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Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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wie er leibt und lebt!«
    »Beim Barte Aroarils, so ist es! Die anderen Jungs werden uns beneiden, dass wir dich getroffen haben!«, schnaufte der erste Sprecher.
    Martil musste lächeln, als er ihren Akzent erkannte. »Was tut ihr denn so weit weg von Rallora?«
    »Na ja. Es ist hier sehr viel einfacher als der Wachdienst dort, wo ein Regiment Berellianer hinter dem nächsten Bergkamm lauert«, sagte der erste Mann grinsend; sein Grinsen verblasste jedoch. »Und dort erinnert uns zu viel an früher.«
    Die drei verfielen in Schweigen und dachten daran, was dieser Satz bedeutete. Die beiden Wachen hatten sich zuerst wieder gefangen. »Also, nichts wie hinein, Hauptmann. Lass nur ein bisschen Gold aufblitzen, schon werden die Jungs angerannt kommen. Aber wenn du nichts dagegen hast, würden wir dir gern als Erste die Hand schütteln.«
    Martil grüßte sie als Krieger, Handgelenk an Handgelenk, wobei er sich ein wenig dumm vorkam, und ging weiter, bis ein Stalljunge zu ihm geeilt kam.
    »Wir brauchen ein Zimmer für heute Nacht«, verkündete er und hielt ein Goldstück hoch.
    »Ich werde den Wirt holen«, sagte der Junge augenblicklich und flitzte davon.
    »Warum tun die Leute immer alles für dich?«, fragte Karia.
    »Weil ich Gold habe. Die Leute tun viel für Gold.« Martil zuckte mit den Achseln; er wollte nicht an seine Vergangenheit denken.
    »Paps dachte, die Leute würden Dinge für ihn tun, wenn er ihnen mit Schlägen drohte. Gold gefällt mir besser«, sagte Karia feierlich.

5
    Der Thronsaal war voll, und Dutzende Heeresoffiziere und Edelleute waren in leise Gespräche vertieft. Warum hatte König Markuz sie mitten am Tage herrufen lassen, und warum war jedes Fenster mit metallenen Läden verschlossen? Graf Byrez, der eigens von seinem Schloss hoch im Norden hergeritten war, um dieser Versammlung beizuwohnen, fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte.
    »Der König!«, kündigte ein Diener an, und sofort verstummten alle.
    Markuz schritt zu seinem Thron, setzte sich aber nicht.
    »Berellia wird wiedererstehen!«, brüllte er
    Augenblicklich brachen die Offiziere in Beifall aus. Bei den Adligen, ihn eingeschlossen, war die Begeisterung nicht ganz so groß, beobachtete Byrez.
    »Einer der Schlächter von Bellic ist bereits tot! Die anderen vier werden ihm bald folgen. Dann werden ihre schwarzen Herzen im ganzen Land zur Schau gestellt, damit jeder sie sehen kann!«
    Nun klatschten alle Beifall.
    »Und wir werden endlich alles bekommen, was uns zusteht! Nicht in Rallora, sondern indem wir Norstalos regieren!«, fuhr Markuz fort.
    Dieses Mal klatschten nur wenige Männer; selbst der jüngste Offizier wusste, dass so etwas unmöglich war.
    »Meine Freunde, es ist wahr. Norstalos wird uns um Hilfe bitten. Gemeinsam, als Partner, werden wir diese Welt regieren, obwohl es schließlich nur einen Herrscher geben wird!«
    Verstreuter Applaus und verwirrtes Gemurmel folgten diesen Worten, und Byrez sah, wie sich das Gesicht seines Königs vor Ärger straffte.
    »Aber wenn wir erreichen wollen, was das Schicksal uns bestimmt hat, brauchen wir mehr Männer. Ich befehle euch, wieder Männer anzuwerben. Hebt mir ein neues Heer aus, das wir ein weiteres Mal zum Sieg führen können!«
    Nach diesen Worten herrschte Schweigen, und Byrez spürte, wie seine Beine unruhig wurden.
    »Herr, wie soll das möglich sein?«, fragte er. »Unsere Truppen sind nur noch ein Schatten des Heeres, das einst in den Süden zog. Wenn wir Norstalos angreifen, wird die Existenz Berellias auf dem Spiel stehen!«
    Byrez warf flüchtige Blicke nach links und rechts und sah viele Männer zustimmend nicken. Um sie ging es ihm allerdings nicht; er hielt vielmehr Ausschau nach Cezar. Der Streiter der Königs würde ihm bestimmt bald einen Besuch abstatten …
    Aber Markuz gab lediglich ein Handzeichen, um für Ruhe zu sorgen.
    »Dieses Mal wird es anders sein. Dieses Mal werden wir siegreich sein! Denn wir haben göttliche Unterstützung!«
    Er gestikulierte, und eine Gestalt in schwarzer Kutte trat ins Licht.
    Byrez keuchte entsetzt und griff nach seinem Schwert – das nicht da war, wo es sein sollte, weil er es zuvor den Wachen des Königs ausgehändigt hatte.
    »Ein Angstpriester! Mit dergleichen sollen wir uns verbünden?«, rief er.
    »Das haben wir bereits«, erwiderte Markuz kühl. »Aroaril hat uns im Stich gelassen. Er hat uns in Rallora eine Niederlage beschert! Nur göttliches Eingreifen hat uns dort aufhalten können. Dann wurden wir

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