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Der Hund des Todes

Der Hund des Todes

Titel: Der Hund des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Mordes, Sir«, brachte er schließlich stockend hervor.
    Sir Wilfrid setzte sich auf die Kante seines Schreibtisches und blickte ihn fragend an. Mr Mayhew zog eine Zeitung aus der Tasche und deutete auf einen Bericht. »Es handelt sich um den Fall von Miss Emily French, einer unverheirateten Dame, die mit einer älteren Haushälterin in Hampstead wohnte. Am Abend des 14. Oktober kehrte die Haushälterin in die Wohnung zurück und machte die Entdeckung, dass man anscheinend eingebrochen und ihre Herrin durch einen Schlag auf den Hinterkopf getötet hatte.«
    »Und was haben Sie damit zu tun?«, fragte Sir Wilfrid den jungen Mann.
    »Ich war gerade an diesem Abend bei ihr gewesen, und am nächsten Tag las ich in der Zeitung, dass die Polizei gern mit einem gewissen Leonard Vole sprechen möchte, da er ihnen ihrer Ansicht nach nützliche Auskunft geben könne. Ich ging natürlich sofort zur Wache, wo man eine ganze Reihe von Fragen an mich stellte.«
    Sir Wilfrid unterbrach ihn scharf: »Hat man die übliche Warnung ausgesprochen?«
    »Ich weiß nicht so recht. Sie haben mich gefragt, ob ich eine Aussage machen wolle. Die würden sie dann schriftlich niederlegen und bei einer eventuellen Verhandlung gebrauchen. Nennt man das eine Warnung?«
    Sir Wilfrid tauschte einen bedeutungsvollen Blick mit Mr Mayhew aus und seufzte. »Das war nicht gut. Aber es lässt sich nun nicht mehr ändern.«
    »Ich habe ihnen alles gesagt, was ich wusste, und sie waren sehr höflich zu mir, die Herren Kriminalbeamten. Schienen auch mit meiner Aussage zufrieden zu sein. Als ich dann nachhause kam und Romaine – das ist meine Frau – davon erzählte, bekam sie es mit der Angst zu tun. Sie redete sich ein, die Polizei stehe im Glauben, dass – dass ich der Täter sei. Und da hielt ich es für richtiger, einen Anwalt zu konsultieren. So kam ich zu Ihnen, Mr Mayhew. Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht einen Rat geben. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass mir so etwas passieren soll. Es kommt mir vor wie ein böser Traum, aus dem ich bald aufwachen muss. Das Ganze ist so lächerlich.«
    »Lächerlich, Mr Vole?«, fragte Mr Mayhew mit einiger Schärfe.
    »Nun ja. Ich meine, ich bin immer sehr friedliebend gewesen – komme mit allen gut aus. Ich meine, ich bin kein Mensch, der – gewalttätig wird. Aber es wird doch wohl alles gut ausgehen, nicht wahr?« Dabei blickte er mit ängstlicher Miene von einem zum anderen.
    Die Rechtsanwälte gingen nicht weiter darauf ein. Stattdessen fragte ihn Sir Wilfrid, ob er Miss French gut gekannt habe.
    »O ja«, antwortete Vole. »Sie war immer sehr nett zu mir. Manchmal wurde es mir allerdings etwas lästig. Sie machte meinetwegen viel zu viel Umstände. Aber sie meinte es gut, und als ich in der Zeitung las, dass sie ermordet worden sei, war ich ganz erschüttert; ich mochte sie nämlich sehr gern.«
    Mr Mayhew bat ihn dann, Sir Wilfrid doch zu erzählen, wie er ihre Bekanntschaft gemacht hatte, und Vole wandte sich gehorsam an Sir Wilfrid.
    »Ich ging eines Tages durch die Oxford Street und beobachtete, wie eine alte Dame den Fahrdamm überquerte und mitten auf der Straße die unzähligen Pakete, mit denen sie beladen war, hinfallen ließ. Als sie sich bückte, um sie aufzuheben, rollt ein großer Omnibus in rasendem Tempo auf sie zu. Mit knapper Not gelang es ihr, den Bürgersteig zu erreichen. Na, ich habe dann die Pakete von der Straße aufgelesen und die alte Dame beruhigt. Sie wissen ja, wie das so ist.«
    »Und war sie sehr froh darüber?«, fragte Sir Wilfrid.
    »O ja, sie floss über vor Dankbarkeit. Man konnte meinen, ich hätte ihr das Leben gerettet und nicht nur ein paar lumpige Pakete.«
    »Und Sie haben ihr tatsächlich nicht das Leben gerettet?«
    »O nein. Es war durchaus nichts Heroisches. Ich hatte überhaupt nicht angenommen, dass ich sie je Wiedersehen würde.«
    Sir Wilfrid, auf den diese schlichte Erzählung offenbar einen guten Eindruck machte, war inzwischen aufgestanden und hatte aus einer Schreibtischschublade ein Päckchen Zigaretten genommen. Er bot Vole eine an, der jedoch ablehnte, da er Nichtraucher sei.
    »Zufällig«, fuhr Vole fort, »saß ich zwei Tage später hinter ihr im Theater. Sie blickte sich um, erkannte mich, und wir kamen ins Gespräch. Schließlich lud sie mich ein, sie doch einmal zu besuchen. Sie drängte mich sehr, gleich einen Tag auszumachen. Und da es unhöflich schien, die Einladung abzulehnen, schlug ich den folgenden Sonnabend vor.«
    »Sie

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