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Der Hinterhalt

Der Hinterhalt

Titel: Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor Shane
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der Bann gebrochen. Es machte mir Mut.
    »Hey, Maria«, entgegnete ich.
    »Wie spät ist es?«
    »Spät. Richtig spät. Entschuldige, dass ich dich aufgeweckt habe. Ich wollte nur deine Stimme hören. Ich lasse dich wieder schlafen.«
    »Nein. Leg nicht auf«, erwidertest du. »Wo bist du?«
    »In den Staaten. Ich sitze hier für ein paar Tage in einem Motel fest, aber ich hoffe, dass ich bald wieder nach Montreal kommen kann.« Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Ich war mir nicht sicher, ob du wieder eingenickt warst. »Denkst du, du kannst auf mich warten?«
    »Ich warte auf keinen Mann«, erwidertest du mit einem Lachen. Du wurdest langsam wach. »Also solltest du besser bald hierher zurückkommen.« Deine Stimme sorgte dafür, dass ich mich besser fühlte, so als gehörte ich zur Welt.
    »Ich komme zurück, sobald ich kann«, entgegnete ich, »aber ich muss jetzt Schluss machen und werde dich in den nächsten Tagen nicht anrufen können.«
    »Warum kannst du nicht mit mir sprechen, Joe?«, wolltest du von mir wissen. Ich hörte die Enttäuschung in deiner Stimme.
    »Wenn ich zurückkomme und du mich immer noch willst, erzähle ich dir alles«, entgegnete ich. Irgendwann würde ich die Karten auf den Tisch legen müssen. Das hattest du verdient.
    »Versprochen?«
    »Versprochen«, antwortete ich. »Und jetzt schlaf weiter.«
    »Joseph?«
    »Ja?«
    »Ich liebe dich.« Diese Worte waren wie ein Schuss Morphium, ein Allheilmittel für alle meine Schmerzen.
    »Ich liebe dich auch«, erwiderte ich.
    »Ich werde so lange auf dich warten, wie es sein muss.« Dann legtest du auf. Nach unserem Gespräch schlief ich ein.
    Am nächsten Tag trainierte ich erneut und spulte das gleiche Programm ab. Am Freitagnachmittag fuhr ich dann zur nächstgelegenen Bar, die halb Raststätte, halb Schweizer Skihütte war, setzte mich allein an den Tresen und trank ein paar Biere. Ich musste die Zeit bis zum Abend herumbringen, bis ich beim Geheimdienst anrufen konnte. Zu den Bieren bestellte ich mir einen Cheeseburger. Die Bar füllte sich langsam, als die Vorsaison-Skifahrer von der Piste kamen. Kurze Zeit später war sie voller Menschen, die keine einzige Sorge im Leben zu haben schienen. Es wurde Zeit für mich zu gehen. Ich wusste, dass ich dort nicht mehr hingehörte.
    Ich fuhr zurück zum Motel. Als ich wieder in meinem Zimmer war, griff ich zum Telefon und rief beim Geheimdienst an. Ich freute mich darauf, Brians Stimme zu hören, auch wenn er mich anschreien würde. Ich nahm den Zettel zur Hand, auf den ich den Code für diesen Anruf geschrieben hatte, und wurde von einer Rezeptionistin zur nächsten durchgestellt. Stephen Alexander. Eleanor Pearson. Rodney Grant. Schließlich war es an der Zeit, dass ich mit einem echten Menschen verbunden wurde. Ich war bereit, alles zu tun, was in meiner Macht stand, um Brian dazu zu überreden, mich wieder nach Montreal zu schicken – vorgeblich, damit ich den Job zu Ende bringen konnte, in Wirklichkeit jedoch, damit ich dich wiedersehen konnte.
    »Hallo, Joseph«, sagte eine tiefe, raue Männerstimme, die ich noch nie zuvor gehört hatte. »Hier ist Allen.« Allen? Wer zum Teufel war Allen? Ich warf einen Blick auf den Zettel, auf den ich die Namen geschrieben hatte: Stephen Alexander. Eleanor Pearson. Rodney Grant. Genau, wie ich gesagt hatte.
    »Was?«, sagte ich. Was ich eigentlich hatte sagen wollen, war: »Was soll das, verdammt?«, doch ich brachte nur das erste Wort über die Lippen.
    »Ich bin Allen.« Allen? Was war mit Brian passiert? Ich war verwirrt.
    »Wo ist Matt?«, erkundigte ich mich. Ich achtete darauf, mir nicht anmerken zu lassen, dass ich Brians wirklichen Namen kannte.
    »Matt wurde versetzt. Man kam zu dem Schluss, dass ihr beiden kein produktives Arbeitsverhältnis mehr hattet. Du arbeitest ab jetzt mit mir zusammen.« Allen sprach in einem Ton mit mir, in dem man mit einem unartigen Fünfjährigen sprechen würde.
    »Kommt gar nicht in Frage«, erwiderte ich. Ich gab mir alle Mühe, bestimmt zu klingen, obwohl ich mich so schwach fühlte wie noch nie zuvor. »Hat Matt darum gebeten, versetzt zu werden?«
    »Nein, das hat er nicht. Um ehrlich zu sein, er hat sich sogar ziemlich dagegen gewehrt. Anscheinend hat er gern mit dir zusammengearbeitet. Vielleicht war das gerade das Problem. Sagen wir einfach, es hat uns nicht gefallen, wie sich die Sache bei euch entwickelt hat. Zuerst dieser Zwischenfall auf Long Beach Island, wo du dich ohne Erlaubnis mit

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