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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Begleiter, der sich vor Lachen über den Anblick seines bezechten Freundes krümmte. Ein Dritter — der Mann, der nur noch Augenblicke zu leben hatte -, der sich zu auffällig bemühte, an ihrem Vergnügen teilzuhaben. Bemüht, es ihnen gleichzutun, mit ihnen mitzuhalten. Eine attraktive Stewardeß, die Whisky ausschenkte, lächelte, die Bar abwischte, auf der nur noch ein Drink stand, weil einer verschüttet worden war, und die dann um die Theke herumrannte, um dem betrunkenen Fluggast behilflich zu sein. Der dritte Mann, verlegen vielleicht, immer noch vom Wunsch beseelt, dazuzugehören, streckte die Hand...
    Ein Glas. Das Glas . Das einzige Glas, das noch auf der Bar verblieben war.
    Der dritte Mann hatte nach jenem Glas gegriffen.
    Es war Scotch on the Rocks. Der Drink für den Passagier, der am anderen Ende der Lounge vor dem kleinen, kunststoffüberzogenen Tischchen saß. O mein Gott! dachte Holcroft, während die Bilder in rasender Eile vor seinem geistigen Auge vorüberflogen. Der Drink auf der Bar — der Drink, den ein Fremder namens Thornton genommen hatte — war für ihn bestimmt gewesen!
    Das Strychnin war für ihn bestimmt gewesen. Für ihn waren jene qualvollen Krämpfe, war jene furchtbare Agonie bestimmt! Ihm war der schreckliche Tod zugedacht gewesen!

    Er blickte auf das Glas hinab, das vor ihm auf dem Tisch stand. Seine Finger hielten es.
    Das war doch Scotch on the Rocks, nicht wahr?
    Er schob das Glas beiseite. Plötzlich konnte er nicht länger an diesem Tisch sitzen, nicht mehr länger in der Lounge bleiben. Er mußte hier weg, mußte die Bilder aus seinem Bewußtsein verdrängen. Sie waren zu klar, zu lebhaft.
    Er stand auf und ging schnell, etwas unsicher auf die Treppe zu. Das trunkene Gelächter schwoll auf und ab, mischte sich in einen unaufhörlichen Schrei der Qual, das Kreischen des plötzlichen Todes. Niemand anders konnte die Geräusche hören, aber seinen Kopf erfüllten sie, drohten ihn zu zersprengen.
    Er taumelte die Wendeltreppe hinunter. Das Licht unten war schwach; einige Reisende lasen im Licht der winzigen Spotlights über ihren Sesseln, aber die meisten schliefen.
    Noel war verwirrt. Das Hämmern in seinen Ohren wollte nicht aufhören, die Bilder wollten nicht verblassen. Er verspürte den Drang, sich zu übergeben, die Furcht herauszuwürgen, die sich in seinem Magen festgekrallt hatte. Wo war die Toilette? In der Galley... hinter der Galley? Hinter dem Vorhang, dort war sie. Oder nicht? Er schob den Vorhang auseinander.
    Plötzlich wurde sein Blick nach rechts abgelenkt, zum vordersten Sitz der zweiten Kabine der 747. Ein Mann hatte sich im Schlaf bewegt. Ein kräftig gebauter Mann, dessen Gesicht er schon einmal gesehen hatte. Er erinnerte sich nicht daran, wo das gewesen war, aber er war sich sicher! Ein von Panik verzerrtes Gesicht, das ganz dicht an ihm vorbeiraste. Was war an diesem Gesicht Besonderes? Etwas, das sich ihm eingeprägt hatte. Was war es?
    Die Augenbrauen ! Dichte Augenbrauen. Wirres, drahtiges Haar, in einer seltsamen Mischung aus Schwarz und Weiß. Pfeffer-und-Salz-Augenbrauen; wo war das gewesen? Warum löste der Anblick jener eigenartigen Brauen in ihm undeutliche Erinnerungen an einen anderen Gewaltakt aus? Wo war das nur gewesen? Er konnte sich nicht erinnern, und weil er das nicht konnte, spürte er, wie ihm das Blut in den Kopf schoß. Das Dröhnen wurde lauter; seine Schläfen pochten.

    Plötzlich wachte der Mann mit den dichten Augenbrauen auf, er mußte gespürt haben, daß er angestarrt wurde. Ihre Augen tauchten ineinander; das Erkennen war zweifelsfrei.
    Und dieses Wiedererkennen hatte mit Gewalt zu tun. Aber was war geschehen? Wann? Wo?
    Holcroft nickte verlegen, er konnte nicht denken. Der Schmerz, der in seinen Eingeweiden wühlte, war wie ein Messer; die Geräusche, die seinen Schädel erfüllten, waren jetzt wie das Rollen von Donner. Einen Augenblick lang vergaß er, wo er war; dann erinnerte er sich wieder, und jetzt stellten sich auch die Bilder wieder ein. Der Anblick und die Geräusche eines Mordes, dem — wäre nicht ein Zufall dazwischengekommen — sein Leben zum Opfer gefallen wäre.
    Er mußte zu seinem Sitz zurück. Er mußte sich in den Griff bekommen und mit dem Schmerz und dem Donner und dem wilden Pochen in seiner Brust fertig werden. Er drehte sich um und ging schnell an der Galley vorbei, den Mittelgang vor zu seinem Sitz.
    Er setzte sich im Halbdunkel, dankbar, daß neben ihm niemand saß. Er preßte den Kopf

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