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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Erde.«
    Der unbekannte Feind richtete sich in der Dunkelheit auf. »Das ist das Unangenehme daran, nicht wahr? Sie haben das sehr gut ausgedrückt. >Wieder unter die Erde.< Aber, wenn Sie gestatten, dann wird es keine verbrannte Erde geben.«
    »Was wird es nicht geben?«
    »Keine verbrannte Erde.« Der Mann trat zurück. »Wir haben genug geredet. Sie hatten Ihre Chance; Sie haben sie immer noch. Sie können mich töten, aber das wird Ihnen nichts nützen. Wir haben das Foto. Wir beginnen zu begreifen. «
    »Das Foto? In Portsmouth? Sie?«
    »Ein höchst angesehener Commander in der Royal Navy. Es war aufschlußreich, daß Sie das Foto genommen haben.«
    »Tod und Teufel! Wer sind Sie?«
    »Einer, der Sie bekämpft, Sie, Sohn des Heinrich Clausen. «
    »Ich hab’ Ihnen doch gesagt -«
    »Ich weiß«, sagte der Deutsche. »Ich sollte das nicht sagen. Tatsächlich werde ich nichts mehr sagen. Ich werde mich jetzt umdrehen und diese Gasse verlassen. Schießen Sie, wenn Sie müssen. Ich bin darauf vorbereitet. Wir alle sind vorbereitet. «
    Der Mann drehte sich langsam um und ging.
    »Halt!« schrie Noel und rannte hinter dem Deutschen her.
    Dann packte er ihn mit der linken Hand an der Schulter.
    Der Mann wirbelte herum. »Wir haben uns nichts mehr zu sagen.«
    »Doch, das haben wir! Wir werden die ganze Nacht hierbleiben, wenn es sein muß! Sie werden mir sagen, wer Sie sind und woher Sie kommen und was, zum Teufel, Sie über Genf und Beaumont -«
    Weiter kam er nicht. Die Hand des Mannes schoß vorwärts,
und seine Finger packten Noels rechtes Handgelenk, drehten es nach innen und unten, während er sein rechtes Knie Holcroft in den Unterleib trieb. Noel krümmte sich vor Schmerz zusammen, ließ aber die Waffe nicht los. Er stieß dem Mann die Schulter in den Leib, versuchte, ihn wegzuschieben, während sich gleichzeitig der Schmerz von seinen Hoden ausbreitete, seinen Magen und seine Brust erfaßte. Jetzt schmetterte der Mann seine Faust auf Holcrofts Schädel herunter, die Erschütterung des Schlags fuhr ihm bis in die Rippen und die Wirbelsäule. Aber er ließ die Waffe nicht los! Der Mann durfte die Waffe nicht bekommen! Noel packte sie, als handelte es sich um den letzten stählernen Handgriff an einem Rettungsboot. Er richtete sich taumelnd auf, setzte seine letzten Kraftreserven ein und entriß dem Mann die Pistole.
    Eine Explosion peitschte; ihr Echo hallte durch die Gasse. Der Arm des Mannes fiel herunter, und er taumelte nach rückwärts, hielt sich die Schulter. Er war verwundet, aber er brach nicht zusammen. Statt dessen stützte er sich gegen die Wand und stieß keuchend hervor:
    »Wir werden Sie stoppen. Und wir werden es auf unsere Art tun. Genf gehört uns!«
    Mit diesen Worten stieß er sich ab und hetzte die Gasse hinunter, wobei er sich immer wieder an der Wand abstützte. Holcroft drehte sich um; an der Mündung der Gasse, ganz hinten, von wo er gekommen war, hatten sich Menschen angesammelt. Er konnte Polizeipfeifen hören und die Lichtbalken von Scheinwerfern erkennen. Die Berliner Polizei trat in Aktion.
    Er war gefangen.
    Aber er durfte sich nicht fangen lassen! Da war Kessler, da war Genf. Es durfte jetzt nicht dazu kommen, daß man ihn aufhielt.
    Heldens Worte fielen ihm ein. Lügen verstimmt vorbringen ...selbstbewußt...deine eigenen Variationen erfinden.
    Noel schob die Pistole in die Tasche und ging auf die langsam näherrückenden Taschenlampen zu und auf die zwei Uniformierten dahinter.
    »Ich bin Amerikaner!« schrie er mit verängstigter Stimme. »Spricht jemand englisch?«

    Ein Mann aus der Menge rief: »Ich! Was ist passiert?«
    »Ich bin hier durchgegangen, und jemand hat versucht, mich zu berauben! Er hatte eine Pistole, aber das wußte ich nicht! Ich hab’ ihn angestoßen, und da ist sie losgegangen ... «
    Der Berliner übersetzte schnell für die Polizeibeamten.
    »Wo ist er hin?« fragte der Mann.
    »Ich glaube, er ist immer noch da. In einem der Eingänge. Ich muß mich setzen ... «
    Der Berliner berührte Holcroft an der Schulter. »Kommen Sie.« Er führte Noel durch die Menschenmenge auf die Straße zu.
    Die Polizisten riefen etwas Unverständliches in die dunkle Gasse hinein. Keine Antwort; der unbekannte Feind war entkommen. Die uniformierten Männer gingen vorsichtig weiter.
    »Vielen Dank«, sagte Noel. »Ich würde nur gerne etwas verschnaufen, mich beruhigen. Verstehen Sie?«
    »Ja. Ein schreckliches Erlebnis.«
    »Ich glaube, die haben ihn«, fügte Holcroft

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