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Der Hochzeitsvertrag

Der Hochzeitsvertrag

Titel: Der Hochzeitsvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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tadelndem Tonfall: "Ein paar Spitzen wären durchaus angebracht gewesen, meine Liebe."
    Dass er vor einer dritten Person über ihr Dekolletee sprach, ließ Emily erröten, jedoch nicht vor Scham über ihr Kleid, sondern über das schlechte Benehmen ihres Gatten. Sie wandte sich von ihm ab, senkte absichtlich den Fächer und wandte sich Duquesne zu. "Er denkt gern daran zurück, wie ich mit zwölf Jahren auf der Kirchenbank saß und von Kopf bis Fuß in weißen Musselin eingehüllt war."
    "An dieses Bild würde niemand denken, der dich heute sieht", erklärte Nicholas und musterte ihren Brustansatz.
    Emily blitzte ihn erbost an. "Ich bin das, was du aus mir gemacht hast, ob dir das passt oder nicht!" Verärgert erhob sie sich. "Und da dir mein Anblick offensichtlich nicht zusagt, musst du für den Rest des Abends eben auf mich verzichten."
    Zornig schritt sie zur Tür. Im letzten Moment drehte sie sich noch einmal um. Mit gezwungenem Lächeln wandte sie sich an ihren Gast: "Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend, Duquesne."
    In der Bibliothek herrschte Stille, die nur durch das Zuschlagen der Tür unterbrochen wurde.
    Um es milde auszudrücken: Ihr erster gesellschaftlicher Auftritt war misslungen. Emily schnitt ein Gesicht. Nicholas war unmöglich gewesen! Und sie hatte alles noch verschlimmert, in dem sie auf seine schlechten Manieren mit peinlichem Betragen reagiert hatte. Sie schämte sich ihres Abgangs so sehr, dass sie, sobald sie oben war, die Schlafzimmertür hinter sich verriegelte. Ihre Unbeherrschtheit würde Folgen haben, dessen war sie sich sicher.
    "Alle werden mich verachten, wenn sie davon erfahren", jammerte sie leise. Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und drehte an ihrem Ehering. Ein klein wenig von ihrem Selbstbewusstsein kehrte zurück.
    Nein, sie war nicht schuld an dem, was vorgefallen war! Und das würde sie Nicholas auch sagen. Ein kühler Lufthauch, der vom Kamin her durchs Zimmer zog, spielte mit ihren spitzenbesetzten Rocksäumen. Emily nahm das als Zeichen dafür, dass sie besser etwas tun sollte, um die Situation zu bereinigen.
    Sie wusch sich das Gesicht, um ihre verräterisch roten Augen zu kühlen, und läutete nach Rosie. Später würde sie Nicholas in einem züchtigeren Kleid gegenübertreten. Zwar hatte er ihr das Gewand, das sie jetzt trug, gekauft, hatte aber vor seinem Freund deutliches Missfallen daran bekundet. Ihr altes blaues Merinokleid war gerade gut genug für ihn!
    Er wollte also eine Pfarrerstochter, keine Countess? Die konnte er haben! Dann würde er sich vielleicht in Zukunft zwei Mal überlegen, was er sich wünschte!
    Sie würde jedenfalls nicht weiter untertänig versuchen, dem werten Herrn, den sie geheiratet hatte, zu gefallen. Es war an der Zeit, dass Nicholas die wahre Emily Loveyne kennen lernte – die Frau, die sie in den letzten sieben Jahren geworden war.
    Nein, heute Abend würden ihm Vermeidungsstrategien nichts nützen. Er würde am nächsten Tag nicht wieder ungestraft so tun können, als wäre nichts passiert. Sie würde in seinem eigenen Schlafzimmer auf ihn warten. Und dort würde sie bleiben, bis er sich bei ihr entschuldigt hatte.
     
    Als Upton einige Minuten nach Emilys unvermitteltem Aufbruch die Bibliothek betrat und verkündete, das Abendessen stehe bereit, befahl Nicholas ihm, seiner Frau ein Tablett mit Speisen nach oben schicken zu lassen.
    "Sie hat wohl gedacht, ich missbillige etwas an ihr", murmelte er, nachdem Upton gegangen war.
    "Was bringt dich bloß auf diesen Gedanken?" meinte der Viscount ironisch. "Sie war völlig aufgebracht, Kendale! Ich muss gestehen, deine kleine Emily vom Lande hat Temperament."
    Nicholas zog die Augenbrauen hoch. "Sie ist keine kleine Emily . Und es ist ja wohl nicht ihre Schuld, dass sie auf dem Land groß geworden ist. Ausgesucht hat sie sich das Leben dort nicht."
    Der Viscount wurde ernst. "Ich mache ihr daraus keinen Vorwurf. Aber du?"
    "Nein, nein, natürlich nicht. Um die Wahrheit zu sagen, ich stand so kurz davor, sie zu heiraten", er deutete die geringe Distanz zwischen Zeigefinger und Daumen an, "bevor mich mein Vater nach Indien schickte."
    "Wirklich? Das hast du mir noch nie gesagt. Weiß sie das?"
    "Nein. Sie würde mir ohnehin nicht glauben. Früher, ja, da hätte sie mir alles geglaubt. Aber sie ist sehr misstrauisch geworden in den letzten Jahren."
    "Sie ist kein Kind mehr", wagte der Viscount zu sagen.
    "Das hast du natürlich bemerkt", erwiderte Nicholas trocken. Nein, Emily

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