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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ihnen alles erklärt. «
    »Ja, das hat er. Und, Johann... tut mir leid, daß ich laut geworden bin; ich weiß, daß Sie sich Mühe geben, mir zu helfen. Die Leute, hinter denen wir her sind, nennen sich >Abwehr<, nicht wahr? Das ist es doch, was Sie in London herausgefunden haben.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte ein paar Augenblicke lang Stille. Dann: »Woher wissen Sie das?«
    »Sie haben ihre Visitenkarte hinterlassen. Ich will diese Bastarde haben.«
    »Das wollen wir auch.«
    »Danke. Rufen Sie mich sofort an, wenn Sie etwas hören.« Noel legte auf. »Tun Sie das nie wieder«, sagte er zu Kessler.
    »Ich bitte um Entschuldigung. Ich dachte, ich täte das Richtige. Ebenso wie Sie wahrscheinlich geglaubt haben, das Richtige zu tun, als Sie es so einrichteten, daß man mich vom d’Accord aus verfolgte.«
    »Ist das nicht eine lausige Welt, in der wir leben?« sagte Noel und griff nach dem Telefon.
    »Was haben Sie vor?«
    »Da ist ein Mann in Curaçao, mit dem ich sprechen möchte. Vielleicht weiß er etwas.«
    »O ja. Der Ingenieur, der Ihre Nachrichten weitergeleitet hat.«
    »Ich stehe in seiner Schuld.«

    Noel rief die Zentrale und gab die Nummer in Curaçao durch. »Soll ich am Apparat bleiben oder rufen Sie mich zurück?«
    »Um die Zeit dauert es nicht lange, Sir.«
    »Dann warte ich.« Er setzte sich aufs Bett. Nach höchstens einer Minute hörte er Buonoventuras Telefon klingeln.
    Eine Männerstimme meldete sich. Aber es war nicht die Stimme Sams.
    »Yeah?«
    »Sam Buonoventura, bitte.«
    »Wer will ihn sprechen?«
    »Ein Freund. Ich rufe aus Europa an.«
    »Da läuft nichts mehr, Mister. Der nimmt keine Anrufe mehr entgegen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sam ist abgekratzt, Mister. Irgend so’n Scheißneger hat ihn mit’ner Drahtschlinge abgemurkst. Wir suchen hier alles nach diesem Dreckskerl ab.«
    Holcroft ließ den Kopf sinken. Er hatte die Augen geschlossen, und sein Atem stockte. Man hatte ihn mit Sam in Verbindung gebracht und war zu dem Schluß gelangt, daß man Sams Hilfe nicht zulassen konnte. Buonoventura war sein Informationszentrum; er mußte getötet werden, damit keine weiteren Informationen durchkamen. Die >Abwehr< versuchte, ihn zu isolieren. Er hatte in Sams Schuld gestanden, und diese Schuld hatte Sam das Leben gekostet. Alles, was er anfaßte, war vom Tode gezeichnet; er war der Todesbote.
    »Sparen Sie sich die Mühe«, sagte er, ohne recht zu merken, daß er redete. »Ich habe ihn umgebracht.«

43.
    »Hat Ihr Sohn je den Namen ›Tennyson‹ erwähnt?« fragte Ben-Gadíz.
    »Nein.«
    »Wann haben Sie das letztemal mit ihm gesprochen?«
    »Nach dem Tod meines Mannes. Er war in Paris.«

    Yakov hatte die Arme über der Brust verschränkt gehabt. Jetzt löste er sie voneinander; er hatte da etwas gehört, was er hören wollte. »War das Ihr erstes Gespräch mit ihm nach dem Tod Ihres Mannes?«
    »Nach seiner Ermordung«, verbesserte ihn Althene, »obwohl ich das damals noch nicht wußte.«
    »Beantworten Sie meine Frage. War das Ihr erstes Gespräch mit ihm nach dem Tod Ihres Mannes?«
    »Ja.«
    »Dann war es ein trauriges Gespräch.«
    »Natürlich. Ich mußte es ihm sagen.«
    »Gut. In solchen Situationen denkt man nicht sehr klar; man sagt und hört dann Sachen, an die man sich hinterher selten klar erinnert. Damals hat er den Namen >Tennyson< erwähnt. Er sagte, er sei nach Genf unterwegs, wahrscheinlich mit einem Mann namens Tennyson. Können Sie das von Tiebolt zu verstehen geben?«
    »Sicher. Aber wird er es glauben?«
    »Er hat keine Wahl. Er will Sie haben.«
    »Ich ihn auch.«
    »Rufen Sie an. Und vergessen Sie nicht, Sie sind am Durchdrehen; eine Frau in Panik ist unberechenbar. Bringen Sie ihn mit Ihrer Stimme durcheinander. Sie müssen schreien, flüstern, stottern. Sagen Sie ihm, Sie hätten Ihren Piloten anrufen sollen. Es habe einen Mord gegeben; der Landeplatz wimmelte von Polizei, und Sie hätten Angst, schreckliche Angst. Schaffen Sie das?«
    »Hören Sie zu«, sagte Althene und griff nach dem Telefon.
    Die Zentrale des d’Accord verband sie mit dem Zimmer seines sehr wichtigen Gastes, Mr. John Tennyson.
    Und Yakov hörte sich voll Bewunderung Althenes Leistung an.
    »Sie müssen sich zusammenreißen, Mrs. Holcroft«, sagte der Fremde im d’Accord.
    »Dann sind Sie der Tennyson, den mein Sohn erwähnt hat?«
    »Ja. Ich bin sein Freund. Wir sind uns in Paris begegnet.«
    »Um Christi Barmherzigkeit willen, können Sie mir helfen? «

    »Natürlich.

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