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Der Hueter der Koenigin - Historischer Roman

Der Hueter der Koenigin - Historischer Roman

Titel: Der Hueter der Koenigin - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maaser
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Anführers aus dem Kreis des alten burgundischen Adels bedurfte, der sich Felix Abstammung zunutze machte, und in Burgund brach ein gewaltiger Krieg um dieses Erbe aus.
    Es sprach einiges dafür, dass Brunichild die Verwechslungsgeschichte nur eingefädelt hatte, um sich Berthos Konkurrenten vom Hals zu schaffen. Zuzutrauen war es ihr. Die Sympathie für Felix, die zweifellos bestand, hätte sie nicht daran gehindert.
    Andererseits, mutmaßte Wittiges, könnten Cniva und Alexander die Entführung angezettelt haben.
    Immer mehr neigte Wittiges zu der Überzeugung, dass Felix von seinen Entführern gar nicht mit Bertho verwechselt worden war. Zwei Möglichkeiten galt es zu bedenken. Beide waren gleich quälend und zudem schwer zu durchschauen: Wer steckte hinter Felix’ Verschwinden? Cniva und Alexander samt ihren Hintermännern oder Brunichild zusammen mit Wandalenus?
    Jetzt lag sie mit Merowech im Bett. Wahrscheinlich war er gleich bei ihr geblieben, denn nach ihm, Wittiges, hatte sie nicht mehr geschickt. Obwohl er sich dafür verachtete, empfand er schneidende Eifersucht.
    11
    Brunichild beschlich eine merkwürdige Scheu, als sie in ihrem Schlafgemach mit Merowech allein war. Er war ihr fremd geworden, aber eigentlich war schon die gemeinsame Zeit in Rouen zu kurz gewesen, um Vertrautheit aufkommen zu lassen. Immerhin war sie keine verzweifelte Gefangene mehr, sondern eine Königin im Besitz ihrer Macht, er dagegen ein auf ihre Gnade angewiesener Flüchtling ohne jeden Anhang. Die Situation hatte sich umgekehrt.
    Als ahnte er ihre Gedanken, lächelte er sie verlegen an. „Bereust du unsere Heirat?“
    Und ob ich das tue, dachte sie.
    Zögernd ließ Merowech seinen Umhang von den Schultern gleiten. Unter der dünnen Tunika zeichneten sich eine wohlgeformte Brust und kräftige Oberarme ab, dennoch überkam sie keinerlei Verlangen, mit ihm zu schlafen. In Rouen hatten sie sich nur hastig im Dunklen geliebt, stets auf der Hut vor der Gefahr, entdeckt zu werden.
    Hier wartete auf sie ein breites Bett, üppig mit Kissen, Laken und einer weichen Decke ausgestattet.
    „Du hast nicht geantwortet“, murmelte Merowech. Geschickt drängte er sie aufs Bett, drückte sie hinunter und zog ihr leichtes Leinenkleid hoch, bis er ihre Schenkel entblößt hatte. Sie vermochte sich nicht zu regen.
    Sie dachte an Wittiges. Seine Eifersucht war unübersehbar gewesen. Wie sie ihn kannte, würde er nicht so leicht bereit sein, Merowech als ihren neuen Gemahl zu akzeptieren. Nein, Wittiges würde Schwierigkeiten machen, wann immer er konnte.
    Selbst als Merowech in sie eingedrungen war, lag sie wie erschlagen unter ihm. Sie hoffte nur, dass es bald vorbei war. Langsam bewegte er sich in ihr, hielt inne, bewegte sich erneut, diesmal in kleinen Kreisen. Er hob den Unterleib, schob ihr zwei Finger in die Vagina und begann sie zu stimulieren. Sie stöhnte auf. Immer wieder verhielt er, wartete, bis sie sich vor Ungeduld wand, lauschte ihrem Stöhnen, während ein zufriedenes Lächeln sein hübsches, aber sonst nichtssagendes Gesicht erhellte, und erst als sie vor Lust schrie, stöhnte auch er, stieß heftiger und schneller zu und entlud sich schließlich mit einem Gebrüll, das bis draußen auf den Flur zu hören sein musste.
    Als Liebhaber war er wundervoll. Als sie sich längst satt und müde fühlte und nur noch schlafen wollte, zwang er sie, sich rittlings auf ihn zu setzen.
    „Ich kann nicht mehr“, murrte sie und warf das verschwitzte Haar zurück, das ihr in wirren Locken ins Gesicht fiel.
    „O doch, du kannst“, antwortete er mit einem Auflachen. „Gib dir Mühe, denk daran, dass ich nun dein Herr bin und du mir zu Willen zu sein hast“, fügte er süffisant hinzu.
    Gehorsam verschränkte sie die Arme hinter dem Kopf, während er sich ein wenig aufrichtete, bis er ihre Hüften umfassen konnte, und dann ritt sie ihn, bis sie zusammen einen letzten leidenschaftlichen Höhepunkt erreichten.
    Kurz vorm Wegdämmern dachte sie, dass diese Ehe nun wirklich für alle Ewigkeit vollzogen war. Und ja, sie liebte diesen Mann. Sie hatte es nur vergessen.
    Merowech kniff sie in die Wange. „Schlaf nicht ein. Wir müssen miteinander reden.“
    „Nicht jetzt.“ Sie versuchte, ihm die Hand auf den Mund zu legen, aber er schob sie beiseite.
    „Jetzt! Du musst wissen, was Fredegund im Schilde führt.“
    Es war so quälend, wach zu bleiben. „Nein, bitte, gib Ruhe.“
    „Fredegund wird Chilperich in einen Krieg hetzen. Sie wird ihn davon

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