Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hobbknick (German Edition)

Der Hobbknick (German Edition)

Titel: Der Hobbknick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myk Jung
Vom Netzwerk:
Spiel? Oder ruht er sich, ganz im Gegenteil, viel zu sehr im Äußeren Nebel aus? Das Oben und das Unten, das Helle und das Dunkle, das Jetzt und das Nichts: alles wird stets erwogen werden, so wie ich es jetzt erwäge und vor mir andere erwogen haben; und die Antworten werden, genauso wie sie wurden, stets für unzureichend befunden.
    Die Weisen rätseln immerzu und legen Verborgene Archive an.
    Und mittendrin im Wirrwarr wird also auftauchen der Döskopp Bilbord und seine seltsame Abenteuerfahrt. Später werden sich ungezählte Beobachter fragen: »Wieso war der Unbedarfte auserwählt worden für diese Queste? Ganzhalb konnte doch nicht alles bis zu jedwedem Ende vorhersehen! Und hörte im Geiste der arme Hobbknick immerzu seinen Teekessel pfeifen, derweil er durch ferne Öden und öde Fernen vagabundierte? Und was genau mag es gewesen sein, das ihn zu Barlebn hinzog? War es die Farbe von dessen Mütze – oder Barlebns scharf geschnittenes Profil? Und hatte der Hobbknick nicht vierzehn Mützen an der Wand seiner Döskopphöhle hängen sehen, damals, am Mittwoch der ungeahnten Party? Wie lange wird dies – wie auch von den meisten Gelehrten – übersehen werden?« So werden sie fragen.
    Das Später überlappt das Früher, wie man hier an meiner Schrift erkennt. Später aber wird das Früher das Später überlappen. Vor allem bei den Albernen. Und surreal wird alle Liebe. So wie die meinige, übrigens, aber das soll ja nicht das Thema sein.
    Und die Geschichte des Hobbknicks wird in eine andere Geschichte münden. Und der Ohrring wird weiter wandern. Erst nach Westen, später dorthin und wieder zurück: also nach Osten. Dann wieder in den Westen, kaum achtzig Jahre später. Und dann nach Norden.
    Und wie werden dann die Neun Gefährten reagieren? Werden sie eigentlich sympathisch sein? Ach, ich kann sie aus ferner Weite noch nicht richtig sehen. Zwei von ihnen werden wohl gut aussehen, vielleicht auch drei. Und einer der Neun, da sie nur noch Acht sein werden, wird eines Tages in einem hohen Turm rufen: »Waas?«, und ein anderer von ihnen wird daraufhin gurren: »Ich fass es nicht!« Keiner von den beiden aber wird zu den zwei, drei Gutaussehenden der Gemeinschaft des Ohrrings gehören. Doch wieso sie solcherlei rufen werden, ist mir noch verborgen hinter Schleiern von Zeit.
    Soweit das legendäre Zwischenspiel von surreal anmutender Prophezie, welches in einigen wenigen überlieferten Varianten dieser Geschichte berücksichtigt wurde, von den meisten Übersetzern indes weggelassen worden ist. Ich aber wollte es hier festhalten. Vielleicht, damit spätere Leser entzückt rufen werden: »Der Übersetzer kannte sich im Singdadrin aus? Fholl fhett 17 ! Khr-ass gey-lh 18 !«
    Ach, übrigens: Für die folgenden Passagen der Abenteuererzählung um den Döskopp Bilbord, also ab dem zehnten Kapitel, existieren ebenfalls unterschiedliche Schilderungen, manche detaillierter, andere kärglicher. Es wird hier nun eine der kärglicheren gewählt. Womöglich nur, um solchgestalt schneller das Ende der Geschichte zu erreichen, was wir ja alle herbeisehnen. Und in derartiger Langatmigkeit werden wir es ja nie erreichen. Also raffen wir die Erzählung ein wenig, hobeln in valthershervscher Manier einfach lieblos über das Original hinweg.
    Pipifax ließ das Büchlein sinken.
    »Waas?«, rief Pymli.
    »Ich fass es nicht!«, gurrte Macho.
    »Was denn nicht?«, fragte Samenweis.
    »Dass wir in diesem Buch genannt werden, oh Idiot, natürlich!«, rief Macho. »Ist es nicht unheimlich?«
    Erst schwiegen alle, dann sagte Legospass der Waldalberne: »Es handelt sich beim Urheber aber doch um einen Seher!«
    Marathorn der zerschlissene Dauerläufer fügte hinzu: »Den berühmten Bedürftigen Seher gar!«
    »Und der konnte wirklich Prophezeiung?«, fragte Frohdoof.
    »Mindestens so gut wie die Mayabine Melitta!«, beteuerte Marathorn.
    »Dann… ist die ganze Sache womöglich gar nicht soo unheimlich?«, überlegte Macho.
    »Ganz und gar nicht!«, raunte Ganzhalb. »Er zeihte es eben proph. Nun gebt endlich Ruhe und lasst Pipifax weiter vorlesen!«
    Pipifax nahm das Buch wieder hoch; doch jetzt schüttelte Legospass seine Albernenmähne, zupfte an den Orleander-Blüten in seinem Haar und sagte: »Lediglich zwei oder drei von uns sehen also gut aus. Welche mögen wohl in dieser Hinsicht die heißesten Kandidaten sein?«
    Doch der Zauberer brummte: »Spiel dich nicht so auf, oh Orleander-Blumiger! Und bitte versuch dich nicht in

Weitere Kostenlose Bücher