollte allmählich mal bei Leon anrufen und ihn daran erinnern, dass er Lukas nach Hause schickt. Wir wollen heute Abend noch alle zusammen ins Kino gehen.«
»Das dürfte unser Stichwort sein«, meinte Fiona lächelnd und erhob sich.
»Aber nicht doch! Ich wollte euch nicht rauswerfen«, rief Tessa erschrocken.
»So habe ich es auch nicht aufgefasst«, antwortete Fiona lächelnd. »Aber es ist ja schon lange dunkel. Ich sollte mich langsam auf den Heimweg machen.«
»Ganz abgesehen davon, dass Keks mal wieder raus muss«, ergänzte Michael. »Ein guter Grund, dich zu begleiten.«
Er blinzelte Fiona zu.
»Das brauchst du doch nicht!«, wehrte sie verlegen ab. »Ich finde den Weg schon allein.«
»Das glaube ich dir gerne«, sagte er. »Aber ich bin nun mal ein verdammter Gentleman.«
»Tja, dann wünsche ich euch Turteltauben einen netten Heimweg«, konstatierte Tom mit einem breiten Grinsen.
»Oh, ähm, wir sind aber nicht … « Fiona wurde rot. »Ich meine … «
»Ach, komm schon.« Tessa stieß sie freundschaftlich an. »Uns braucht ihr nichts vorzumachen. Wir freuen uns doch für euch.«
»Wenigstens zwei, die sich freuen«, brummelte Michael.
»Warum das denn?«, fragte Tom erstaunt.
Michael zuckte die Achseln, lächelte dann aber. »Fionaist noch immer der Ansicht, sie müsse sich in der Öffentlichkeit zurückhalten und unsere Beziehung geheim halten.«
»Beziehung?«, echote sie.
»Ja, wie willst du es denn sonst nennen?« Er ließ ihr den Vortritt und folgte ihr dann in den Flur, wo er ihr galant in den Mantel half. Dabei raunte er ihr zu: »Und komm mir nicht wieder mit Abenteuer. Das hatten wir schon.«
Fiona wickelte sich ihren Schal um und zupfte daran herum. »Ich meine ja nur, dass wir nicht gleich an die große Glocke hängen sollten, dass wir … « Sie zögerte.
»Dass ihr was?«, hakte Tessa neugierig nach.
»Hin und wieder miteinander ausgehen«, vollendete Fiona den Satz und griff rasch nach der Leine, um Keks das Geschirr anzulegen.
»Mhm.« Michael hob unauffällig die Hand, um Tessa davon abzuhalten, weiter in Fiona zu dringen. »Wir sind ein bisschen empfindlich wegen meines schlechten Rufs.«
Tessa unterdrückte ein Kichern. »Okay, ich verstehe.«
»Ich bin nicht empfindlich!«, protestierte Fiona. »Ich will nur nicht … «
»Dass du in der Klatschspalte landest«, ergänzte Michael und wurde ernst. »Das möchte ich auch nicht. Und wenn es nach mir geht, wird das auch nicht geschehen. Und wenn, dann nur verbunden mit äußerst guten Nachrichten.«
»Die da wären?«, wollte Tom neugierig wissen.
Doch Michael hob nur die Schultern. »Das werden wir noch sehen.«
Seid ihr jetzt mal langsam fertig? Ich muss mal und
finde, wir sollten uns ein bisschen beeilen. Außerdem kann
ich riechen, dass es Schnee gibt. Ruprecht hat das vorhin
auch schon gesagt. Er ist ein echt guter Kumpel. Ich mag
ihn, auch wenn er jetzt schon kleiner ist als ich. Na ja, ich
bin ja auch ein Labrador. Aber mit ihm zu spielen macht
riesigen Spaß. Wir sollten öfter herkommen.
Keks fiepte und bellte dann verhalten, aber dennoch auffordernd und signalisierte damit, dass es Zeit zum Aufbruch war.
Fiona erhob sich aus ihrer gebückten Stellung. »Keks muss wirklich mal raus.«
Michael lachte. »Meine neue Herrin hat gesprochen.« Er zwinkerte Fiona zu. »Nein, mein Schatz, dich habe ich damit nicht gemeint.«
Tessa und Tom fielen in sein Lachen mit ein, und schließlich konnte sich auch Fiona ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sie verabredeten noch, sich bald in gleicher Runde wiederzutreffen, vielleicht das nächste Mal bei Michael, dann verließen sie das Anwesen der Winkmanns. Auf der Straße blieb Fiona unschlüssig stehen. »Ja, dann … ich denke, ich gehe mal Richtung Stadt.« Da Michaels Haus etwa dreihundert Meter in der entgegengesetzten Richtung lag, ging sie davon aus, dass sich ihre Wege hier für heute trennen würden. Doch er hielt sie am Arm fest.
»Hast du heute Abend schon etwas vor?«
Sie zögerte. »Nicht direkt … «
»Aber indirekt?« Fragend hob er die Augenbrauen.
»Ich wollte mir
Eine schöne Bescherung
mit Chevy Chase auf DVD ansehen. Das mache ich schon seit Jahren mindestens einmal im Advent.«
»Sag bloß!« Michael lachte. »Einer meiner Lieblingsfilme. Wenn du magst, könnten wir uns den auch
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