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Der höchste Preis (German Edition)

Der höchste Preis (German Edition)

Titel: Der höchste Preis (German Edition)
Autoren: Wolfgang Schweiger
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Vorbestraften angelacht, wenn nicht, um ihn zu benutzen?“
    „Ich wusste nur, dass er mal Schwierigkeiten mit der Polizei hatte. Mehr nicht. Und es hat mich auch nicht sonderlich interessiert.“
    „Wie haben Sie ihn eigentlich kennen gelernt?“ „Über eine Zeitungsanzeige. Er hat Massagen angeboten ...“
    „Interessant.“ Gruber lehnte sich zurück und warf einen Blick zum Fenster hinaus. Konnte es wirklich sein, dass er sich derart geirrt hatte?
    „Und warum dann dieses konspirative Treffen im Wald?“, fragte er.
    „Woher? Ach so ...“ Die Frau lächelte wissend. „Sie haben mich also doch beschattet?“
    „Selbstverständlich, was haben Sie denn gedacht?“
    „Na ja, weil ich sichergehen wollte, dass uns niemand zusammen sieht. War doch klar, dass Sie auch mich überprüfen, oder?“
    „Trotzdem haben Sie Herrn Mittermaier heute, also vier Tage später, in seiner Wohnung aufgesucht? Und das ziemlich arglos, wie es den Anschein hatte.“
    „Weil ich so naiv war und dachte, das mit dem Verdacht gegen mich hätte sich erledigt, nachdem Sie bei mir zuhause waren und mir erzählt haben, dass Sie diesen Schriftsteller für den Täter halten. Und weil ich mir nichts vorzuwerfen hatte ...“
    „Verstehe ...“
    „Hören Sie, mein Mann ist vielleicht nicht der beste Ehemann der Welt und wir haben auch unsere Probleme, aber wieso sollte ich ihn töten lassen? Noch dazu von so einem Dummkopf, der sein Hirn in der Hose hat? Er hat mich immer bestens versorgt. Ich musste bis heute keinen Tag arbeiten gehen, wir haben drei Mal im Jahr Urlaub gemacht, er hat mir ein tolles Haus hingestellt, jedes zweite Jahr ein neues Auto, ich hatte alle Freiheiten, mehr oder weniger. Wenn ich nichts aus meinem Leben gemacht hab, ist das weitgehend meine Schuld, aber nicht seine, verstehen Sie.“
    Gruber nickte. Schon fast überzeugt davon,dass die Frau die Wahrheit sprach. Denn einen klügeren Handlanger als diesen Mittermaier hätte sie wohl immer gefunden, falls es wirklich ihre Absicht gewesen wäre, ihren Gatten loszuwerden.
    „Er hat mir sogar mal eine Weltreise spendiert“, erzählte sie weiter. „Was ich zunächst gar nicht so toll fand, so alleine um die Welt zu gondeln. Aber er hat mich richtiggehend gedrängt dazu.“
    „Interessant“, murmelte Gruber, in Gedanken bereits bei Hauser und der Frage, wie der Mann diese Kehrtwendung wohl aufnehmen würde.
    „Aber dann habe ich doch ein paar herrliche Monate verbracht. Und konnte später auch noch froh darüber sein, dass ich zu der Zeit nicht hier sein musste.“
    Gruber horchte auf. „Wieso?“
    „Weil zu der Zeit, im Sommer fünfundneunzig, doch dieses Mädchen verschwunden ist. Und man hier von nichts anderem gehört oder gesprochen hat, wie ich nach meiner Rückkehr erfahren habe.“ Die Frau blickte Gruber unvermutet vorwurfsvoll an. „Um diese Fälle sollten Sie sich kümmern, meinen Sie nicht auch? Jetzt ist schon wieder ein Mädchen spurlos verschwunden, und Sie tappen immer noch im Dunkeln. Also wenn ich eine Tochter hätte ... “
    Grubers Handy klingelte.
    Es war Staatsanwältin Doktor Werner.
    „Ich kann die Presse nicht länger hinhalten“, sagte sie. „Die haben gleich Redaktionsschluss. Also ...“
    „Ich komme gleich“, erwiderte Gruber. Und zu Susanne Hauser gewandt: „Dann verstehe ich nur eines nicht: Wenn Sie und Ihr Gatte schon so ein gutes Verhältnis hatten, wieso ist er dann trotzdem auf die Idee gekommen, Sie von diesem Eckstein überwachen zu lassen?“
    „Vielleicht, weil er einfach geahnt hat, wie die Dinge liegen. Dass mein Liebhaber ihn aus dem Weg räumen wollte, um bei mir freie Bahn zu haben. Er ist ziemlich clever, müssen Sie wissen.“

36
     
    „Dann kennen Sie sicher auch viele bekannte Schauspieler ... ?“ Die pummelige Krankenschwester guckte Schott mit großen Augen an.
    „Ach, eigentlich nicht“, erwiderte Schott. „Vielleicht ein paar. Bei den Dreharbeiten bin ich nur ganz selten dabei. Sind stocklangweilig ...“
    „Echt? Das kann ich mir nicht vorstellen.“
    „Ist aber so ...“
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie.
    „Herein ...“, rief Schott.
    Es war Monika Hochstätter, die ihren Kopf zur Tür hereinsteckte. Noch blasser als sonst und mit unsicherem Gesichtsausdruck.
    „Bis nachher dann“, sagte die Krankenschwester und überließ Monika Hochstätter ihren Platz am Bettende.
    Die Frau lächelte Schott verlegen zu. „Ich hoffe, ich störe nicht?“
    Schott, der sein rüdes Verhalten beim
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