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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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herausholen.«
    »Ein Grund mehr, mich einzusetzen!« sagte Helden. »Er glaubt, ich sei tot . Er hat mich am See nicht gesehen; er hat sie gesucht, nicht mich. Der Schock wird ihn verblüffen, er wird verwirrt sein. Er wird überall hingehen, wo ich sage, um mich zu finden. Ich brauche nur das Wort >Abwehr< zu erwähnen. Da bin ich ganz sicher .«

    »Ich verlasse mich auch darauf«, erwiderte Yakov. »Aber für morgen. Nicht in dieser Nacht. Sie sind heute nacht nicht die, die er will. Er will Holcrofts Mutter.«
    »Ich werde ihm sagen, daß sie mit mir zusammen ist! Das wäre perfekt!«
    »Er würde Ihnen nie glauben. Sie, die nach Neuchâtel gefahren sind, um sich mit Werner Gerhardt zu treffen? Die entkommen ist? Das riecht doch nach einer Falle.«
    »Dann lassen Sie mich wenigstens mit ihr gehen«, bettelte Helden. »Vereinbaren Sie das Zusammentreffen, und ich halte mich versteckt. Dann kann ich ihr wenigstens einigen Schutz bieten. Ich habe eine Pistole.«
    Ben-Gadíz überlegte einen Augenblick, ehe er antwortete. »Ich weiß, was Sie anbieten, und bewundere Sie dafür. Aber ich darf Sie nicht beide riskieren. Sehen Sie, ich brauche die Mutter heute, und Sie werde ich morgen brauchen. Sie wird ihn heute nacht weglocken und Sie morgen. Es muß so laufen.«
    »Sie können beides heute nacht erreichen!« bohrte Helden. »Sie bekommen Ihre Liste, und ich werde ihn töten . Das schwöre ich.«
    »Ich glaube Ihnen, aber Sie übersehen da etwas. Ich traue Ihrem Bruder mehr zu als Sie. Gleichgültig, wie wir unseren Plan aufstellen, er wird das Zusammentreffen mit Mrs. Holcroft heute nacht unter Kontrolle haben. Er hat den Schlüssel zu allem, nicht wir.«
    Helden starrte den Israeli an. »Sie benutzen sie ja nicht nur; Sie opfern sie.«
    »Ich werde jeden einzelnen von uns benutzen und jeden einzelnen von uns opfern, um das zu tun, was getan werden muß. Und wenn Sie mich daran hindern, werde ich Sie töten.« Yakov ging zur Tür und trat hinaus.
    Althene saß an einem Schreibtisch am anderen Ende des Zimmers. Die kleine Schreibtischlampe war das einzige Licht im Raum. Sie trug einen dunkelroten Bademantel, den sie in einem Kleiderschrank gefunden hatte und der ihr zu weit war. Die durchnäßten Kleider, die sie und Helden getragen hatten, lagen über den Heizkörpern, um zu trocknen. Sie schrieb auf ein Blatt Hotelpapier. Als sie Yakovs Schritte
hörte, drehte sie sich um. »Ich habe mir Papier aus Ihrem Schreibtisch geborgt«, sagte sie.
    »Das ist nicht mein Papier und nicht mein Schreibtisch«, antwortete der Israeli. »Schreiben Sie einen Brief?«
    »Ja. An meinen Sohn.«
    »Warum? Mit ein bißchen Glück finden wir ihn. Sie können dann mit ihm sprechen.«
    Althene lehnte sich in dem Stuhl zurück und sah Ben-Gadíz voll in die Augen. »Ich glaube, wir wissen beide, daß die Chance recht gering ist, daß ich ihn wiedersehe.«
    »Wirklich?«
    »Natürlich. Es hat doch keinen Sinn, wenn ich mir selbst etwas vormache... oder Sie das versuchen. Von Tiebolt muß sich mit mir treffen. Wenn er das tut, wird er mich nicht mehr weglassen. Nicht lebend. Weshalb sollte er auch?«
    »Wir werden alle uns möglichen Sicherheitsvorkehrungen treffen. «
    »Danke, ich werde eine Pistole mitnehmen. Ich habe nicht die Absicht, mich hinzustellen und ihm zu sagen, daß er bloß abzudrücken braucht.«
    »Es wäre besser, wenn Sie sitzen würden.«
    Sie lächelten einander zu. »Wir sind beide sehr praktisch eingestellt, nicht wahr? Überlebenstypen.«
    Yakov zuckte die Achseln. »So ist es einfacher.«
    »Sagen Sie — diese Liste, auf die Sie so erpicht sind. Die Sonnenkinder . Die muß doch sehr umfangreich sein. Bände. Namen von Leuten und Familien überall.«
    »Das ist nicht die Liste, die wir suchen; das ist die Liste der Herrenmenschen. Ich bezweifle, daß wir sie je zu Gesicht bekommen. Die Liste, die wir finden können — die wir finden müssen -, ist die, mit der wir etwas anfangen können. Die Namen der Führer, die das Geld in Empfang nehmen sollen, die es in strategisch wichtigen Gebieten verteilen sollen. Diese Liste muß sich an einem Ort befinden, wo von Tiebolt jederzeit an sie herankann.«
    »Und mit dieser Liste haben Sie auch die Identität der Führer der Wolfsschanze.«
    »Überall.«
    »Was macht Sie so sicher, daß die Liste im d’Accord ist?«
    »Das ist. der logische Ort. Von Tiebolt vertraut niemandem. Alle anderen sind nur bruchstückweise informiert; er hat die Kontrolle über das Ganze. Er würde

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