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Der Hintermann

Der Hintermann

Titel: Der Hintermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Silva
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sie die Zeltklappe öffnete. Gabriel saß bereits in dem Zelt. Er bot Nadia mit einer Handbewegung den freien Stuhl an.
    »Ein Zelt im Bad«, sagte sie lächelnd. »Wie beduinisch von Ihnen.«
    »Ihr Araber seid nicht das einzige Wüstenvolk.«
    Sie sah sich interessiert um. »Wie heißt diese Art Zelt?«
    » Chupa . In ihnen können wir in Räumen, von denen wir wissen, dass sie verwanzt sind, frei sprechen.«
    »Kann ich dieses Exemplar bekommen, wenn diese Sache hier vorbei ist?«
    Er lächelte bedauernd. »Leider nicht.«
    Sie berührte das Gewebe. Es fühlte sich metallisch an.
    »Ist die Chupa nicht ein Bestandteil jüdischer Hochzeitszeremonien?«
    »Unter dem Hochzeitsbaldachin geben wir uns das Eheversprechen. Das ist für uns sehr wichtig.«
    »Dann ist dies unsere Hochzeitszeremonie?«, fragte sie, weiter mit der Hand an dem Gewebe.
    »Ich bin schon verheiratet. Außerdem habe ich Ihnen auf einem französischen Landsitz mein Ehrenwort gegeben.«
    Sie faltete die Hände auf dem Schoß. »Ihr Skript für heute war ein Kunstwerk«, sagte sie. »Ich kann nur hoffen, dass ich ihm gerecht geworden bin.«
    »Sie waren wundervoll, Nadia, aber in Sonapur haben Sie reichlich teuer improvisiert.«
    »Zwanzig Millionen für ein neues Lager? Das war das Mindeste, was ich für sie tun konnte.«
    »Soll ich die CIA auffordern, die Kosten zu übernehmen?«
    »Für die komme ich selbst auf.«
    Gabriel begutachtete ihre Aufmachung. »Ihr Kostüm sitzt sehr gut.«
    »Besser als andere, die ich nach Maß anfertigen lasse.«
    »Wir sind Schneider von Beruf, hoch spezialisierte Handwerker. Dieses Kostüm kann alles, nur nicht zu einer Besprechung mit einem Scheusal gehen, an dessen Händen ungeheuer viel Blut klebt. Dafür brauchen wir Sie.« Gabriel machte eine Pause, dann sagte er: »Letzte Chance, Nadia.«
    »Um zu kneifen?«
    »So würden wir’s nicht nennen. Und keiner von uns würde deshalb schlecht von Ihnen denken.«
    »Ich stehe zu meinem Wort, Mr.   Allon – das sollten Sie inzwischen wissen. Außerdem wissen wir beide, dass es für nachträgliche Bedenken zu spät ist.« Sie sah auf ihre Uhr von Harry Winston. »Tatsächlich erwarte ich jede Minute einen Anruf von meinem Schweizer Bankier. Sollten Sie letzte Ratschläge für mich haben …«
    »Ich möchte nur, dass Sie daran denken, wer Sie sind, Nadia. Sie sind die Tochter Zizi al-Bakaris, eines Abkömmlings von Wahhab. Niemand sagt Ihnen, wohin Sie gehen oder was Sie tun sollen. Und niemand versucht, den Plan zu ändern. Versucht jemand, den Plan zu ändern, sagen Sie das Treffen ab. Anschließend rufen Sie Mansur an und lassen ihn die Abflugzeit vorverlegen. Ist das klar?«
    Sie nickte.
    »Wir vermuten, dass das Treffen in einer Suite und nicht in einem der öffentlichen Bereiche des Hotels stattfinden wird. Entscheidend wichtig ist, dass Sie Samir Abbas dazu bringen, die Zimmernummer zu nennen, bevor Sie die Hotelhalle verlassen. Darauf müssen Sie bestehen. Und falls er sie nur murmelt, wiederholen Sie sie laut, damit wir sie hören können. Verstanden?«
    Sie nickte erneut.
    »Wir werden versuchen, einen Mann im Aufzug mitfahren zu lassen, aber er wird in einem anderen Stock aussteigen müssen. Danach sind Sie für uns unerreichbar, und Rafiq al-Kamal ist Ihr einziger Beschützer. Sie dürfen den Raum unter keinen Umständen ohne ihn betreten. Das ist eine weitere rote Linie. Versucht man, Sie dazu zu überreden, machen Sie auf dem Absatz kehrt. Gibt es nichts einzuwenden, gehen Sie hinein und beginnen die Besprechung. Es handelt sich hier nicht um einen geselligen Abend, auch nicht um eine politische Diskussion. Besprochen werden rein geschäftliche Dinge. Sie hören sich an, was er zu sagen hat, Sie erzählen ihm, was er hören will – und dann fahren Sie zum Flughafen hinaus. Ihr Boeing Business Jet ist Ihr Rettungsboot. Und Ihr Abflug um dreiundzwanzig Uhr ist Grund genug, auf Eile zu drängen. Spätestens um zweiundzwanzig Uhr sind Sie …«
    »… wieder draußen«, sagte Nadia.
    Gabriel nickte. »Denken Sie an den richtigen Umgang mit dem Blackberry. Bieten Sie an, als Beweis für Ihre ehrlichen Absichten Ihr Mobiltelefon auszuschalten. Verlangen Sie, dass auch die anderen ihre Handys ausschalten und die SIM-Karten herausnehmen. Falls sie sich weigern oder behaupten, das sei unnötig, brauchen Sie nicht darauf zu bestehen. Das ist nicht wichtig.«
    »Wo sind die Wanzen versteckt?«
    »Welche Wanzen?«
    »Bitte keine Spielchen, Mr.   Allon.«
    Er

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