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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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würde.
    »Sind Sie Shelly Ellen Kutscher?«
    »Schatz, was redest du da? Sie müssen entschuldigen, sie hatte einen anstrengenden Tag. Wir kommen gerade von einem Turnier …«
    »Sie hat aber recht.«
    »Bitte?«
    Shelly nahm ihre Brille ab, und Sara legte erschrocken die Hand vor den Mund. Simon erkannte sie nun auch.
    »Oh mein Gott!«, rief Sara. »Sie sind es wirklich! Shelly Ellen Kutscher! Papa, das ist Shelly Ellen Kutscher, die Schauspielerin. Marshall Stone! Haben wir doch immer zusammen geguckt.«
    »Ich bin doch nicht blöd. Natürlich ist sie das«, sagte Simon und reichte Shelly die Hand. »Willkommen Mrs. … Frau … äh … Kutscher. Ich … weiß gar nicht, was ich sagen soll.« Er lachte verlegen.
    »Oh mein Gott, ich rede mit Shelly Ellen Kutscher!« Sara konnte sich gar nicht mehr einkriegen.
    »Das hätten wir also geklärt«, sagte Shelly. »Hallo, Sara.« Und weil sie wusste, wie ihre Fans reagierten, nahm sie Sara, anstatt ihr die Hand zu geben, gleich in den Arm. Das Mädchen zitterte vor Aufregung.
    »Oh mein Gott, ich kann es nicht glauben! Hallo!«
    Jetzt kamen auch Leif und Lasse näher und gaben Shelly die Hand.
    »Hallo, Mrs. Kutscher«, sagte Leif.
    »Ein Weltstar in unserem kleinen Fischbach. Kaum zu glauben«, meinte Lasse.
    »Das sind Leif und Lasse, zwei sehr hoffnungsvolle Auszubildende auf unserem Hof. Wir nennen sie alle nur Max und Moritz.«
    »Hallo, Max und Moritz«, sagte Shelly.
    »Oh, kennen Sie überhaupt die Geschichte von Max und Moritz?«, fragte Simon. »Ist Ihnen der Autor Wilhelm Busch ein Begriff?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Da geht es um zwei Jungen, die allerhand böse Streiche machen. Am Ende rächt man sich an ihnen, und sie enden als Hühnerfutter.«
    »Nette Geschichte. Für Kinder?«
    »Ja, komisch, oder?«, lachte Sara.
    »Na, dann wollen wir mal hoffen, dass ihr zwei nicht auch so böse Kerle seid.«
    »Wir sind völlig harmlos«, sagte Lasse, und alle lachten.
    »Sie sind also heute aus den USA gekommen, mit ihrem Pferd?«, wollte Simon wissen.
    »Ja, allerdings. Aus Texas.«
    »Sie müssen müde und hungrig sein. Wie wär’s, wenn Sie heute Abend zu uns zum Essen kommen? Sie haben doch sicher noch nichts im Haus«, schlug Simon vor.
    »Ach, lassen Sie nur, ich brauche nichts. Vielleicht gehe ich irgendwo einen Burger essen oder so.«
    »In Fischbach gibt’s keinen Burger«, sagte Sara bedauernd. »Sie müssen zu uns kommen, bitte.«
    »Vielen Dank, aber ihr habt doch sicher andere Dinge zu tun. Lasst mich mal.«
    »Essen müssen wir auch. Ich koche was mit Papa, und Sie sind unser Gast, ja? Bitte, ja? Ja?«
    »Okay, du hast mich überzeugt.«
    »Jaaa, super! Das wird echt cool!«
    »Wann darf ich denn kommen?«
    »So gegen sieben?«, fragte Simon.
    »Ist gut. Vielen Dank.«
    »Nein, wir haben zu danken«, sagte Sara und strahlte Shelly an. »Bis nachher!«

Zweiter Streich
    Max und Moritz rochen dieses;
    „Schnell aufs Dach gekrochen!“ hieß es.

Eins
    Pancake war in dem nicht ganz so modernen Stall rechts vom Haupthaus untergekommen. Shelly war froh, die Einladung angenommen zu haben, und schlenderte um zwanzig vor sieben los. Der Himmel im Westen glomm wie ein Lagerfeuer hinter den dunklen blätterlosen Baumkronen des Waldes. Es war fast schlagartig kalt geworden, und Shelly konnte jetzt verstehen, warum sie heute früh im Schnee angekommen war. Sie hatte sich nur eine Weste über ihr Jeanshemd angezogen und fror an den Armen. Sie hörte den Fluss plätschern, als sie das Grundstück des Gestüts betrat. Vor dem Essen wollte sie Pancake noch schnell einen Besuch abstatten. Sie ging in den Stall. Die Lampen unter der Decke warfen ihr vergilbtes Licht durch den langen Gang. Spinnweben zitterten in den Ecken. Weiter hinten vor Pancakes Box sah sie eine Frau und einen Mann, die sich über ein Pferd unterhielten, das mit gesenktem Kopf in der geöffneten Box gegenüber stand. Die beiden sahen auf, als sie sie bemerkten.
    »Guten Abend«, grüßte Shelly.
    »Oh, Sie müssen Frau Kutscher sein«, sagte die Frau. Sie war um die fünfzig, schlank, drahtig, mit Kurzhaarfrisur und blonden Strähnchen und einem offenen Lächeln. »Hallo, ich bin Katja Zinnbacher, die Tierärztin des Gestüts. Herzlich willkommen. Wir haben schon gehört, dass Sie bei uns sind. Kaum zu glauben. Wir kennen Sie alle aus dem Fernsehen.« Sie schüttelten sich die Hände. Sie hatte einen sehr kräftigen Händedruck.
    »’n Abend«, brummte der Mann, der sich als Stallmeister

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