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Der Hund des Todes

Der Hund des Todes

Titel: Der Hund des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Liebende…‹ An der Art und Weise, wie sie es sagte, war etwas merkwürdig – es klang so sanft und gespannt. Es erinnerte mich – aber an was, wusste ich nicht. Wir redeten noch ein bisschen weiter, und dann rief uns der alte Lawes von der Terrasse: Esther sei gekommen und wolle mich begrüßen. Mrs Haworth legte ihre Hand auf meinen Arm und sagte. ›Sie gehen hin?‹ – ›Ja‹, sagte ich, ›wir müssen wohl.‹ Und dann – dann…«
    »Weiter!«
    »Es klingt so blödsinnig. Aber Mrs Haworth sagte: ›Ich an Ihrer Stelle würde nicht hingehen…‹« Er schwieg einen Augenblick. »Ich bekam einen entsetzlichen Schrecken, verstehst du? Deswegen habe ich dir vorhin die Geschichte von dem Traum erzählt… Weil sie es nämlich in genau demselben Ton sagte ganz ruhig, als wüsste sie irgendetwas, das ich nicht wusste. Es ging nicht darum, dass sie eine hübsche Frau war, die mit mir noch im Garten bleiben wollte. Ihre Stimme klang ganz freundlich – und sehr bedrückt. Als wüsste sie beinahe, was noch kommen würde… Wahrscheinlich war es unhöflich von mir, aber ich drehte mich einfach um und ließ sie stehen – ich rannte fast zum Haus. Dort schien ich geborgen zu sein. Erst in diesem Moment merkte ich, dass ich von Anfang an vor ihr Angst gehabt hatte. Und ich war erleichtert, als ich dem alten Lawes gegenüberstand. Neben ihm stand Esther…«
    Er zögerte einen Augenblick, und dann murmelte er ziemlich unverständlich: »In dem Moment, in dem ich sie sah, war alles klar. Da wusste ich, dass es mich erwischt hatte.«
    Macfarlanes Gedanken wanderten schnell zu Esther Lawes. Er hatte einmal gehört, wie jemand ihre ganze Erscheinung in einem einzigen Satz zusammengefasst hatte: »Ein Meter achtzig jüdische Vollkommenheit.« Ein sehr gescheites Porträt, überlegte er, als er sich ihrer ungewöhnlichen Größe und ihrer schmalen Schlankheit, der marmornen Blässe ihres Gesichts mit der feinen gebogenen Nase und der schwarzen Pracht ihres Haars und ihrer Augen erinnerte. Ja, es verwunderte ihn nicht, dass Dickies jungenhafte Einfachheit davor kapituliert hatte. Sein eigenes Herz konnte Esther zwar nicht zum schnelleren Schlagen bringen – aber er musste zugeben, dass sie wunderschön war.
    »Und dann«, fuhr Dickie fort, »verlobten wir uns.«
    »Gleich.«
    »Nein – aber nach ungefähr einer Woche. Anschließend brauchte sie ungefähr vierzehn Tage, um festzustellen, dass ihr eigentlich nicht viel daran lag…« Er lachte verbittert auf.
    »Es war am letzten Abend vor meiner Rückfahrt zu dem alten Kahn. Ich war im Dorf gewesen, ging gerade durch den Wald und da sah ich sie wieder – ich meine: Ich sah Mrs Haworth. Sie trug eine rote Baskenmütze, und ich fuhr zusammen – nur einen einzigen Moment, verstehst du? Die Geschichte mit meinem Traum habe ich dir bereits erzählt, sodass du es wahrscheinlich begreifst… Wir gingen ein Stück zusammen. Übrigens hätte Esther ruhig alles hören können, was wir sagten – verstehst du…«
    »Ach?« Macfarlane blickte seinen Freund neugierig an. Seltsam, dass die Menschen einem Dinge erzählen, die ihnen überhaupt nicht bewusst sind!
    »Und als ich mich dann umdrehte, um zum Haus zurückzugehen, hielt sie mich fest. ›Sie werden noch zeitig genug kommen‹, sagte sie. ›Ich an Ihrer Stelle würde mich nicht so beeilen…‹ Und in diesem Moment wusste ich Bescheid – wusste ich genau, dass irgendetwas Gemeines auf mich wartete… und… und kaum war ich im Haus, traf ich Esther, und sie sagte – sie hätte gemerkt, dass ihr doch nicht so viel daran liege…«
    Macfarlane knurrte mitfühlend. »Und Mrs Haworth?«, fragte er.
    »Ich habe sie nie wiedergesehen bis – heute Abend.«
    »Heute Abend?«
    »Ja. Vorhin im Lazarett. Ich musste wegen meines Beines hin, das damals bei der Torpedogeschichte ein bisschen lädiert worden ist. In letzter Zeit hatte es mir Kummer gemacht. Der alte Knabe riet zur Operation – es wäre eine ganz einfache Geschichte. Als ich weggehen wollte, prallte ich mit einem Mädchen zusammen, das über ihrer Schwesterntracht einen roten Pullover trug. Und dieses Mädchen sagte: ›Ich an Ihrer Stelle würde mich nicht operieren lassen…‹ Da erst merkte ich, dass es Mrs Haworth war. Sie ging aber so schnell weiter, dass ich sie nicht festhalten konnte. Ich traf dann eine andere Schwester und erkundigte mich nach ihr. Die Schwester sagte jedoch, eine Frau, die so hieße, sei nicht im Lazarett… Komisch…«
    »Und sie war es

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