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Der Hobbit

Der Hobbit

Titel: Der Hobbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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Schutz lag, war lieblich und fruchtbar in jenen Tagen, als in der Stadt die Glocken läuteten.« Er schaute traurig und zornig zugleich drein bei diesen Worten; er war an dem Tag, als der Drache kam, einer von Thorins Gefährten gewesen.
    Sie wagten nicht, sich am Fluss entlang dem Tor weiter zu nähern, gingen aber über das Ende des südlichen Ausläufers hinaus, bis sie, hinter einem Felsen versteckt, die dunkle Höhlenöffnung in einer großen Felswand zwischen den Graten des Berges sehen konnten. Daraus sprangen die Wasser des Eilend hervor, und von dort stieg auch eine Wolke von Dunst und blauem Rauch auf. Nichts bewegte sich in der Einöde, außer der Dunstwolke, dem Wasser und hin und wieder einer schwarzen, verdächtigen Krähe. Die einzigen Laute waren dasGeräusch des über die Steine fließenden Wassers und ab und zu das heisere Krächzen eines Vogels. Balin schauderte es.
    »Kehren wir um!«, sagte er. »Hier können wir nichts ausrichten. Und diese schwarzen Vögel gefallen mir gar nicht; sie sehen aus wie Späher des Feindes.«
    »Der Drache ist also noch am Leben und liegt in den Hallen unter dem Berg, dem Rauch nach zu urteilen«, sagte der Hobbit.
    »Der Rauch wäre kein Beweis«, sagte Balin, »obwohl ich nicht zweifle, dass du recht hast. Aber er könnte auch schon eine ganze Weile fort sein oder draußen auf dem Berghang liegen und Wache halten, und aus dem Tor würde immer noch ein Dunst aufsteigen: Alle Hallen im Innern müssen von seinem Gestank erfüllt sein.«
     
    In solch düsteren Gedanken und stets verfolgt vom Gekrächz der Krähen brachten sie den Rückweg zum Lager hinter sich. Im Juni waren sie noch in Elronds freundlichem Haus zu Gast gewesen, doch diese schönen Tage schienen nun Jahre zurückzuliegen, obwohl eben erst der Herbst sich zum Winter hinneigte. Sie waren allein in dieser drohenden Einöde und konnten von nirgendwoher Hilfe erwarten. Sie waren am Ende ihrer Reise, aber dem Ende ihres Abenteuers schienen sie noch um keinen Schritt näher gekommen zu sein. Keiner von ihnen hatte mehr viel Unternehmungsgeist.
    Aber etwas mehr davon als die andern hatte merkwürdigerweise ausgerechnet Herr Bilbo Beutlin. Oft lieh er sich Thorins Karte und studierte sie, grübelte nach über die Runen und den Sinn des Hinweises in Mondbuchstaben, den Elrond ihnen vorgelesen hatte. Er war es, der die Zwerge antrieb, an den Westhängen mit der gefährlichen Suche nach der Geheimtür zu beginnen. Sie bezogen einen neuen Lagerplatz in einem langgezogenen Tal, schmaler als das große auf der Südseite, wo der Fluss entsprang, und von niedrigeren Berggraten umgeben. Zwei solcher Grate schoben sich vom Hauptmassiv in langen, steilwandigen Kämmen zur Ebene hin abfallend nach Westen vor. Hier fanden sich weniger Spuren von den alles verheerenden Füßen des Drachen, und es wuchs sogar ein bisschen Gras für die Ponys. Von diesem westlichen Lager aus, das den ganzen Tag im Schatten der Klippen und Steilhänge lag, bis die Sonne über dem Düsterwald zu sinken begann, zogen sie Tag für Tag in kleinen Trupps los und plagten sich ab, Pfade zu finden, die den Berghang hinaufführten. Wenn Thrors Karte richtig war, dann musste sich irgendwo hoch über der Klippe am Kopfende des Tales die geheime Tür befinden. Tag um Tag kehrten sie unverrichteter Dinge ins Lager zurück.
    Aber schließlich fanden sie unversehens doch, was sie suchten. Fili und Kili und der Hobbit gingen eines Tages talabwärts und kletterten im Felsgeröll am äußeren Zipfel des südlichen Steilhangs herum. Gegen Mittag kroch Bilbo hinter einen hohen, säulenähnlichen Stein, der allein dastand, und entdeckte ein paar Steine, die wie Stufen einer rohbehauenen, aufwärtsführenden Treppe aussahen. Als er voller Erregung mit den Zwergen hinaufstieg, fanden sie Andeutungen eines schmalen Fußwegs, den sie mehrmals verloren, aber immer wiederfanden. Er führte bis auf den Kamm des südlichen Felsgrats und dann auf einen noch schmaleren Sims, der sich nach Norden an der Bergwand entlangzog. Als sie nach unten blickten, sahen sie, dass sie sich auf der Klippe am Kopf des Tales befanden, genau über ihrem Lager. Stumm, mit den Händen an der Felswand zur Rechten Halt suchend, tappten sie einer hinter dem andern den Sims entlang, bis die Felswand zurückwich und sie in eine kleine, stille Nische einließ, zwischen steilen Wänden und mit grasbewachsenem Boden. Der Eingang war von unten wegen der überhängenden Klippe nicht zu sehen, und aus

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