Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Höllenbote

Der Höllenbote

Titel: Der Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wirbelten Staub auf, Steine gerieten in Bewegung und rollten vor mir her. Sua Ku blieb zurück. Ich hatte das Gefühl, als würde er mir dadurch den Rücken decken.
    Kara streckte beide Hände aus, und ich ergriff sie. »Willkommen, John Sinclair«, sagte sie, wobei ihre Augen leuchteten. »Ich freue mich, daß du es geschafft hast.«
    »Klar.« Ich nickte und holte tief Luft. »Aber ich verstehe nicht, was das alles zu bedeuten hat?«
    »Nichts - oder kaum etwas. Ich werde es dir gleich erklären. Komm erst einmal in die Höhle, du wirst dich ausruhen, uns steht noch einiges bevor.«
    »Wie du meinst.« Ich schritt durch den Eingang. Zu bücken brauchte ich mich nicht, er war groß genug.
    Das Innere des Bergs nahm mich auf wie ein großes Maul. Kara blieb an meiner Seite und führte mich in die domartig wirkende Felsenhalle hinein, an deren Ende wir den tanzenden Schein einiger Fackeln sahen. Sie schufen Licht und Schatten, verbreiteten eine optische Unruhe, die gespenstisch durch die Höhle tanzte.
    Auch hier war der Boden nicht glatt. Wir stiegen über zahlreiche Steine, die als Hindernisse im Weg lagen, und erreichten schließlich das Zentrum der Höhle.
    Hier fanden wir auch die Fackeln.
    Vier waren es, deren Stiele in Spalten und Risse an den Wänden geklemmt waren.
    Und hier traf ich auch auf einen zweiten Freund.
    Myxin, den Magier.
    Der Kleine, wenn ich ihn mal so nennen darf, stand im Zentrum des Fackelscheins. Seine grünliche Haut schimmerte seltsam bleich, da sie auch von anderen Farben getroffen wurde, und er lächelte, als er mich sah. »Herzlich willkommen, John. Wir haben dich bereits erwartet.«
    »Wirklich?«
    »Ja«, antwortete Kara an seiner Stelle, ließ mich los und stellte sich neben Myxin, während sich Sua Ku zurückhielt und irgendwo im Hintergrund der Höhle blieb.
    »Dann werdet ihr mir sicherlich erklären, was das hier alles soll und welche Schachfigur ich in dem Spiel bin? Ich kann euch nämlich nichts erklären.«
    »Das brauchst du auch nicht«, sagte Myxin. »Dafür sind wir da.« Er schaute Kara an. »Soll ich reden?«
    »Meinetwegen. Ich werde deine Worte hin und wieder ergänzen.«
    »Gut, ich will mich kurz fassen, obwohl es eine lange, sogar sehr lange Geschichte ist.«
    »Raus mit der Sprache«, forderte ich den kleinen Magier auf.
    »Natürlich, John. Du mußt nur weit zurückdenken, als es dieses Land zwar schon gab, aber noch keine Menschen. Da regierten hier vier Dämonen, die uns alle ein Begriff sind.«
    »AEBA«, sagte ich.
    »Sehr richtig. Und AEBA, also die Erzdämonen, taten das, was alle Dämonen und Herrscher finsterer Reiche wollen. Sie suchten sich auf der Erde ein Gebiet, das sie allein kontrollierten. Natürlich mit den Horror-Reitern, die damals ebenfalls schon existierten. Sie fanden es hier in China. Diese gewaltige Bergwelt machten sie zu einem Stützpunkt ihrer dämonischen Tätigkeit. Schon bald gehörte ihnen fast das gesamte Land, und als die Menschen kamen, da erlebten sie Reste der dämonischen AEBA-Tätigkeit. Sie nannten dieses Gebirge schon bald Berge der Götter. Aber die Erzdämonen konnten sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Es kam immer wieder zu Familienzwistigkeiten mit anderen schwarzmagischen Gruppen. Bevor die Welt von den Menschen bevölkert wurde, herrschte das Böse, die Nacht, das Chaos. Die Kämpfe tobten überall. Es existierten andere, mächtige Gruppen, wie die Großen Alten, die ebenfalls Machtansprüche stellten, und es bildeten sich auch neue Kontinente, während andere verschwanden und vernichtet wurden, samt ihrer Kulturen, falls sich dort welche gebildet hatten.«
    »Welch eine Rolle spielt denn Yuisan?« wollte ich wissen.
    »Darauf komme ich jetzt«, erklärte Myxin. »Wie ich schon erwähnte, befanden sich AEBA und die Horror-Reiter in einem stetigen Kampf gegen die schwarzmagischen Feinde. Sie konnten sich nicht nur auf dieses Gebiet hier konzentrieren und mußten es verlassen, um in anderen Dimensionen Kämpfe auszutragen. China aber wollten sie nicht verlieren, und sie setzten einen Statthalter ein. Das war schon der Fall, als Menschen in diesem großen Land lebten. Während sich die chinesische Mythologie langsam aufbaute, da formten die mächtigen AEBA-Dämonen aus Erde, Ton und Stein ein Wesen, das sie Yuisan nannten. Sie hauchten ihm schwarzmagisches Leben ein, und er versprach ihnen als Dank für seine Existenz die Überwachung dieses Stützpunktes. Jahrtausende ging es gut, dann aber kamen andere Dämonen,

Weitere Kostenlose Bücher