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Der Höllenbote

Der Höllenbote

Titel: Der Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Teppich bedeckte. Am Anfang war die Ebene noch durch Hügel gekennzeichnet, später, als sie in das flache Land überging, hatte ich das Gefühl, als würde sie mit dem Himmel zusammenstoßen.
    Und hinter uns lag das Gebirge. Seltsam verformt, auseinandergerissen, die einzelnen Bergsättel, die die Spitzen miteinander verbanden. Die Sprengungen hatten in der Tat ganze Arbeit geleistet. Wieder einmal hatte die Hand des Menschen in die Natur eingegriffen, und ich fragte mich nach dem Grund?
    Hätte man nicht alles so lassen können?
    »Fühlst du dich besser, John Sinclair?« Die Stimme meines Begleiters brachte mich wieder in die Wirklichkeit.
    »Ja.«
    »Dann komm, denn du wirst deine Kräfte brauchen. Die Gegner sind sehr stark.«
    »Die Gegner?«
    Er hatte meine Frage genau verstanden, denn er nickte. »Ja, es ist nicht nur der Höllenbote, denn die uralte Vergangenheit ist auch zurückgekehrt.«
    »Wie darf ich das verstehen?«
    »AEBA!«
    Plötzlich stand ich unter Strom. AEBA, hatte er gesagt und einen Begriff erwähnt, der das Grauen bedeutete. Ich dachte an die vier Horror-Reiter, hinter denen die großen Erzdämonen standen. Welche Rolle spielten sie?
    Am Gesicht des Mannes las ich ab, daß er nicht bereit war, weitere Fragen zu beantworten. Indem er mir den Namen wie einen Köder hinwarf, hatte er mich gleichzeitig motiviert.
    Ja, ich wollte weitermachen und herausfinden, was AEBA mit Yuisan zu tun hatte.
    Wir gingen den Pfad. Manchmal wurde er so schmal, daß wir hintereinander herschreiten mußten. Der Boden war auch nicht glatt. Auf ihm lagen ebenfalls kopfgroße, blanke Steine, gebleicht von Wind und Wetter.
    Der Pfad führte uns in die schweigende, majestätische Bergwelt und auf einen Gipfel zu.
    Dort hatte die Sprengung ebenfalls gewütet. Die Spitze des Berges kam mir vor, als hätte sie jemand mit einem gewaltigen Messer genau in der Mitte geteilt und einen Schnitt von oben nach unten gezogen. Die rechte Hälfte stand noch, die linke war zerrissen worden, und die Massen an Felsen und Gestein hatten einen neuen Hügel gebildet, der links von dem zerstörten Berg lag.
    Wie traurige Schleier sah der Staub aus, den der Wind über das Gelände wehte.
    Ich stolperte hinter Sua Ku her und fühlte das Jucken auf meiner Haut. Staub und Schweiß trugen dafür die Verantwortung. Ich fragte nicht, wie lange wir noch unterwegs sein würden.
    Dann führte der Weg bergab und gleichzeitig um einen Felsen herum. Danach hatten wir einen völlig anderen Blick. Ein neues Panorama lag vor uns.
    Wir befanden uns auf einer Hochebene. Auch hier sah ich den graugelben Staub, der die Ebene bedeckte, die weit hinten im frühabendlichen Dunst verschwamm.
    Zu beiden Seiten jedoch stieg das Gelände an, wuchteten Berge in die Höhe, und ich sah auf manchen Gipfeln den hellen Schnee. Und noch etwas entdeckte ich.
    Eine Höhle. Wie das weit geöffnete Maul eines Riesen kam sie mir vor. Hinter dem Eingang war es düster. Sua Ku bewegte seine Hand. Er wies auf den Eingang.
    »Unser Ziel«, sagte er.
    Ich nickte, wollte gehen und sah plötzlich eine Bewegung innerhalb des Eingangs. Eine Frauengestalt erschien.
    Langes schwarzes Haar, ein rötlich schimmerndes, bis zu den Knöcheln reichendes Kleid, das in Höhe der Taille von einem Gürtel gehalten wurde.
    In der rechten Hand hielt die Frau ein Schwert mit einer langen goldenen Klinge.
    Tief atmete ich ein. Ich wollte nicht glauben, daß es genau die war, die ich sah.
    Es gab keinen Zweifel.
    Im Eingang der Höhle stand Kara, die Schöne aus dem Totenreich!
    Ein Schock war es nicht, aber eine Überraschung, und die mußte ich erst einmal verdauen. Nicht von Karas Gestalt wurde mein Blick so angezogen, sondern mehr von dem Schwert mit der goldenen Klinge. Sie hatte es. Es befand sich in ihrem Besitz. Aber besaß nicht Yuisan die gleiche Waffe?
    »Sie… sie hat das Schwert«, hauchte ich.
    Sua Ku hatte meine Worte gehört. »Warum nicht? Weshalb sollte sie es nicht besitzen?«
    Ich schaute ihn an und sah wieder das feine hintersinnige Lächeln.
    »Aber er hat es doch besessen.«
    »Wer - Yuisan?«
    »Ja.«
    Da hob mein Begleiter die Schultern, und ich mußte mich mit dieser Antwort vorerst zufriedengeben.
    Kara winkte mir zu. Ich wollte auch nicht länger warten und zusehen, daß ich zu ihr kam. Wahrscheinlich würde sie mir helfen, einige Rätsel zu lösen.
    Es war nicht weit bis zu der Schönen aus dem Totenreich. Dabei mußte ich einen Hang hinunterrutschen. Meine Füße

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