Der Horror-Helikopter
sind doch ebenfalls mit eingestiegen, haben praktisch die Initialzündung zur Fahndung gegeben.«
»Bis wann wollen Sie das Geld?«
»Tja, das ist ein Problem. Es wird nicht einfach für Sie sein, denke ich mir, aber nicht unmöglich!«
»Bis wann also?«
»Morgen abend, neunzehn Uhr!«
Mark starrte sie an wie einen Geist. »Sie können nicht normal sein, Miß Sardi. Das ist wahnsinnig, das ist unmöglich…«
»Ist es nicht. Es sei denn, Sie nehmen in Kauf, daß es zahlreiche Tote gibt.«
»Das würden Sie zulassen?«
»Weshalb nicht?« fragte sie erstaunt.
Baxter schüttelte den Kopf. »Verdammt, ich verstehe Sie nicht. Sie sind eine Frau…«
»Kommen Sie mir nicht mit Dingen, die im letzten Jahrhundert modern gewesen sind. Diese Zeit ist längst vorbei. Ob Frau oder Mann — was spielt es für eine Rolle, wenn es um ein gemeinsames Ziel geht. Wir, die Arabian Force, haben ein gemeinsames Ziel. Wir werden den Kampf in die Welt hinaustragen, die Welt erobern, aber dazu brauchen wir Geld, das Sie bis morgen abend zu zahlen haben.«
»An wen?«
»Weshalb sitze ich wohl hier! Ich werde morgen abend wieder hier sein und den Scheck in Empfang nehmen. Anschließend wird es einen Blitztransfer auf ein Konto in Zürich geben, und damit ist die Sache geregelt. Wenn von dort das Okay kommt, können Sie die übernächste Nacht beruhigt verbringen.«
Mark schaute die Frau an. »Und Sie haben keine Furcht davor, daß ich Sie als Geisel nehmen könnte, besser gesagt, als Pfand?«
»Ich bitte Sie. Das ist doch lächerlich. Nein, das werden Sie nicht wagen. Es sei denn, Sie pokern gern mit Menschenleben.« Sie schaute auf ihre Uhr, an dessen Seite Diamantsplitter blitzten. »Für mich wird es Zeit, Mr. Baxter. Morgen abend erwarte ich Sie hier. Mit einem Scheck über fünf Milliarden Pfund. Das ist alles.«
Baxter nickte. »Ja, ist schon okay. Ich werde sehen, was sich machen laßt.«
»Das meine ich auch.« Mit einer grazilen Bewegung rutschte sie vom Barsessel. Ein Geldschein flatterte auf die Theke. »Ohne Wechselgeld bitte«, sagte sie dem Keeper.
Dann ging sie.
Nein, sie schritt wie eine Königin der Glastür entgegen, und Mark Baxter zahlte ebenfalls. Auf keinen Fall wollte er die Person aus den Augen lassen. Sie war von ihrem Plan so überzeugt, daß man sie nicht gehen lassen konnte.
Vielleicht führte sie Mark auf die Spur dieses Mannes, der hinter allem steckte.
An der Garderobe streifte die Frau ihren kostbaren Zobel über und verließ das Hotel. Olivia warf nicht einen Blick zurück, sie fühlte sich ungemein sicher.
Taxis waren ebenfalls genug vorhanden. Innerhalb von Sekunden hielt der Wagen neben ihr.
Mark Baxter huschte davon. Er wollte nicht noch im letzten Augenblick entdeckt werden, aber er schaffte es, sich rechtzeitig genug einen zweiten Wagen zu besorgen.
»Fahren Sie Ihrem Kollegen nach.«
Der Driver lachte. »Sie meinen der schönen Frau.«
»Auch das.«
»Wie Sie wollen.«
Glücklicherweise regnete es nicht. Die Sicht war auch in der Dunkelheit relativ gut. Mark dachte darüber nach, wo sich die Frau wohl hinwenden könnte. Er war sehr überrascht, als er erkannte, daß der Wagen vom Hotel aus nicht in Richtung Stadt fuhr, sondern auf die breite Straße, die The Catriage Road heißt, an der Südgrenze des Hyde Park entlangführte, spater nach Norden abzweigte und tiefer in den Park hineinstach, wobei sie an der nördlichen Grenze, in der Höhe von Marble Arch, sich wieder in den normalen Straßenwirrwarr der City einordnete. Am Alexandra Gate bogen sie nach Norden ab. Der Park schluckte sie. Bei diesem Wetter war nie viel los. Er war fast menschenleer. Zwei Autos hatte der Driver zwischen sich und seinen Kollegen gelassen, so fiel eine Verfolgung kaum auf.
Plötzlich stoppte das erste Taxi. »Halten Sie auch an!«
»Klar doch!«
Mark hielt den Geldschein bereits in der Hand. Er warf ihn dem Driver rüber, kaum daß der Wagen stand. Mark hatte gleichzeitig die Tür geöffnet und huschte aus dem Auto. Er lief geduckt bis zu einem Gebüsch, das er als Deckung nutzte.
Auch Olivia Sardi war ausgestiegen. Siegabsich sehr lässig, wartete noch, bis ihr Taxi davongefahren war, und ging auf einem schmalen Weg tiefer in den Park hinein.
Der Hyde Park in London ist zwar nicht mit dem Central Park in New York zu vergleichen, aber für eine allein dahergehende Frau ist auch er ein gefährliches Pflaster. Es lauern immer wieder finstere Gestalten, die auf schnelles Geld aus sind.
Die
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