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Der Hollywood-Mord

Der Hollywood-Mord

Titel: Der Hollywood-Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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namens Jill, die sie von dem Mann in dem Bentley gekriegt hat. Ein männliches Modell vom Marine Corps in Camp Pendleton hat die Nummer und den Namen von unserer Leiche gehabt. Dein vietnamesischer Räuber und Halsabschneider hatte dieselbe Nummer. Und 'n anderer Typ, der gern Rollschuh läuft, hat ne mysteriöse Verabredung an der Stelle gehabt, wo unsere Leiche gestorben ist. Nachdem wir das wissen, können wir davon ausgehen, daß noch Dutzende mehr rumlaufen und diese Nummer rumschleppen. Warum dieses Studio? Was hat das mit unserer Leiche zu tun? Ich will auf alle Fälle Jill finden und den Kerl in dem Bentley, damit endlich was läuft.«
    »Mit Jill können wir euch nicht helfen«, sagte das Frettchen. »Aber wir könnten 'n Kerl finden, der Lloyd heißt und mit 'nem schwarzen Bentley am Boulevard rumfährt.«
    »Allerdings können wir nicht einfach in Flameout Farrells Restaurant gehen und dem Buchmacher sagen, daß er uns ne Kundenliste gibt«, sagte das Wiesel.
    Das Frettchen stand auf und fing an, im Squadroom auf und ab zu marschieren. Er sah Al Mackey und Martin Welborn an. Er sah das Wiesel an. Dann grinste er finster. »Wenn dieser schwarze Bentley zu diesem Schweinehund hinführt, hab ich nur den Wunsch, daß ich dabei bin, wenn ihr ihn hops nehmt. Das müßt ihr mir versprechen.«
    Al Mackey zuckte die Achseln und sagte: »Gibson und Buckmore wollen dabeisein, ihr wollt dabeisein. Ich würd sagen, nach meiner Ansicht hat dieser Asiate ungefähr soviel Chancen, lebendig davonzukommen, wie Custers Hornist am Little Big Horn.«
    »Versprochen?« fragte das Frettchen mit Nachdruck. »Zu jeder Tages- und Nachtzeit?«
    »Wir versprechend«, sagte Martin Welborn.
    »Wiesel, komm, wir gehen!« sagte das Frettchen. »Ich bin richtig heiß!«
    »Wollt ihr uns nicht sagen, wohin ihr geht?« fragte Al Mackey.
    »Besser nicht«, sagte das Frettchen voller Überzeugung. »Wenn ihr morgen früh reinkommt, geben wir euch 'n Namen, der mit 'nem schwarzen Bentley zusammenhängt. Ich hoff nur, daß es der richtige Bentley is.«
    »Nacht, Kameraden«, sagte Al Mackey. Es war das Beste, den Frettchen und Wieseln dieser Welt nicht zu viele Fragen zu stellen. Da müßte man dann weniger lügen, wenn die Kopfjäger einen auf den Polygraphen setzen würden.
    »Ich weiß nicht so recht«, sagte das Wiesel, als das Frettchen den Hollywood-Boulevard zu dem kleinen Restaurant hinunterraste, das dem Buchmacher Flameout Farrell gehörte.
    »Das funktioniert todsicher«, sagte das Frettchen. »Sei keine Pflaume.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Sieh mal, du hast doch gesehen, wie dumm dieser Thunfischbüchsen-Tommy war. Denkste, 'n Widerling wie der hätte 'n gerissenen Buchmacher? N gerissener Buchmacher würd seine Kohle doch nicht in so 'nem schmutzigen Löffel am Boulevard verdienen, oder? Die verdammte Straße kocht vor Hitze!«
    »Vielleicht sollten wir besser Thunfischbüchsen-Tommy besuchen. Vielleicht könnt er uns den Nachnamen und die Adresse von Lloyd besorgen. Schließlich haben wir ihn zum Geheimagenten befördert.«
    »Oje«, sagte das Frettchen. »Den seh ich so richtig vor mir. Tommy in seinem Columboregenmantel und mit 'nem Cowboyhut, wie er um 'n Wettbüro rumschleicht? Aber unterm Mantel wär er nackt. Zeigt seinen Stummelpimmel jedem Weib, das vorbeikommt. Oje, Wiesel. Das läuft schon, wenn wir's auf meine Tour machen.«
    Auf Frettchens Tour, das hieß, den Toyota am Wilton Place parken und den Rest zu Fuß machen.
    Sie arbeiteten ohne Taschenlampen, und es war ziemlich riskant, über den zehn Fuß hohen Zaun zu klettern, der das Filmkopierwerk neben dem Restaurant umgab. Zäune aus Metallketten, das hieß oft, daß es Wachhunde gab, aber es gab keine Hundescheiße in der Gegend, und deshalb riskierten sie es. Das Problem würde der Rückweg sein, wenn es schnell gehen mußte, nachdem sie Stufe eins hinter sich hatten. Vor allem, wenn zufällig gerade eine Hollywood-Funkstreife vorbeifuhr und zwei Gangster in Lederzeug in der Dunkelheit über Zäune klettern sah, und wenn sie dann ein paar Salven aus der Ithaka losmachen und ihre Körper anschließend einfach oben auf dem Zaun hängen lassen würden. Nur wenige Patrol Officers aus Hollywood kannten die beiden Drogenfahnder, und sie würden kaum Zeit haben, sich auszuweisen, wenn sie nachts auf der Flucht erwischt werden würden. Aber das gehörte alles dazu. Sogar das Wiesel hatte Feuer gefangen, nachdem er sich erst mal mit dem idiotischen Plan von Frettchen

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