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Der Hueter der Koenigin - Historischer Roman

Der Hueter der Koenigin - Historischer Roman

Titel: Der Hueter der Koenigin - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maaser
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habe ich im Kloster von Cahors die Weihe zum Priester empfangen. In der Chronik dort müsste ein Vermerk darüber zu finden sein, und es leben sicher noch Mönche, die sich daran erinnern. Ich habe einige Jahre die Bibliothek geführt, übrigens eine bemerkenswert umfangreiche mit vielen, aus der Römerzeit überkommenen Schriften. Ich habe dort untilgbare Spuren hinterlassen, verstehst du?“
    Cahors gehörte zu Chilperichs Machtbereich, und es war unwahrscheinlich, dass Wandalenus eine Abordnung dorthin senden würde, um Pontus’ Angaben zu überprüfen. Einmal mehr staunte Wittiges über das Geschick seines alten Freunds, im richtigen Moment das Richtige vorzubringen. Ob es allerdings die Wahrheit war ...
    Brunichild war einige Schritte hin und her gegangen, blieb nun wieder bei den Männern stehen und rang um Fassung. „Warum hat mir niemand etwas gesagt? Vielleicht sollten wir das Mädchen selbst befragen“, mischte sie sich wieder ein. „Wo ist sie?“
    „Mit ihrem Ehemann auf einer Pilgerreise“, gab Pontus vergnügt bekannt. „Und falls noch Zweifel an der Eheschließung bestehen, so werden Wittiges und Aletha sie gern unter Eid bezeugen.“
    Im Morgengrauen hatte Pontus das Paar mit einem Begleitschreiben von Wittiges auf das Nachbargut geschickt, das dux Lupus gehörte, den Wittiges immer noch auf seiner Seite wusste. Er würde die beiden nicht an Wandalenus verraten, dessen war er sich einigermaßen sicher.
    „Mit ihrem Ehemann?“ Wieder starrte Brunichild Wittiges an, der nun unverhohlen grinste.
    „Würde mich bitte jemand vollständig aufklären?“, forderte sie eisig.
    „Aber ja“, kam Wandalenus Wittiges zuvor, gab eine langatmige Erklärung ab und präsentierte der Königin die Dokumente, die sie sorgfältig studierte.
    „Das scheint mir ziemlich eindeutig“, sagte sie langsam, als sie endlich wieder aufschaute.
    Ein Ausdruck des Triumphs stahl sich in Wandalenus’ Züge, dennoch spielte seine Hand weiter am Griff des Schwerts herum.
    Das ist eine Sache für die Rechtsgelehrten“, beschied Brunichild schroff. „Wandalenus’ Anspruch kann nicht so einfach übergangen werden. Daher ...“
    Das hieß, dass Chramm mit Wandalenus’ Rache zu rechnen hatte, wenn feststand, dass dieser das Gesetz des Königs auf seiner Seite hatte.
    „Vielleicht darf ich auch etwas dazu bemerken“, fiel ihr Wittiges ins Wort. „Bevor Cniva Viola in seine Obhut nahm, war ich für sie verantwortlich, und jetzt, da er fort ist, bin ich es wieder, daran kann kein Zweifel bestehen. Allerdings hat nicht viel gefehlt, und ich wäre ...“ Er senkte die Stimme, stockte, suchte den Blickkontakt mit der Königin und setzte nur in Gedanken den Satz fort: ... beim Versuch, Merowech zu retten mit draufgegangen. Nur aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Wandalenus einen Einwand vorbringen wollte, aber Brunichild hob abwehrend die Hand.
    „Sprich weiter!“
    „Nun, ich bin hier, und ich kann für sie sorgen. Die Heirat mit Chramm war längst beschlossene Sache und entsprach Cnivas Wunsch. Viola hat den allseits geachteten jüngeren Bruder eines anstrustios Sigiberts geheiratet. Was ist gegen eine solche Verbindung einzuwenden?“ Höchstens, dass dieser ältere Bruder einer derjenigen war, die Sigibert getötet hatten, aber daran wollte Wittiges nicht ausdrücklich erinnern. Chramm war damals noch ein Kind gewesen, er hatte keinen Anteil an der Tat gehabt.
    Offensichtlich wusste Brunichild, wer Chramm war, sie hatte ihn einige Male gesehen, aber nie mit ihm gesprochen, und er hatte nicht gewagt, sich ihr zu nähern, als fürchtete er sich davor, ungute Erinnerungen heraufzuschwören. Ihre Augen verschatteten sich, aber sie wandte den Blick nicht von Wittiges ab.
    „So entspricht diese Heirat auch deinem Wunsch?“, fragte sie leise.
    Kommt es darauf an, fragte sich Wittiges, ob ich mir diese Heirat gewünscht habe? Brunichild war dabei gewesen, als Viola vor dem Feuer getanzt hatte, und sie hatte ihn sicher beobachtet und erkannt, was in ihm vorging. Es war eine gemeine Frage, und offensichtlich erheischte sie eine Antwort.
    „Ja, ich billige diese Verbindung voll und ganz“, stieß er hervor.
    Ein flüchtiges Lächeln glitt über ihre Züge. „Dann erkläre ich im Namen des Königs, für den ich die Regierungsgewalt ausübe, die Heirat für rechtmäßig mit allen Konsequenzen, was das Vermögen Violas betrifft.“
    „Aber das ist ...“, schrie Wandalenus.
    „... eine abgeschlossene und beschiedene

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